von Siegen im Zweiten Punischen Krieg konnte er Rom selbst nicht einnehmen und kehrte 202 nach Afrika zurück. Die Römer hatten ihre Stärke bewiesen, den Gedanken von Karthagos Unbesiegbarkeit Lügen gestraft und den Weg für ihren eigenen Aufstieg als Großmacht geebnet.
VERCINGETORIX WIRD BEI ALESIA BESIEGT
(52 v. Chr.)
52 v. Chr. führte der gallische Häuptling Vercingetorix einen Aufstand einheimischer Stämme gegen die römische Eroberung von Gallien (Frankreich) an. Bei der Schlacht von Alesia im ostfranzösischen Burgund bauten die römischen Truppen unter Julius Cäsar eine geniale ringförmige Befestigung um die Stadt, wodurch sie Vercingetorix einschlossen und gleichzeitig ein Bollwerk gegen gallische Verstärkungen schufen. Der Häuptling musste sich ergeben und wurde nach fünf Jahren in Gefangenschaft auf Befehl Cäsars erdrosselt.
DIE RÖMER EROBERN BRITANNIEN
(43 n. Chr.)
43 n. Chr. landete auf Befehl von Kaiser Claudius ein römisches Invasionsheer in Britannien. Trotz des Widerstands durch lokale Häuptlinge wie Caratacus und eines späteren Aufstands durch die Icener unter ihrer Anführerin Boudicca beherrschte Rom schließlich ganz England bis zur schottischen Grenze und nach Wales hinein. Die Römer regierten Britannien bis etwa 410; sie gründeten Städte, bauten ein Straßennetz, förderten den Handel mit Metallen und Getreide und führten Neuerungen wie Bodenheizungen und Zement als Baumaterial ein.
CHINA WIRD IN DREI REICHE GETEILT
(220 n. Chr.)
Die letzten Jahre der Han-Dynastie in China waren von erbitterten Kämpfen geprägt, die 220 n. Chr. zur Teilung des Landes zwischen drei konkurrierenden Kaisern führten, die alle die rechtmäßige Nachfolge der Han beanspruchten. Die drei Reiche – Wei im Norden, Wu im Süden und Shu im Westen – kamen zu einer recht stabilen territorialen Übereinkunft, bis die rivalisierende Jin-Dynastie sie ab 263 bekämpfte und schließlich besiegte. Diese Kriege hatten verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung.
DIE KLASSISCHE PERIODE DER MAYA BEGINNT
(250 n. Chr.)
Die Kultur der Maya erreichte im 3. Jh. n. Chr. ihre klassische Phase, geprägt durch zahlreiche Städte in Mexiko und Guatemala, in denen typische Tempel in Form von Stufenpyramiden mit eingemeißelten Daten aus dem komplizierten Maya-Kalender errichtet wurden und die ein großflächiges Handelsnetz verband. Die größte Stadt war Teotihuacán in Zentralmexiko, doch auch Tieflandstädte wie Tikal waren mächtig. Die Maya-Kultur hat in Nord- und Mittelamerika bleibende Spuren hinterlassen und beeinflusste spätere Völker wie die Azteken.
IM REICH VON AKSUM WERDEN OBELISKEN ERRICHTET
(4. Jh. n. Chr.)
Im 4. Jh. n. Chr. errichteten die Bewohner der äthiopischen Stadt Aksum große Steinstelen, die zum Kennzeichen ihrer Kultur werden sollten. Aksum beherrschte die Seehandelswege um das Horn von Afrika und in den Indischen Ozean hinein. Diese für Händler entscheidende Verbindung zwischen Asien und dem Mittelmeer brachte dem Königreich beeindruckenden Reichtum. Die bis zu 33 m großen Obelisken waren wahrscheinlich Denkmäler für berühmte Persönlichkeiten. Sie sind ein Zeugnis der Macht dieses frühen afrikanischen Reichs und seiner Entwicklung einer eigenen Hochkultur. Die Obelisken sind Symbole der fortdauernden afrikanischen Kultur geworden.
CHLODWIG VEREINIGT GALLIEN
(spätes 5. Jh. n. Chr.)
Chlodwig, der Anführer der Salfranken, besiegte 486 die Römer unter Syagrius und besiegelte so das Ende der römischen Herrschaft in Gallien. Chlodwigs Sieg folgte denen seines Vaters Childerich und brachte praktisch ganz Frankreich nördlich der Loire unter die Kontrolle seiner Dynastie, der nach seinem Großvater Merowech benannten Merowinger. Diese herrschten etwa 300 Jahre lang und verwirklichten die Idee eines geeinten, unabhängigen Frankreichs.
DIE WELT DES MITTELALTERS
500 –1492
536
Die Armee des Oströmischen Reichs unter Belisar erobert Rom zurück und vertreibt die Ostgoten
762
Mit Gründung Bagdads durch den Abassidenkalifen al-Mansur beginnt die Blütezeit des Islam. Die Stadt ist ein Zentrum muslimischer Gelehrsamkeit
800
Der fränkische König Karl der Große wird in Rom zum Kaiser gekrönt. Als weltlicher Führer der Christenheit vereinigt er einen Großteil Westeuropas
1120
In Kambodscha beginnen die Arbeiten am riesigen Hindutempel Angkor Wat, der der größte religiöse Bau der Welt wird
UM 610
Mohammed verkündet, er habe eine göttliche Offenbarung erhalten, und gründet den Islam. Innerhalb von 20 Jahren dominiert die Religion die Arabische Halbinsel
793
Wikingerkrieger überfallen brutal ein Kloster auf der heiligen Insel Lindisfarne in Nordengland – der erste von vielen Wikingerüberfällen
1099
Christliche Ritter erobern Jerusalem von den Muslimen und gründen Kreuzfahrerstaaten in Palästina und Syrien
1192
Minamoto Yoritomo wird Shogun und begründet eine Abfolge von Militärherrschern, die Japan für die nächsten 650 Jahre regieren
1215
König Johann von England unterzeichnet die Magna Charta, die besagt, dass alle Individuen, auch der König, den geltenden Gesetzen unterliegen
1324
Mansa Musa, der reiche Herrscher von Mali, begibt sich auf einen viel beachteten Hadsch nach Mekka, und der Islam verbreitet sich in Westafrika
1347
Die vermutlich aus Asien stammende Beulenpest erreicht Europa. Innerhalb von zwei Jahren tötet sie über ein Drittel der europäischen Bevölkerung
1443
Zur Förderung der Schriftkundigkeit führt der koreanische König Sejong ein neues, einfacheres Alphabet für die koreanische Sprache ein
1275
Der Venezianer Marco Polo erreicht den Hof des Kublai Khan; der Mongolenherrscher erobert vier Jahre später Südchina
1325
Die Azteken gründen ihre Hauptstadt Tenochtitlan in Zentralmexiko. Die Inkas errichten eine Hochkultur in Peru
1368
Hongwu wird nach dem Sieg über die Yuan-Dynastie zum ersten Kaiser der Ming-Dynastie ernannt. Es folgen fast 300 Jahre des Wohlstands und der Stabilität
1492
Ferdinand und Isabella von Spanien erobern Granada und beenden so 800 Jahre muslimischer Herrschaft auf Iberischer Halbinsel
Historiker nennen die Epoche von 500 bis 1500 das »Mittelalter«, da sie zwischen der Antike und der Neuzeit liegt. In Wirklichkeit gab es jedoch nie einen klaren Bruch mit der antiken Welt. Im östlichen Mittelmeerraum bestand das Römische Reich nach dem Niedergang Roms als Byzantinisches Reich noch fast