großen Forschers geläufig, den in seiner deutschen Heimat kaum jemand kennt. Nach ihm benannt wurden auf dem Fünften Kontinent: ein Gebirgszug, Stadtteile in den Metropolen Sydney und Brisbane, ein Wasserfall, eine Ortschaft im Bundesstaat Victoria, ein Berg im Northern Territory, mehrere Flüsse und Bäche, ein Bergwerk, ein Highway, etliche Farmen und ein Wahlkreis im Bundesstaat Queensland. Und auf eine Leichhardt Street stößt man in Australien selbst in den kleinsten Gemeinden.
Perth hieß das Ziel von Ludwig Leichhardts letzter Reise. Auch wir schlagen, nachdem wir am Sandfire Roadhouse unseren Leihwagen vollgetankt haben, diese Richtung ein. Solange man auf der meist schnurgeraden, durchgehend befestigten Nationalstraße bleibt, kann einem kaum etwas passieren. Doch wenn man sich auf das Abenteuer einer landschaftlich attraktiveren Alternativroute einlässt, dann läuft man noch immer Gefahr, an der Wildnis zu scheitern. In den »Anweisungen zur Sicherheit und zum Überleben«, die in unserem Handschuhfach deponiert sind, heißt es: »Zu oft liest man von Menschen, die verdursten, nachdem sie mit ihrem Auto liegengeblieben sind. Viele dieser Fälle sind auf mangelnde Überlebenstechniken zurückzuführen.«
Dem Reisenden, dem nach einer Panne die Wasservorräte ausgehen, wird ein ganzer Katalog von Alternativen angeboten. Sie reichen vom Bohren eines Brunnens bis zum Genuss von destilliertem Kühlwasser und bieten für den Fall, dass diese herkömmlichen Quellen versiegen, auch ungewöhnliche Methoden an. Einige Beispiele: Man gräbt in einem ausgetrockneten Flussbett die Wurzeln von Bäumen und Büschen aus und sammelt das darin gespeicherte Wasser in einem Gefäß. Oder man trinkt, nachdem man ihn entgiftet hat, seinen eigenen Urin. Auch auf einen Frosch wird verwiesen, der in Höhlen lebt und in einer Blase unter seinem Bauch für den Notfall Wasser speichert. Diese Blase könne man auspressen und den Inhalt für einen »durststillenden Drink« nutzen.
Bevor wir das Gelände der Raststätte verlassen, entdecken wir eine handgeschriebene Suchmeldung, die jemand an das Skelett eines Eukalyptusbaums geheftet hat. Sie lautet: »Joseph Leo Bodkin aus Wagga Wagga – wo bist du? Joe ist 3 5 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß und hat blondes Haar. Wahrscheinlich fährt er einen Toyota Landcruiser. Bitte Joe, melde dich bei deiner Mutter! Oder bei deinem Bruder ... Wenn Ihnen Joseph begegnen sollte, rufen Sie bitte sofort unter der Nummer 0437 – 416 852 an!«
Wollte Joe die öde Reise durch diese Gegend ein wenig variieren? Wer weiß ... Noch 1700 Kilometer sind es bis Perth, der Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia. Wir bleiben auf dem Highway. Garantiert.
II Kopf und Kuckucksuhr
Die Handwerker des Westens
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