Maria Eckl

Wildbaden Bayern


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Rauf zum See 58 Bergliebelei 59 Die beliebtesten Wasserfälle im Allgäu 60 Schnelle Auszeit image

       Das Freiheitsgefühl beim ersten Sprung des Jahres in den See

      Vorwort

       Liebe Leserin, Lieber Leser,

      stell dir einen Wasserfall vor, der 20 Meter in die Tiefe schießt. Das Wasser prasselt dir schon von Weitem ins Gesicht. Und dann der Moment, in dem du dich in das eiskalte Wasser unter den Wasserfall wagst. Erst fühlt es sich an wie tausend Nadelstiche am ganzen Körper. Aber dann macht sich dieses süße Gefühl breit, wenn die Endorphine deinen Körper überfluten. Dieses aufregende Gefühl, wenn du etwas Neues gewagt hast. Kennst du das?

      Oder der Moment, wenn du zum ersten Mal im Sommer Anlauf auf dem Steg nimmst und ins Wasser springst? Es ist zwar noch etwas frisch im Mai, aber wieder macht sich dieses wohlige Gefühl im Körper breit. Ich liebe dieses Gefühl von Freiheit, das man dabei verspürt. Du auch?

      Oder einfach mal dasitzen, aufs Wasser blicken, die Wellen beobachten und die Gedanken im Glitzern des Wassers verlieren – was für ein herrlicher Moment zum Abschalten.

      An alle da draußen, die diese Momente kennen und lieben: Dieses Buch ist für euch. Für diejenigen, die die Natur nicht missen wollen, die den See, den Fluss oder den Bach jedem Schwimmbad vorziehen. Diejenigen, die in der Natur ihren Ausgleich finden. Für die Kleinen, die sich austoben wollen. Und die Großen, die sich auspowern wollen. Dieses Buch ist für euch.

      In Bayern gibt es unzählige Orte zum Baden in der Natur. Bei meiner Recherche war ich sogar erstaunt, wie viele dieser Orte es gibt, und wundere mich, wieso dennoch die meisten Menschen in das überfüllte Strandbad fahren. Umso besser für uns Wildbader: Denn wer bereit ist, einen etwas längeren Weg auf sich zu nehmen, der wird belohnt!

      Viele herrliche Naturbadestellen warten nur darauf, von dir entdeckt zu werden! Auf viele wunderbare Stunden beim Wildbaden!

       Maria Eckl

      PS: Noch ein persönliches Anliegen: Mir liegt sehr viel am Schutz und Erhalt der Natur und ich möchte dich bitten, ebenso dazu beizutragen. Verlasse die Orte, wie du sie vorgefunden hast und denke immer daran, dass diese Lebensraum von Pflanzen und Tieren sind. Du kannst auch die vorgeschlagenen Wander- oder Radwege nutzen, statt die Orte mit dem Auto aufzusuchen.

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       Atemberaubender Blick vom Gipfel des Herzogstandes auf den Walchensee (S. 106)

      Gut zu wissen – übers Wildbaden

       Was ist eigentlich mit »Wildbaden« gemeint?

      Unter Wildbaden verstehen wir das Baden in der Natur – egal ob in einem naturbelassenen See, Fluss, Bach oder sogar in einem tosenden Wasserfall oder einem spektakulär gelegenen Bergsee.

      Bewusst konzentrieren wir uns beim Wildbaden auf ruhigere Orte, abseits von klassischen Strandbädern an populären Seen oder dem beliebten Badesee mit Kiosk und Unterhaltungsangebot. Auch Übernachtungsmöglichkeiten oder Restaurants findet man an Wildbadeorten in der Regel nicht, außer ab und zu einen Campingplatz.

      Die Orte können leicht mit dem Auto erreichbar sein, wie Seen, die (fast) keine Infrastruktur aufweisen und deswegen weniger bekannt und besucht sind. In anderen Fällen ist aber auch ein kleiner Fußmarsch, eine Wanderung oder eine Radtour erforderlich, um eine ruhige oder einsame Badestelle zu finden.

       Die besten Naturbadeorte

      Welche Stellen als besonders schön empfunden werden, hängt hauptsächlich von den persönlichen Präferenzen jedes Einzelnen ab. In Bayern gibt es unzählige Orte zum Wildbaden, denn Bayern ist ein wasserreiches Land, wenngleich die Verteilung auf die einzelnen Regionen sehr unterschiedlich ist. Während der komplette Süden aufgrund der Alpennähe sehr wasserreich ist und es hier viele spektakuläre Gegenden gibt, ist der Norden, insbesondere Franken, im Vergleich dazu wasserarm. Aufgrund dieser natürlichen Gegebenheiten gibt es im Süden Bayerns weitaus mehr Orte zum Wildbaden als im Norden.

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       Nach dem Sprung in die obere Kaskade der Buchenegger Wasserfälle (S. 152)

       Komfort und Wildbaden

      Wer einen menschenleeren und naturbelassenen Badeplatz sucht, zu dem er direkt mit dem Auto fahren kann, wo er nur wenige Meter vom Parkplatz zur Badestelle hat, und daneben auch noch ein Restaurant erwartet, sucht vergeblich. Solche Orte gibt es nicht. Zumindest nicht in Bayern im Sommer. Wir Bayern lieben die Natur und wollen viel Zeit draußen verbringen. Deswegen sind die einfach erreichbaren Orte wie die Strandbäder an den bekannten Seen des Münchner Umlands an schönen Wochenenden im Juli und August meist sehr gut besucht.

      Wer aber naturbelassene und etwas ruhigere oder sogar einsame Orte sucht, muss zumindest ein paar Hundert Meter Fußmarsch in Kauf nehmen. Belohnt wird man dafür mit einem erfrischenden Bad und toller Kulisse.

      Auch darf man keine Liegen, perfekt präparierte Liegewiesen oder in manchen Fällen überhaupt eine Liegewiese erwarten. Wildbaden ist einfach und ursprünglich. Eine gepolsterte Isomatte und Badeschuhe mitzubringen, zahlt sich an vielen Orten aus.

      Manchmal ist Wildbaden auch nur für Hartgesottene, denn die Wassertemperatur kann in manchem Gewässer sehr niedrig sein. Viele der spektakulären Orte zum Baden in der Natur befinden sich in oder an den Bergen, wo das Wasser oft ganzjährig sehr kalt ist.

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       Der Badeplatz an der Ilz bei Ruderting (S. 58) ist schön abgelegen und liegt inmitten eines Blütenmeeres.

       So wurden die Wildbadeorte ausgewählt

      Die Wildbadeorte für dieses Buch wurden anhand der folgenden Kriterien ausgewählt und bewertet: Wildnisfaktor, Familienfreundlichkeit und Erreichbarkeit.

      Das wichtigste Kriterium ist der »Wildnisfaktor«. Dieser teilt die Badestellen in drei Kategorien ein, wobei 3 Sterne völlig naturbelassene Badestellen kennzeichnen, die keine Infrastruktur aufweisen und meist schwerer erreichbar sind. Damit einher geht auch immer ein gewisses Abenteuerpotenzial. Badestellen mit Wildnisfaktor 1 sind zwar naturbelassen und klar differenziert von Strandbädern, aber mit ein bisschen mehr Komfort ausgestattet, etwa mit Umkleidekabinen oder Toiletten.

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