stellt – auch eine »leichte« Tour beinhaltet hier normalerweise mindestens einen spürbaren Anstieg; dieser ist dann aber auf bequemen Wegen zu bewältigen und nicht allzu lange. Dementsprechend weisen »mittelschwere« Touren längere oder mehrere An- und Abstiege auch mal auf Pfaden auf. »Schwere« Touren führen teils ins Hochgebirge, verlaufen oft auf Felspfaden, erfordern Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, und es kommen auch steile, schwierige Bergpfade vor – aber es werden keine Kletterkünste verlangt (also blau gepunktete Touren, s. u.).
Vorarlberger Farbenlehre und Orientierung
Die offizielle Einteilung der Wanderwege in Vorarlberg lautet:
•Normale Wanderwege: gelb/durchgehende Linie
•Bergwanderungen: rot/gestrichelte Linie
•Alpine Klettersteige: blau/dünn gestrichelte Linie
Sie ist verlässlich und eine gute Orientierung. Blaue Wege kommen in unserem Buch nicht vor. Auch wenn wir uns abseits der üblichen Touren bewegen, verlassen wir nie offizielle Wanderwege, und das Umherschweifen in der Natur ist tabu, nicht nur, weil wir uns des Öfteren durch geschützte Gebiete bewegen und das Verlassen der Wege in den Bergen oft auch gefährlich sein kann. Die Wegweiser und Markierungen sind in den meisten Fällen gut sichtbar und zielführend, selten muss man einen zweiten Blick riskieren, um die Markierung zu erkennen, die auch mal weiter entfernt gegenüber, als Stange auf einer Wiese oder als Bemalung eines Felsblocks, auftauchen kann. Eine klassische Wanderkarte ist trotzdem Pflicht für Zweifelsfälle und zur größeren Orientierung – anders als Smartphone-Apps fällt sie im Gebirge nicht mangels Empfang aus. Und dann sind da ja noch unsere Wegbeschreibungen im Buch.
Die Wege bieten alle Varianten, von breiten Wald- und Forstwegen über steile, enge und wurzelige Trampel-, Geröll- und Felspfade; von (zum Glück eher selten) Gehsteigen neben Autostraßen bis zu sehr einsamen und stillen Tälern und Tobeln. Besonders schwierige Abschnitte – etwa an Steilhängen – sind extra erwähnt, insbesondere in Hinsicht auf ihre Begehbarkeit bei und nach Niederschlägen. Berücksichtigen sollte man jedoch, gerade bei höheren Touren, dass die Beschaffenheit der Wege schnell wechseln kann: Soeben noch auf einem breiten Waldsträßchen dahinflanierend, geht es urplötzlich auf engstem Raum auf einem kurvigen Steig hinauf oder hinab, wo eine gewisse Gebirgserfahrung grundsätzlich vorausgesetzt wird.
Vor dem Start: die Ausrüstung
Immer mit dabei sollte man haben:
•Wanderschuhe
•Wanderkarte
•Rucksack
•Erste-Hilfe-Set
•Warme Kleidung (je nach Jahreszeit)
•Ausweis (bei Grenzübertritt)
•Regenschutz
•Wasserflasche/Getränk und Proviant
•Sonnen- und Insektenschutz
•Geld
•Taschentücher
•Uhr
Sollte man dabeihaben:
•Schreibzeug
•Handy
•Wechselkleidung
•Taschenmesser
•Busfahrplan Landbus Bregenzerwald
Nur für besondere Touren:
•Wander-, Trekkingstöcke
•Fernglas
•Fotoapparat
•Taschenlampe
•Kulturbeutel (für Übernachtungen)
Vom Rheintal ins Bregenzerwaldgebirge
Blick von Langen über das Tal der Bregenzer Ach hinweg nach Buch
1Nördlich der Bregenzer Ach
Vom Gebhardsberg nach Langen
Hoch über der Landeshauptstadt Bregenz starten wir mit atemberaubendem Panoramablick über Rheintal und Bodensee zu unserer ersten Tour, die uns über einen Wallfahrtsort und durch einen Tobel in die Bregenzerwald-Gemeinde Langen führt.
Tourencharakter
Mehrere Anstiege auf guten, breiten Wegen, nur der letzte Abstieg nach Langen verlangt den Wanderern mehr ab (kann aber umgangen werden). Für Familien geeignet – auf der Straße zum Wirtatobel allerdings aufpassen!
Ausgangspunkt
Burg Gebhardsberg bei Bregenz. GPS: 47.490278, 9.748333
Endpunkt
Langen-Dorf
Anfahrt
Bahn & Bus: Bregenz Hauptbahnhof (IC, IR, RE, S-Bahn). Mit Buslinie 25 kommt man von Langen zurück nach Bregenz.
Auto: A 14 (Rheintalautobahn) bis Ausfahrt Bregenz
Karte
Kümmerly + Frey 1:35 000, Nr. 1 Bregenzerwald
Einkehr
In Gebhardsberg, Gasthof Adler in Fluh, Gasthof Stollen in Langen
Information
Auf dem GebhardsbergWohl seit dem 10. Jahrhundert stand hier eine Burg, offiziell Hohenbregenz genannt. Weit besser bekannt ist der Ort aber als Gebhardsberg, was auch daran liegt, dass die einstige Festung seit dem Dreißigjährigen Krieg in Trümmern liegt und anschließend von hier lebenden Einsiedlern eine Wallfahrtskirche errichtet wurde. Diese beherrscht heute die Lage über der scharfen Abbruchkante hinunter ins Tal der Bregenzer Ach. In den Resten der Burg ist außerdem ein beliebtes Ausflugsrestaurant zu finden – mit Blick auf den Bodensee und das Rheintal.
Viele Wege führen nach Fluh – wir wählen die gelbe Markierung.
Geheimnisvoller Erker in alten Mauern: die Burg Hohenbregenz
Das Burgtor geleitet uns hinaus.
Wir verlassen den Gebhardsberg durch das östliche Burgtor hinab zum Parkplatz und orientieren uns rechts (neben dem kleinen Garten) am Wegweiser, wo wir den mittleren Weg Richtung Fluh wählen, ein breiter Schotterweg mit gelber Markierung durch den Buchwald. Leicht ansteigend geht es bis zu einer Lichtung am Bach. Hier wenden wir uns für wenige Meter nach rechts, um dann sofort links hinauf abzubiegen. An der nächsten Kreuzung wandern wir dann links auf dem Wiesenweg weiter,