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Zu den Raublattgewächsen gehörende Pflanze, die ihren wissenschaftlichen Namen mehrfach gewechselt hat. Da für viele Sonnenwenden Giftstoffe (Alkaloide) nachgewiesen wurden, sollte man von arzneilicher Anwendung, wie sie häufig für die Volksheilkunde angegeben wird, Abstand nehmen, bis die Arten näher untersucht worden sind.
Beschreibung Am Grund verholzte, niederliegende bis aufsteigende, graugrüne Pflanze, fein behaart und mit weißen Borstenhaaren. Blätter fast sitzend, eiförmig-rhombisch, am Rand gewellt-gekerbt und umgebogen. Blüten duftend, im Schlund gelb, der weiße 5-lappige Blütensaum 3–4 mm breit (auch Madeira, Kapverden, Afrika).
Weitere Art Die Europäische Sonnenwende ist 1-jährig und unterscheidet sich durch gestielte, flache und ganzrandige, weich behaarte Blätter. Blüten geruchlos (Brachland, Wegränder, P, T, C, F, L, Madeira, Azoren, Mittelmeergebiet bis Mitteleuropa).
Europäische Sonnenwende Heliotropium europaeum
Sandküsten, Dünen
Strauch-Dornlattich
Aulaga
Launaea arborescens
Korbblütler Asteraceae 0,3–1,5 m XII–VI
Abgestorbene verhärtete Ästchen des Kugelbusches wirken wie Dornen und können schmerzhafte Verletzungen hervorrufen. Die Pflanze verströmt über ihren Milchsaft einen unangenehmen Geruch, von Ziegen gefressen wird der Geschmack ihrer Milch, von Käse und Fleisch beeinträchtigt. Die Blüten nutzte man aufgrund ihres Gehaltes an Bitterstoffen zur Anregung der Leber- und Gallenfunktion sowie als Abführmittel.
Beschreibung Kahler, graugrüner Kugelbusch mit zickzackförmig verzweigten Ästen. Nur junge Pflanzen und ältere im Winter mit hinfälligen fleischigen Blättern. Blütenköpfchen mit gelben Zungenblüten und breit hautrandigen Hüllblättern. Meist sandige Flächen, auch höher im Sukkulentenbusch (Kanaren, Madeira, Kapverden, NW-Afrika, SO-Spanien).
Weitere Art Der Nacktstängelige Dornlattich ist krautig, der Blütenstand nur bis 0,4 m hoch. Die Rosette aus löwenzahnartigen Blättern liegt dem Boden an (alle Kanareninseln, südl. Mittelmeergebiet bis Afghanistan).
Nacktstängeliger Dornlattich Launaea nudicaulis
Felsküsten
Felsküsten sind weit verbreitet. Teilweise fallen sie mehr als hundert Meter fast senkrecht ins Meer, wie die bekannte Felsküste von Los Gigantes auf Teneriffa oder die von Basaltsäulen gebildeten Steilwände von Los Organos auf La Gomera, und sind dann weitgehend pflanzenfrei. Oft gibt es auch stufige Abschnitte, wie an der Westküste von Gran Canaria „Anden Verde“, die dann einige Arten beherbergen. Häufig sind noch Geröllstreifen vorgelagert. Der Pflanzenwuchs verdankt seine Existenz der Anpassung an die Toleranz gegenüber salzhaltigem Spritzwasser, das besonders bei Stürmen bis über 100 m hinauf die Felsen erreichen kann. Manche Pflanzen bewerkstelligen dies durch Stammsukkulenz wie der Warzige Strandflieder oder die Blattlose Wolfsmilch, andere auch durch Blattsukkulenz wie die Nymphendolde oder der im ganzen Mittelmeergebiet verbreitete Meerfenchel. Schließlich können einzelne, wie zum Beispiel der Kammförmige Strandflieder, auch aktiv Salz durch Drüsen ausscheiden. So ist die Arten- und Individuenzahl an den Felsküsten nicht sehr hoch, aber einige interessante Endemiten haben sich doch an diesen extremen Standorten entwickeln können. Einige sind allerdings recht selten, wie die beiden Spindelkraut- und die Flohkraut-Arten. Aber auch oberhalb des Spritzwasserbereiches können die Felsküsten botanisch interessant sein und einzelne Endemiten tragen, wie die Famara-Reichardie (Reichardia famarae) oder den Dicklichen Bartpippau (Tolpis crassiuscula). Manche Pflanzen kommen sowohl an Sandstränden als auch an Felsküsten vor, wie zum Beispiel das Desfontaines-Jochblatt.
Felsküste Anden Verde, Gran Canaria
Felsküsten
Blattlose Wolfsmilch
Tolda
Euphorbia aphylla
Wolfsmilchgewächse Euphorbiaceae 0,4–0,8 m III–VII
Wolfsmilch-Arten haben sehr unterschiedliche Wuchsformen, gemeinsam ist ihnen aber eine besondere Form des unscheinbaren Blütenstandes: Das auch als Scheinblüte bezeichnete Cyathium besteht aus 4 (5) Nektardrüsen und nur 1 zentralen weiblichen Blüte, die von männlichen Blüten, jeweils auf 1 Staubblatt reduziert, umgeben ist.
Beschreibung Dichter kahler Strauch mit grünen oder graugrünen, ± aufrechten, fleischigen, zylindrischen, bis 7 mm dicken und gegliederten Ästen. Sie führen einen giftigen, weißen Milchsaft. Die Pflanze ist völlig blattlos, einer Tatsache, der sie auch ihren Namen verdankt. Die grünlich gelben winzigen Scheinblüten sitzen an den Astenden und bilden zur Fruchtzeit schwach 3-geteilte, rötlich braune Kapseln (Vorkommen an windexponierten Felshängen noch im Einflussbereich des Meeres, überwiegend an den Nordküsten der Inseln, Kanaren-Endemit). Selten kommen Hybriden mit Euphorbia lamarckii oder E. atropurpurea fo. lutea vor.
Blattlose Wolfsmilch Euphorbia aphylla
Felsküsten
Kammförmiger Strandflieder
Siempreviva de mar
Limonium pectinatum
Bleiwurzgewächse Plumbaginaceae 0,05–0,3 m I–VI
Die Gattung Strandflieder ist auf den Kanaren mit 18 endemischen Arten vertreten, von denen die meisten nur auf ein oder zwei Inseln vorkommen. Viele sind nur in kleinen, manchmal unzugänglichen Gebieten anzutreffen. Der Kammförmige Strandflieder ist am häufigsten und am weitesten verbreitet.
Beschreibung