FAHRERTYPEN
Je nach Streckenprofil eines Radrennens gibt es unterschiedliche Typen von Fahrern und Fahrerinnen. Hier folgt eine Übersicht.
EIGENSCHAFTEN
– sehr explosiv dank der großen Anzahl an schnellen Muskelfasern
– hohe Maximalleistung (viel Kraft in kurzer Zeit verfügbar)
– kantiger Körperbau, windschnittige Haltung, um den Luftwiderstand zu senken
– Mut, sich durchzusetzen und sich für den Sprint in Stellung zu bringen
– Kraft für einen weiteren Punch bei hohem Tempo
ART DES RENNENS
Eintagesrennen im flachen Gelände und Sprintetappen auf Rundfahrten
BEISPIELE
André Greipel, Pascal Ackermann, Fernando Gaviria
EIGENSCHAFTEN
– schlanker Körperbau, (manchmal extrem) mager
– sehr hohe Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2max*)
– hohe Maximalleistung (in Watt) per Kilogramm Körpergewicht an der anaeroben Schwelle** (lang und schnell einen Berg hochfahren)
– hohe Ausdauer dank der großen Anzahl an langsamen Muskelfasern
ART DES RENNENS
Bergetappen und Rundfahrten
BEISPIELE
Warren Barguil, Romain Bardet, Nairo Quintana
EIGENSCHAFTEN
– der Fahrer, der beide vorangehenden Fahrereigenschaften in sich vereint: die Gabe, zwei bis zehn Minuten lang in hohem Tempo zu klettern und mit der nötigen Explosivität auszureißen
– hohe VO2max*
– großer „Motor“, um eine Reihe von aufeinanderfolgenden Anstiegen zu bewältigen
ART DES RENNENS
Lüttich-Bastogne-Lüttich, La Flèche Wallonne, Amstel Gold Race
BEISPIELE
Alejandro Valverde, Philippe Gilbert, Peter Sagan, Daniel Martin
EIGENSCHAFTEN
– kann an der anaeroben Schwelle** eine hohe absolute Leistung abrufen
– kann während einer langen Zeit eine hohe Dauerleistung abrufen
– aerodynamische Sitzposition auf dem Rad
– kann sich seine Kraft während eines Zeitfahrrennens gut einteilen
– sehr großer „Motor“
ART DES RENNENS
Einzelzeitfahren in Etappenrennen und Zeitfahren bei der Weltmeisterschaft
BEISPIELE
Tony Martin, Tom Dumoulin, Victor Campenaerts
EIGENSCHAFTEN
– kann sowohl einen kurzen explosiven Kraftaufwand abrufen (kurze Anstiege, Sprints) als auch lange ein hohes Tempo fahren
– ist es gewohnt, auf Kopfsteinpflaster zu fahren und sich vor den entscheidenden Passagen im Feld richtig zu positionieren (Anstiege und Kopfsteinpflasterabschnitte)
ART DES RENNENS
Frühjahrsklassiker (Omloop het Nieuwsblad, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix)
BEISPIELE
Greg Van Avermaet, Peter Sagan, Sep Vanmarcke
EIGENSCHAFTEN
– Mischung aus gutem Kletterer und gutem Zeitfahrer
ART DES RENNENS
Tour de France, Giro d’Italia, Vuelta
BEISPIELE
Chris(topher) Froome, Nairo Quintana, Vincenzo Nibali, Primož Roglič
WAS IST TRAINING?
Training ist der Vorgang, der der Realisierung eines speziellen sportlichen Ziels vorangeht. Man kann es auch als Mittel zum Erreichen der Zielsetzung betrachten. Training führt zu einer körperliche Anpassung, die eine Leistungssteigerung mit sich bringt.
BEIM TRAINING SOLLTE MAN FOLGENDE PRINZIPIEN BERÜCKSICHTIGEN:
1
Das Overload-Prinzip und das Prinzip des abnehmenden Grenzertrags
Einfach ausgedrückt heißt dies, dass ein Training ausreichend intensiv sein muss, um wirkungsvoll zu sein. Die Trainingsbelastung muss systematisch ansteigen. Wer jede Woche das gleiche Training absolviert, wird sich kaum entwickeln und lediglich das erreichte Niveau halten. Um besser zu werden, müssen systematisch die Trainingsintensität und die Trainingsdauer gesteigert werden. Am Anfang verspürt man schnell eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit, doch mit der Zeit nimmt die Wirkung des Trainings zusehends ab.
(Weineck, 1980)
2
Das Prinzip der Superkompensation oder die Wechselwirkung zwischen Anspannung und Entspannung
Gute Planung ist das A und O eines jeden Trainings. Sind die zeitlichen Abstände zwischen den Trainingseinheiten zu gering, bekommt der Körper zu wenig Ruhe, und es wird sich eine Überbelastung einstellen.