Nele Handwerker

Gedichte und Geschichten zur Herbstzeit


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steckt einen Beutel ein.

      Denn jetzt ist die Zeit, da werfen

      viele Bäume Früchte ab.

      Eicheln gibt es oft in Massen,

      auch Kastanien, nicht zu knapp.

      Schon die blanken, braunen Kugeln

      sind ein echter Augenschmaus.

      Mit Geschick, Geduld und Messer

      schnitzt man hübsche Sachen draus.

      Anfangs wagt man sich an Pilze,

      die gelingen meistens gut.

      Tiere, Männlein zu gestalten,

      dazu braucht’s Geschick und Mut.

      Doch man staunt und freut sich,

      was da so entstehen kann.

      Und in großer Bastelrunde

      hat man doppelt Spaß daran.

      Wenn das satte Grün des Sommers

      langsam schwindet, kommt die Zeit

      für den Maler Herbst, der seinen

      Farbenkasten hält bereit.

      Er ist in der Tat ein Künstler,

      der allmählich und ganz sacht

      die Natur belebt, verzaubert,

      nur mit bunter Farbenpracht.

      Rot-orange, gelbe Töne

      leuchten zwischen Laubgeäst.

      Und im Spiel von Sonn’ und Schatten

      gibt’s oftmals ein Farbenfest.

      Blätter sammeln, pressen, trocknen,

      das macht Spaß, regt dazu an,

      bunte Bilder zu gestalten.

      Toll, was da entstehen kann!

      Wenn es richtig gut gelungen,

      wird es als Geschenk ganz fein,

      sehr persönlich, nicht alltäglich,

      und bringt sicher Freude ein.

      „Wie wär’s mal mit Pilze suchen?“

      Das ist wie ein Zauberwort,

      fällt beim Frühstück, Sonntagmorgen,

      und löst Jubel aus sofort.

      Zwar sind wir verschied’ner Meinung

      wo die besten Plätze sind.

      Doch um schnellstens loszulegen

      sind wir einig recht geschwind.

      Meistens suchen wir die

      altbekannten Stellen wieder auf.

      „Wisst ihr noch, dort standen damals

      sogar Steinpilze zuhauf!“

      Steinpilz, Champignon, Marone,

      sind den meisten wohlbekannt.

      Birkenpilze, Pfifferlinge,

      gibt es auch oft hierzuland’.

      Wir verteilen uns in Grüppchen,

      zwei Mann oder auch zu dritt.

      Mit den Funden steigt der Eifer,

      selbst der Hund sucht emsig mit.

      „Oh, ich hab hier einen ganz feinen

      mit ’nem großen, roten Hut!“,

      ruft der Kleinste ganz begeistert.

      Doch bald weint er fast vor Wut.

      Erst nach stundenlanger Suche

      geht es ganz vergnügt nach Haus

      mit paar prall gefüllten Körben.

      Abends gibt es Pilzeschmaus.

      Raues Wetter, kurze Tage,

      eine frühe Dunkelheit.

      Eigentlich ist das die rechte

      Spielabendgelegenheit.

      Es gibt so viel tolle Spiele,

      manche lustig, manche schwer.

      Und den Wettstreit ums Gewinnen

      lieben wir doch alle sehr.

      Klasse ist es, wenn die Eltern

      auch mal mit von der Partie sind.

      Das klappt nicht zu oft, und deshalb

      freut sich darauf jedes Kind.

      Manchmal geht’s im Wettkampfeifer

      etwas stürmisch und hoch her.

      Auch verlieren will gelernt sein,

      das fällt sogar Papa schwer.

      Oftmals ist die Stimmung super,

      und wir sind vor Staunen platt.

      Es ist nämlich auch mal fetzig,

      wenn das Handy Pause hat!

      Während vielerorts die Vögel

      sich schon sammeln, denn es geht

      um den weiten Flug nach Süden,

      der in jedem Herbst ansteht.

      Da dreht sich im Hochgebirge,

      bei den Sennern und beim Vieh

      alles um den Almabtrieb,

      froh und festlich, aber wie!

      Nach dem Sommer auf den Almen

      sind die Tiere gut erholt,

      werden nun geschmückt, gebürstet,

      runter in den Stall geholt.

      Und das ganze Dorf nimmt Anteil,

      steht erwartungsvoll Spalier.

      Man begrüßt, erkennt, bejubelt

      in der Herde jedes Tier.

      Dankbar feiert man die Ernte.

      Wenn der Sommer günstig war,

      und die Tiere kerngesund sind,

      ist die Stimmung wunderbar.

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