Sie es mit der vorhandenen Alternative! Das ist übrigens auch ein hilfreicher Trick, um Rezepte ganz leicht an die jeweilige Saison anzupassen.
Vorräte: Die richtige Lagerung Ihrer Vorräte ist das A und O. Denn wer weiß, welche Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse einem Lebensmittel guttun, kann es länger genießen und muss weniger nachkaufen. Ausführlicher hilft Ihnen dabei Kapitel 6.
Selbst machen: Eine einfache Faustregel, die Sie sich merken können: Je stärker ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto teurer (und ungesünder) ist es. Denn jede beteiligte Partei möchte an dem Endprodukt mitverdienen und jeder Produzent möchte seine eigenen Kosten so gering wie möglich halten. Daher verwenden Lebensmittelunternehmen meist minderwertige Zutaten und billige Zusatzstoffe, die Fertiggerichte sehr günstig in der Herstellung machen. Beim Verkaufspreis wird dann jedoch ordentlich aufgeschlagen, um den Gewinn in die Höhe zu treiben. Wer also Pizza, Pasta-Soßen und Suppen selbst macht, weiß nicht nur, was drinsteckt, sondern isst auch gesünder und spart bares Geld!
Fleisch und Fisch: Qualität statt Quantität lautet hier die Devise. Denn bei einer nachhaltigen Ernährung entscheidet man sich bewusst für Bio-Produkte oder Fleisch von hoher Qualität. Das hat seinen Preis, ist jedoch jeden Euro wert. Sie ermöglichen nicht nur den Tieren ein schöneres Leben, sondern tun auch sich etwas Gutes, da Sie weniger Antibiotikarückstände und Keime über das Fleisch zu sich nehmen. Reduzieren Sie daher ruhig Ihren Fleisch- und auch Fischkonsum so, dass Sie den Preis der Qualität zahlen können – oder der Name »Sonntagsbraten« wieder seine Gültigkeit erhält.
Energieeffizient kochen: Selbst bei der Zubereitung in der Küche lässt sich mithilfe einiger umweltfreundlicher Tricks so einiges an Geld sparen. Kochen Sie zum Beispiel in größeren Mengen vor, vermeiden Sie den Stand-by-Modus bei kleineren Küchengeräten und überprüfen Sie die Energieeffizienz Ihrer großen Elektrogeräte wie Kühlschrank und Spülmaschine. Weitere Tipps zum Stromsparen in der Küche finden Sie in Kapitel 8.
Gemeinsam etwas bewirken
Neben den fünf Vorteilen (energiespendend, gesund, geschmackvoll, ressourcenschonend, günstig) aus dem vorherigen Abschnitt kann nachhaltige Ernährung noch mehr erreichen. Je mehr Menschen sich damit auseinandersetzen und entsprechend handeln, desto mehr wird sich die Industrie anpassen müssen. Das ließ sich in den letzten Jahren sehr gut beobachten, als das Bewusstsein für Bio-Produkte und tierfreie Ernährung in Deutschland wuchs. Die Folge: Produktionen wurden verändert und das Angebot an ökologischen Erzeugnissen sowie pflanzenbasierten Lebensmitteln wuchs enorm. Nach Angaben des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BOELW) hat sich von 2000 bis 2018 der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland von etwa 2,1 Milliarden Euro auf circa 10,9 Milliarden Euro mehr als verfünffacht. Gleichzeitig erhöht sich damit der Druck auf die Politik, die mit entsprechenden Gesetzen die nötigen Weichen für nachhaltige Veränderungen legen muss.
Der bewusste Konsum und das Wissen über Lebensmittel ist sozusagen die »Superkraft« jedes einzelnen Menschen gegen die mächtigen Großkonzerne und ihre Tricks. Denn mit dem Wissen über nachhaltige Produktion, die Herkunft unserer Lebensmittel und ein paar Grundkenntnissen in Sachen Inhaltsstoffe lässt man sich nicht mehr so schnell hinters Licht führen. Wissen ist Macht, wie man so schön sagt.
Was Sie im Alltag tun können
Selbstverständlich haben die meisten von uns Jobs, Familie und stets volle Terminkalender. Dass wir uns ab morgen als Aktivist selbstständig machen, ist daher eher unwahrscheinlich. Doch bietet jeder Lebensstil unterschiedliche Möglichkeiten, die Nachhaltigkeit im Lebensmittelsektor zu unterstützen, wie die folgenden Anregungen zeigen.
Informieren Sie sich, wann immer es die Möglichkeit gibt! Fragen Sie den Angestellten hinter der Frischetheke, woher die Ware kommt. Schauen Sie sich Inhaltsstoffe und Herkunftsdaten auf den Lebensmitteletiketten an. Suchen Sie sich spannende Dokumentationen, Podcasts oder Bücher (schön, dass Sie sich heute für dieses entschieden haben!) rund ums Thema. Recherchieren Sie im Internet oder nutzen Sie die sozialen Netzwerke. Für den Anfang haben wir Ihnen in Kapitel 17 zehn Hör- und Anschautipps aufgelistet, die wir Ihnen besonders empfehlen können.
Spread the word! Machen Sie das Thema nachhaltige Ernährung in Ihrem Freundes- und Familienkreis stark. Freilich, das kann etwas anstrengend sein. Doch glücklicherweise gibt es Wege, Botschaften nicht gleich mit dem Holzhammer gigantischer Zahlen, langweiliger Fakten und unrealistischer Versprechungen zu übermitteln. Empfehlen Sie beispielsweise eine interessante Dokumentation, laden Sie zum Essen ein, verleihen Sie ein Buch oder verraten Sie Ihren Lieblingsmarktstand für die aromatischsten Tomaten.
Gehen Sie bewusst einkaufen. Ihr Kaufverhalten wird regelmäßig von den Produzenten analysiert und die Produktion daran angepasst. Demnach bestimmt auch Ihre Nachfrage das Angebot. Dagegen sind selbst sehr mächtige Lebensmittelkonzerne nicht immun. Wie Sie durch das Einkaufen Einfluss ausüben können, zeigt die folgende Liste:
Bevorzugen Sie Bio-Lebensmittel. Damit unterstützen Sie weder die Verwendung von Pestiziden noch Monokulturen, die die Böden der Bauern zerstören.
Kaufen Sie so regional und saisonal wie möglich ein. Durch kürzere Fahrtwege entstehen weniger CO2-Emissionen.
Wählen Sie bevorzugt pflanzliche Produkte. Das spart viele Ressourcen und reduziert Tierleid.
Verzichten Sie auf unnötige Tüten und Verpackungsmaterial, besonders aus Kunststoff. Sie sind schlecht für die Umwelt.
Nutzen Sie eigene Behälter, um Verpackungsmüll zu vermeiden, Ressourcen zu sparen und die Behälter durch Mehrfachnutzung aufzuwerten.
Erledigen Sie überschaubare Einkäufe zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem öffentlichen Nahverkehr. Das spart Sprit und verursacht weniger CO2-Emissionen.
Vermeiden Sie Produkte von Megakonzernen wie Nestlé, Danone oder Coca-Cola. Sie üben äußerst großen Einfluss auf die Lebensmittelindustrie aus, sind jedoch nicht nachhaltig. Recherchieren Sie gerne einmal im Internet, welche Marken alle zu diesen großen Playern gehören. Sie werden überrascht sein.
Bauen Sie Ihr eigenes Obst und Gemüse an oder stellen Sie Lebensmittel selbst her. Das spart Geld und Ressourcen und ist gesünder.
Essen Sie, was Ihnen guttut
Falls Sie schon einmal versucht haben, eine Diät zu machen, kennen Sie folgendes Phänomen sicherlich: Am Anfang ist man hoch motiviert und sieht sein gesünderes Ich bereits vor sich. Man kocht jeden Tag frisch, orientiert sich an den empfohlenen Lebensmitteln und achtet auf das Verhältnis von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Doch nach ein paar Tagen verschwindet meist die Motivation. Alle Gerichte, die man sich herausgesucht hatte, sind gekocht, die Säfte getrunken und auf die fünfte Suppe in einer Woche hat man auch keine Lust mehr. Für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung braucht es also mehr als ein bisschen Euphorie und ein kurzgestecktes Ziel.
Ernährungsumstellung – gemäß Ihrem Lebensstil
Um eine Umstellung erfolgreich durchzuführen, gibt es zahlreiche gute Ansätze. Der eigene Lebensstil spielt dabei sicher eine große Rolle.
Reisen wir dafür kurz in die Vergangenheit: Früher haben die Menschen sehr viele Kalorien zu sich genommen. Das mussten sie auch, denn sie legten täglich lange Wege zurück und brauchten viel Energie zum Jagen. Heute gestaltet sich der Alltag bei den meisten Menschen nicht mehr so aufregend wie damals. Es gibt jedoch auch heute