Augustinus von Hippo

Vorträge über das Johannes-Evangelium, Band 2


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       88. Vortrag. 271

       89. Vortrag. 274

       92. Vortrag. 284

       93. Vortrag. 287

       94. Vortrag. 292

       95. Vortrag. 296

       96. Vortrag. 301

       97. Vortrag. 306

       98. Vortrag. 311

       99. Vortrag. 318

       100. Vortrag. 326

       101. Vortrag. 330

       102. Vortrag. 335

       103. Vortrag. 340

       104. Vortrag. 344

       105. Vortrag. 348

       106. Vortrag. 354

       107. Vortrag. 360

       108. Vortrag. 365

       109. Vortrag. 368

       110. Vortrag. 373

       111. Vortrag. 380

       112. Vortrag. 387

       113. Vortrag. 391

       114. Vortrag. 396

       115. Vortrag. 400

       116. Vortrag. 405

       117. Vortrag. 410

       118. Vortrag. 415

       119. Vortrag. 420

       120. Vortrag. 424

       121. Vortrag. 428

       122. Vortrag. 433

       123. Vortrag. 442

       124. Vortrag. 448

       Fußnoten. 458

      Vorträge über das Johannes-Evangelium

      Bibliographische Angaben:

      Titel Version: Vorträge über das Johannes-Evangelium (BKV) Sprache: deutsch Bibliographie: Vorträge über das Johannes-Evangelium (Tractatus in Iohannis Euangelium) In: Des heiligen Kirchenvaters Aurelius Augustinus Vorträge über das Evangelium des hl. Johannes / übers. und mit einer Einl. versehen von Thomas Specht.(Des heiligen Kirchenvaters Aurelius Augustinus ausgewählte Schriften Bd. 4-6; Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 8, 11, 19 ) München 1913-1914. Unter der Mitarbeit von: Rudolf Heumann

      39. Vortrag.

       Einleitung.

      Neununddreißigster Vortrag.

      Von da an: „Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten“, bis dahin: „Und sie erkannten nicht, daß er seinen Vater Gott nannte“. Joh. 8, 26―27.

       1.

      Die Worte unseres Herrn Jesu Christi, die er an die Juden richtete, dabei seine Sprache so beherrschend, daß die Blinden nicht sahen und die Gläubigen die Augen öffneten, diese heute aus dem Evangelium vorgelesenen Worte lauten: „Da sprachen die Juden: Wer bist Du?“ Weil der Herr vorher gesagt hatte: „Wenn ihr nicht glaubet, daß ich es bin, werdet ihr sterben in euren Sünden“, so sagten also darauf jene: „Wer bist Du?“ gleichsam wißbegierig, an wen sie glauben sollten, um nicht in ihrer Sünde zu sterben. Auf ihr Frage: „Wer bist Du?“ antwortete er und sprach: „Der Anfang, weil ich auch zu euch rede“. Wenn der Herr sich selbst für den Anfang erklärte, so kann man fragen, ob auch der Vater der Anfang sei. Denn wenn der Sohn, der einen Vater hat, der Anfang ist, um wieviel leichter ist als Anfang Gott der Vater zu erkennen, der zwar einen Sohn hat, dem er Vater ist, der aber niemand hat, von dem er ist? Denn der Sohn ist des Vaters Sohn, und der Vater natürlich des Sohnes Vater; aber der Sohn wird Gott von Gott genannt, der Sohn wird Licht vom Licht genannt; der Vater dagegen wird zwar Licht genannt, aber nicht von dem Lichte; der Vater wird Gott genannt, aber nicht von Gott. Wenn also Gott von Gott, das Licht vom Lichte „Anfang“ ist, um wieviel leichter wird als Anfang erkannt das Licht, von dem das Licht ist, und Gott, von dem Gott ist? Es erscheint also unpassend, Teuerste, daß wir den Sohn Anfang nennen und den Vater nicht Anfang nennen.

       2.

      Doch was werden wir tun? Wird es zwei Anfänge geben? Dies zu sagen, muß man sich hüten. Wie also? Wenn der Vater Anfang ist und der Sohn Anfang ist, wie soll es da nicht zwei Anfänge geben? Gerade so wie wir den Vater Gott und den Sohn Gott nennen, und doch nicht von zwei Göttern reden. Denn man darf nicht sagen: zwei Götter, und darf nicht sagen: drei Götter, und gleichwohl ist der, welcher der Vater ist, nicht Sohn, und der, welcher der Sohn ist, nicht Vater; der Heilige Geist aber ist der Geist des Vaters und des Sohnes und nicht der Vater noch der Sohn. Obwohl also, wie katholische Ohren im Schoße der Kirche, unserer Mutter, belehrt sind, weder der, welcher Vater ist, Sohn ist, noch der, welcher Sohn ist, Vater ist, noch der Heilige Geist des Vaters und Sohnes sei es Sohn sei es Vater ist, so sagen wir doch nicht, es seien drei Götter, obwohl wir, wenn es sich um einen einzelnen handelt, jeden, wenn wir über ihn gefragt werden, als Gott bekennen müssen.