Hirngespenster finden und zähmen Negative Glaubenssätze ablegen: 22 wirkungsvolle Übungen
Bewusstsein statt Autopilot! – Hirngespenster aufspüren
1. Selbstbefragung: 100 Hirngespenster
2. Sensibilisierung: Hirngespenster im Umfeld
3. Selbstbeobachtung: Den inneren Dialog bewusst machen
4. Zwischenbilanz: Meine wichtigsten Glaubenssätze
Hinterfragen statt glauben: Hirngespenster abklopfen
5. Hirngespenstern auf der Spur
6. Verallgemeinerungen enttarnen
7. Ärger als Indiz für Glaubenssätze
8. Was haben Sie davon, so zu denken, wie Sie denken?
9. Rückschau: Familientraditionen
10. Rückschau: Herkunftsfamilie
11. Zwischenbilanz: Sich selbst besser verstehen
Lästige Hirngespenster in die Wüste schicken
12. Hirngespenster ausbremsen (Die mentale Stopptaste)
13. Hirngespenster vertreiben (Ressourcen ankern und nutzen)
14. Hirngespenster widerlegen (Gegenbeweise suchen)
15. Hirngespenster umdeuten (Reframing)
16. Positive Gedanken pflegen (Psychohygiene)
17. Das Hirngespenst als komische Figur (Mehr Distanz durch Humor)
18. Magic Words (Stresswörter verwandeln)
19. Hirngespenster auf Abstand halten (Sein Emotionsmuster kennen)
20. Ein Lieblingshirngespenst im Vertrieb verjagen (Authentizität)
21. Ein Lieblingshirngespenst in der Führung verjagen (Loben)
22. Ins Handeln kommen (Ein positives Zielbild entwerfen)
Ausblick: Auf Du und Du mit den Hirngespenstern
Souverän mit eigenen Glaubenssätzen umgehen
Wie ich Bekanntschaft mit den Hirngespenstern machte
Ein Vorwort
Die Idee zu diesem Buch entstand, wie so vieles, in der Bahn auf einer meiner Geschäftsreisen. Seit über 24 Jahren arbeite ich im Vertrieb und im Personalbereich, seit 20 Jahren bin ich mit großer Leidenschaft auch Trainerin und Coach. Genau in dieser Angelegenheit war ich wieder einmal unterwegs. Irgendwo zwischen Mannheim und Hamburg, bei der Vorbereitung auf das Telefon-Coaching einer größeren Gruppe, kam mir der Gedankenblitz: Wie würden Gespräche – ob privat oder beruflich – verlaufen, wenn uns hartnäckige Glaubenssätze und vorgefasste Meinungen nicht regelmäßig einen Strich durch die Rechnung machen würden? Ich musste an eine begabte Nachwuchskraft denken, die bei Verhandlungen mit Top-Entscheidern plötzlich ihre Überzeugungskraft und oft auch den Kunden verlor. Ihre Erklärung: „Als Frau wirst du im Vertrieb ohnehin nicht ernst genommen!“ Mir kam eine Nachbarin in den Sinn, die sich mit etlichen Anwohnern überworfen hatte und diese Misere stets mit dem Satz kommentierte: „Ich meine es ja nur gut, aber die Leute hier sind sowas von rücksichtslos ...“ Mir fiel ein früherer Kollege ein, der mit seinem Lebensmotto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ immer wieder Mitarbeiter brüskierte und so seinen Führungserfolg sabotierte.
Wir alle haben solche Lebensregeln, mit denen wir durch den Alltag navigieren. Viele davon sind durchaus nützlich. Wer glaubt, dass er „seines Glückes Schmied ist“, wird sich vermutlich Ziele setzen und diese konsequent verfolgen. Andere Glaubenssätze waren vielleicht einmal sinnvoll, werden später aber zum Hemmschuh. „Man muss für alles kämpfen“ beispielsweise hat ein Nachkriegskind durch schwierige Zeiten getragen, verbaut dem Erwachsenen unter den heute ganz anderen Bedingungen aber den Weg zu einem erfüllten Leben. Wieder andere Maximen schaden einem zu jeder Zeit, etwa die Überzeugung „Egal, was ich tue – mich nimmt sowieso keiner ernst!“ Wie entschieden wird ein Mensch, der das glaubt, seine Interessen wohl vertreten?
Für solche Glaubenssätze, Lebensregeln, Einstellungen und intellektuelle Zwangsjacken habe ich den Begriff des „Hirngespenstes“ erfunden. Hirngespenster sind die harmloseren kleinen Verwandten ausgewachsener Hirngespinste, die als gravierende Trugbilder unsere psychische Gesundheit gefährden. Wer glaubt, von geheimen außerirdischen Mächten überwacht zu werden, ist Opfer eines Hirngespinstes. Wer glaubt, Kontrolle sei in jedem Fall besser als Vertrauen, trägt einen weniger gefährlichen, aber lästigen Verwandten solcher Trugbilder mit sich herum: eben ein kleines „Hirngespenst“. Ein solches Hirngespenst spukt uns in Kopf und Herz herum und lässt uns manchmal Dinge tun, von denen wir eigentlich wissen, dass sie uns oder anderen schaden. Es macht uns das Leben schwer und beschneidet unsere Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung und Potenzialentfaltung.
Kaum war der Begriff geboren, entstand vor meinem geistigen Auge auch das Bild des kleinen Kopfkoboldes und