Чарльз Дарвин

Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen)


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Theile ihrer Körper, die zufällig mit einander in Berührung waren, hervorbrachten, und daß in Folge des Umstandes, daß der hierdurch hervorgebrachte Laut in irgendwelcher Weise nützlich war, die rauhen Stellen allmählich zu regelmäßigen Stridulationsorganen entwickelt wurden. Einige Käfer bringen, wenn sie sich bewegen, entweder absichtlich oder unabsichtlich jetzt ein reibendes Geräusch hervor, ohne irgend besondere Organe zu diesem Zwecke zu besitzen. Mr. Wallace theilt mir mit, daß der Euchirus longimanus (ein Lamellicornier, dessen Vorderbeine beim Männchen wunderbar verlängert sind) »während er sich bewegt, ein leises, zischendes Geräusch durch das Vorstrecken und das Nachziehen des Abdomen hervorbringt, und wenn er ergriffen wird, bringt er ein kratzendes Geräusch hervor dadurch, daß er seine Hinterbeine gegen die Kanten der Flügeldecken reibt.« Das zischende Geräusch wird ganz offenbar hervorgebracht durch ein schmales, feilenartiges Reibzeug, welches dem Nahtrande jeder Flügeldecke entlang läuft; und ich konnte in gleicher Weise das kratzende Geräusch hervorbringen, als ich die chagrinierte Oberfläche des Oberschenkels gegen den granulierten Rand der entsprechenden Flügeldecke rieb. Ich konnte aber hier kein eigentlich feilenartiges Reibzeug entdecken, auch ist es nicht wahrscheinlich, daß ich dasselbe bei einem Insect von dieser Größe übersehen haben sollte. Nach den Untersuchungen von Cychrus und nach dem, was Westring in seinen zwei Abhandlungen über diesen Käfer geschrieben hat, scheint es sehr zweifelhaft, ob derselbe irgend ein echtes Reibzeug besitzt, trotzdem er das Vermögen hat, einen Laut hervorzubringen.

      Nach der Analogie mit den Orthoptern und Homoptern erwartete ich auch bei den Coleoptern zu finden, daß die Stridulationsorgane je nach dem Geschlecht verschieden seien. Doch hat Landois, welcher mehrere Species sorgfältig untersucht hat, keine solche Verschiedenheit gefunden, ebensowenig Westring und Mr. G. R. Crotch, welcher letztere die Freundlichkeit gehabt hat, zahlreiche Präparate zu machen, die er mir zur Untersuchung mitgetheilt hat. Es würde indessen schwer sein, irgendwelche unbedeutende geschlechtliche Verschiedenheit hier nachzuweisen, wegen der großen Variabilität dieser Organe. So war bei dem ersten Paare von Necrophorus humator und von Pelobius, welches ich untersuchte, das Reibzeug beim Männchen beträchtlich größer als beim Weibchen; bei später untersuchten Exemplaren war dies aber nicht der Fall. Bei Geotrupes stercorarius schien mir das Reibzeug bei drei Männchen dicker, opaker und vorspringender zu sein als bei derselben Zahl von Weibchen. In Folge dessen sammelte mein Sohn, Mr. F. Darwin, um nachzuweisen, ob die Geschlechter in ihrem Stridulationsvermögen von einander abweichen, siebenundfünfzig Exemplare, welche er in zwei Gruppen theilte, je nachdem sie in derselben Art und Weise gehalten ein größeres oder unbedeutenderes Geräusch machten. Er untersuchte dann ihr Geschlecht, fand aber, daß die Männchen in beiden Gruppen sich sehr nahe in demselben Verhältnisse zu den Weibchen befanden. Mr. F. Smith hat zahlreiche Exemplare von Mononychus pseudacori (ein Curculionide) lebendig gehalten und ist überzeugt, daß beide Geschlechter Laute hervorbringen, und zwar dem Anscheine nach in gleichem Grade.

      Nichtsdestoweniger ist das Stridulationsvermögen sicher bei einigen wenigen Coleoptern ein sexueller Charakter. Mr. Crotch hat die Entdeckung gemacht, daß nur die Männchen zweier Species von Heliopathes (Tenebrionidae) Stridulationsorgane besitzen. Ich untersuchte fünf Männchen von Heliopathes gibbus und bei allen diesen fand sich ein wohlentwickeltes Reibzeug, zum Theil in zwei getheilt, an der dorsalen Fläche des terminalen Abdominalsegments, während in derselben Anzahl von Weibchen auch nicht ein Rudiment des Reibzeugs zu finden, die häutige Bedeckung des Segments im Gegentheil durchscheinend und viel dünner als beim Männchen war. Bei H. cribratostriatus besitzt das Männchen ein ähnliches Reibzeug, ausgenommen, daß es nicht theilweise in zwei Abtheilungen getrennt ist; und dem Weibchen fehlt dieses Organ vollständig. Aber außerdem hat das Männchen noch an den Spitzenrändern der Flügeldecken auf jeder Seite der Naht drei oder vier kurze Längsleisten, welche von äußerst feinen Rippen gekreuzt werden, die parallel mit den auf dem abdominalen Reibzeug und diesem ähnlich sind. Ob diese Leisten als ein selbständiges Reibzeug oder als ein Reiber für das Abdominalreibzeug dienen, konnte ich nicht nachweisen. Das Weibchen bietet nicht die Spur von dieser letzteren Bildung dar.

      Wir haben ferner bei drei Species des lamellicornen Genus Oryctes einen nahezu parallelen Fall. Bei dem Weibchen des O. gryphus und nasicornis sind die Rippen auf den Reibzeugen des Propygidiums weniger continuierlich und weniger deutlich als beim Männchen. Die hauptsächlichste Verschiedenheit liegt aber darin, daß die ganze Oberfläche dieses Segments, wenn sie in dem gehörigen Lichte gehalten wird, dicht mit Haaren bekleidet erscheint, welche bei den Männchen fehlen oder durch außerordentlich feinen Flaum dargestellt werden. Es muß bemerkt werden, daß bei allen Coleoptern der wirksame Theil des Reibzeugs von Haaren entblößt ist. Bei O. senegalensis ist die Verschiedenheit zwischen den Geschlechtern schärfer markiert, und dies ist am besten zu sehen, wenn das betreffende Segment gereinigt und als durchscheinendes Object betrachtet wird. Beim Weibchen ist die ganze Oberfläche mit kleinen separaten Leisten bedeckt, welche Dornen tragen, während beim Männchen diese Leisten, je weiter sie nach der Spitze zu sich finden, immer mehr und mehr zusammenfließen, regelmäßig und nackt werden, so daß drei Viertel des Segments mit äußerst feinen parallelen Rippen bedeckt werden, welche beim Weibchen vollständig fehlen. Man kann indessen bei den Weibchen aller drei Species von Oryctes, wenn das Abdomen eines aufgeweichten Exemplars vorwärts und rückwärts gezogen wird, einen leichten kratzenden oder stridulierenden Laut hervorbringen,

       Fußnote