Nele Handwerker

Gedichte und Geschichten zur Herbstzeit


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      dann ist basteln angesagt;

      Papas oder Opas Können

      ist dann unbedingt gefragt.

      Dabei gibt’s viel zu beachten:

      Soll er riesig oder klein,

      kunstvoll oder lieber einfach,

      aber recht schnell fertig sein?

      Je nach Können und Erfahrung

      wird gemessen und erprobt,

      ob Balance und Statik stimmen,

      auch getadelt und gelobt.

      Doch dann ist er endlich fertig,

      und ein Probeflug steht an.

      Alle können’s kaum erwarten.

      Ist das spannend, Mann, oh Mann!

      „Heute geht’s zum Drachensteigen,

      denn es ist der rechte Wind.“

      Dieser Ruf aus Vaters Munde,

      der begeistert jedes Kind.

      Ob der selbst gebaute Drachen

      seinem Namen Ehre macht

      oder ob er schon vorzeitig

      jämmerlich nach unten kracht?

      Das ist stets die bange Frage

      und selbst Papa weiß noch nicht,

      ob sein Meisterwerk nun wirklich

      den Erwartungen entspricht.

      Jetzt geht’s los! Auweia!

      Dieser erste Start misslang.

      „Ihr müsst mit mehr Tempo rangeh’n,

      denn sonst dauert’s viel zu lang!“

      Doch beim zweiten Male klappt es,

      und der Drachen steigt und steht.

      Herrlich, wie sein buntes Schwänzchen

      sich im Winde wiegt und dreht!

      Jetzt heißt’s nur noch festzuhalten,

      denn die lange Leine zieht.

      Also, alle Kraft dransetzen,

      dass der Bursche nicht entflieht.

      Durch dichtes, dürres Laub zu waten,

      ist für uns Kinder fast ein „Muss“,

      dabei zu rascheln und zu knistern,

      das ist ein lustiger Genuss.

      Ist dann womöglich noch ein Haufen

      von trocknem Laub im Garten da,

      dann gibt’s kein Halten mehr,

      man springt hinein „hurra, hurra“!

      Der Opa hat fast eine Woche

      mit Rechen, Besen und viel Kraft

      das ganze dürre Laub im Garten

      auf einen Riesenstoß geschafft.

      Es war ein Hochgenuss, da reinzuspringen,

      im Hechter und mit Purzelbaum.

      Gesicht und Haare waren ziemlich dreckig,

      doch das trübt uns’re Laune kaum.

      Als uns der Opa allerdings erwischte,

      da war er wohl erstmal geschockt.

      „Du liebe Güte!“, hat er nur gestammelt

      und sich vor Schreck gleich hingehockt.

      Doch als er sah, was uns die Sache

      für Jux und Riesengaudi macht,

      da war der Gute nicht mehr böse

      und hat am Ende mitgelacht.

      Da war’n wir froh und haben ihm versprochen,

      zu helfen dann beim nächsten Mal.

      Das werden wir auch tun, dann wird die Arbeit

      für unsern Opa nicht zur Qual.

      Ich will euch das Gruseln lehren

      mit meinem Halloweengesicht.

      Doch, dass ihr euch nicht zu sehr fürchtet

      hab‘ ich hier auch noch ein Gedicht:

      Denn ich empfehle euch ein Mittel,

      wie man mich sanft und friedlich stimmt.

      Das ist gar nicht schwer zu erraten

      und funktioniert bei jedem Kind.

      Ne kleine süße Nascherei zum Beispiel,

      die bessert meine Laune gleich.

      Dann werd‘ ich trotz der bösen Miene

      ganz friedlich sein und butterweich.

      Zur Not tun’s auch paar kleine Münzen,

      die stopf ich in die Tasche rein.

      Und damit fütt’re ich heut Abend

      mein dickes, rosafarb’nes Schwein.

      Bei mir zu Hause, vor der Haustür,

      schaut noch ein Kürbis finster drein,

      und der warnt alle, die da kommen:

      „Halt, stopp! Hier darf nicht jeder rein!“

      Ihr braucht euch gar nicht so erschrecken

      vor meinem Halloweengesicht!

      Ich sag‘ euch gleich, wie ihr euch rettet.

      Passt auf, so geht mein Kurzgedicht:

      Was kleines Süßes hätt‘ ich gerne,

      auch ein paar Cents, die wären fein.

      Mit denen füttre ich zu Hause

      mein dickes, rosarotes Schwein.

      Habt keine Angst,

      fasst euch nur Mut!

      Ne klitzekleine süße Gabe,

      die stimmt mich sofort lieb und gut.

      So ein Herbstspaziergang, der kann

      durchaus unterhaltsam sein.