das Flugzeug auch „Lolita-Express“.
Epstein hat also seinen Freunden minderjährige Prostituierte zugeführt, wobei die Opfer später ausgesagt haben, sie seien auch zum Sex gezwungen worden. Epstein wurde 2007 deswegen angeklagt, kam aber wundersamerweise trotz Schuldspruch mit nur 13 Monaten Gefängnis davon, wobei er dabei sogar Freigänger war und im Gefängnis nur übernachten musste.
Zu seinen „Freunden“, die mit ihm im Lolita-Express unterwegs waren, gehörte auch Prinz Andrew. Wer hingegen in den „Qualitätsmedien“ praktisch nie erwähnt wird, ist Bill Clinton, der nach Zeugenaussagen mehr als 20-mal mit dem Lolita-Express unterwegs war, oft ohne seine Leibwächter, dafür aber in Begleitung junger Mädchen.
Aber im Spiegel finden Sie all das nicht. In diesem Spiegel-Artikel ging es nur um Prinz Andrew, aber es gab keinerlei Hintergrundinformationen. Dabei sollte doch die Frage gestellt werden, wer die Kunden von Epstein waren, und vor allem, wer schützend die Hand über ihn gehalten hat, sodass er über 20 Jahre – und trotz Anklage und Verurteilung – mit diesen Machenschaften durchkam. Und es war ja kein Geheimnis. Schon im US-Wahlkampf 2016 hatte Trump öffentlich gesagt, dass Clinton ein Problem wegen der Geschichte um Epstein bekommen könnte.2 Aber in der Presse wurde das alles ignoriert und alle taten ganz überrascht.
Als nach Epsteins Festnahme 2019 die Gefahr bestand, dass sich dieser Skandal nicht mehr vertuschen ließ und dass Epstein umfangreich auspacken könnte, um eine mildere Strafe zu erhalten, da war Epstein so freundlich, sich in einem Hochsicherheitsgefängnis das Leben zu nehmen.
Epstein hat das Kunststück fertiggebracht, sich in einem Hochsicherheitsgefängnis zu erhängen, so die offizielle Version. Wie es der Zufall wollte, haben sämtliche Überwachungskameras bei Epsteins Zelle in der Nacht seines Selbstmordes nicht funktioniert.3 Und die Wachen, die ihn regelmäßig kontrollieren sollten, haben das in der Nacht nicht getan und ihre Protokolle gefälscht.4 Gegen diese Wachleute wurde Anklagen erhoben. Auch die Anwälte von Epstein zweifeln die Selbstmordthese an.5 Sogar ein in den USA berühmter Pathologe, der bei der Obduktion von Epstein dabei war, zweifelt die offizielle Version an und spricht von „Beweisen für Mord“.6 Auch der Richter, der den Fall Epstein verhandeln sollte, hat in einem Brief mitgeteilt, dass es seiner Meinung nach „undenkbar“ ist, dass Epstein sich im Gefängnis umgebracht haben kann.7
Das war nur eine Auswahl der Zweifel, die es an der Selbstmordthese gibt. Aber der Spiegel findet nicht, dass seine Leser das wissen müssen. Kritischer Journalismus müsste diese Fragen stellen und Aufklärung fordern. Der Spiegel aber lenkt stattdessen von diesen Fragen ab.
Aber wer erwartet von dem ehemaligen Nachrichtenmagazin noch kritischen Journalismus?
1 https://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-jeffrey-epstein-us-staatsanwalt-kritisiert-prinz-andrew-a-a6662511-900a-4392-afa8-63fedffc1b6b
2 https://www.youtube.com/watch?v=JOktR-FbzvU
3 https://www.washingtonpost.com/politics/investigators-scrutinizing-video-outside-epsteins-cell-find-some-footage-unusable-according-to-people-familiar-with-the-inquiry/2019/08/26/df405636-c827-11e9-a4f3-c081a126de70_story.html
4 https://www.justice.gov/usao-sdny/press-release/file/1218466/download
5 https://deutsch.rt.com/nordamerika/91387-anwalte-von-epstein-zweifeln-selbstmord-an/
6 https://deutsch.rt.com/nordamerika/94153-internationaler-top-pathologe-zweifelt-an-selbstmord-epsteins-es-gibt-beweise-fuer-mord/
7 https://www.nytimes.com/2019/11/24/opinion/letters/jeffrey-epstein-prisons.html
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