Robert Corvus

Perry Rhodan Neo 64: Herrin der Flotte


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eine meditative Übung, ebenso wie die Kalligrafien, die jeweils eines der zwölf ehernen Prinzipien des Dagor benannten. Mäßigung, Gleichgewicht, persönlicher Einsatz ...

      Pertia konnte mit Prallfeldern Hindernisse im Raum entstehen lassen, um das Training anspruchsvoller zu gestalten, aber danach stand ihr diesmal nicht der Sinn. Sie ging zu ihrem Roboter und wählte eine Konfiguration für die Trefferzonen. Auch diese entstanden als Prallfelder, die sich nun blau leuchtend an der grob humanoiden Figur aufbauten, wo bei einem Arkoniden Kehlkopf, Esmusgeflecht, Augen und andere Vitalpunkte lagen. Für eine Wertung musste Pertia diese Ziele nicht nur berühren, sondern genug Wucht aufbringen, um das Prallfeld zu durchschlagen. Dann dämpfte ein Auffangfeld ihre Faust, ihren Ellbogen, ihr Knie oder womit immer sie den Angriff geführt hatte, so weit ab, dass sie sich nicht verletzte, indem sie gegen das Metall des Roboters geschlagen hätte. Für die Stärke der Prallfelder wählte sie einen niedrigen Wert. Außerdem befahl sie dem Roboter einen passiven Kampfmodus. Sie wollte sich nicht verausgaben.

      Sie umrundete ihren Gegner und suchte eine Lücke in der Deckung der gepolsterten Arme. Schnell wechselte sie die Füße, achtete darauf, den Körperschwerpunkt immer mittig zu halten, um sich flexibel zu jeder Seite bewegen zu können. Als der Roboter einen niedrigen Block ausführte, sprang Pertia ihm entgegen. Mit dem rechten Fuß stieß sie sich an der Ellbogenbeuge ab und setzte über ihren Gegner hinweg. Bevor sich dieser umwenden konnte, trat sie mit der Ferse durch das Prallfeld, das die Nierengegend markierte. Dieses Überspringen konnte der Roboter nur schlecht abfangen, weil er selbst zu schwer war, um die Bodenhaftung aufzugeben und sein Schwerpunkt bei einer Rücklage außerhalb seiner Standfläche lag. Eine Schwäche dieses Modells.

      Das Feld erlosch, aber der Roboter kämpfte weiter. Sein Programm würde erst enden, wenn alle Felder durchstoßen worden wären.

      Pertia hätte allen Angriffen ausweichen können, die der Roboter im passiven Modus vortrug, aber sie blockte dennoch einige Schläge ab, um auch diese Techniken zu üben. Als ihr Zeigefinger das letzte Prallfeld, das über dem linken Auge, zertrümmerte, atmete sie heftig. Der Schweiß ließ den Trainingsanzug an ihrem angenehm warmen Körper kleben.

      Pertia beorderte den Roboter in eine Ecke und ließ sich selbst im Zentrum des Raums nieder. »Licht dämpfen«, befahl sie. »Meditationsmodus.«

      Sie spürte ihrem Herzschlag nach, der sich allmählich beruhigte. Dann ihrem Atem, wie er in die Lungen strömte. Obwohl sie wusste, dass das biologisch gesehen Unsinn war, stellte sie sich vor, wie er sie ganz ausfüllte, Brust, Bauch, Unterleib, Arme, Beine. Ihre Aufmerksamkeit durchwanderte ihren Körper, angefangen bei den Fingern, durch Rumpf und Kopf in den anderen Arm, dann tauchte sie durch ihre Beine bis zu den Zehen hinab.

      Alles hing zusammen. Adern. Muskeln. Sehnen. Knochen. Alles trug dazu bei, dass ihr Körper funktionierte. Der Körper war die Wohnung des Geistes. Beides gemeinsam machte ihr Ich aus, Pertia ter Galen.

      Pertia wiederum war nur ein kleiner Teil der Flotte.

      Wie ihr Körper nach dem Training hochsensibel war, mit voll erwachten Sinnen, so war auch die Flotte von neuer Spannkraft durchdrungen, seit der Regent von der Rückkehr der Methans berichtet hatte. Wenn sich ein Kämpfer entschied, eine Herausforderung anzunehmen, gab es keinen Platz mehr für Unklarheiten. Kein Vielleicht, nur noch ein Ja oder ein Nein. Dieses Bewusstsein erwachte in der Flotte, inspiriert durch die Entscheidungen der Mascantin. Die Aras, die Mehandor, die Marginalwelten, der Adel – sie durften nicht mehr im Ungefähren verbleiben. Wenn ein Kämpfer in die Schlacht zog, konnte keines seiner Glieder zurückbleiben. Pertia war sehr zufrieden mit den Anordnungen, die der Regent auf ihr Anraten erlassen hatte. Zivilisten waren oft allzu sorglos. Es war die Pflicht der Flotte, die Schwachen zu schützen, obwohl sie darüber maulten wie Atina, wenn man ihr die Fiktivspiele vorenthielt. Für Weichlichkeit war in einem Krieg kein Platz.

      Das Imperium konnte wie ein quengelndes Kleinkind sein. Das bewiesen die Unruhen von Arkon II und Arkon I. Auf einigen anderen Welten hatte es bereits Unmutsbekundungen gegeben, teilweise gewaltsam, aber bislang war alles lokal begrenzt aufgeflackert und rasch unter Kontrolle gebracht worden. Ihre Offiziere hatten Augenmaß bewiesen, Gewalt nur dort eingesetzt, wo sie notwendig gewesen war, Exzesse vermieden. Auch wenn sie wachsam bleiben musste, konnte die Mascantin mit dem bisherigen Verlauf der Dinge zufrieden sein.

      Aber sie war es nicht. Sie fühlte sich, als ginge sie mit verbundenen Augen in einen Kampf. Wo waren die Methans? Der Regent, sonst eher zugänglich, verweigerte ihr die Auskunft über seine Quellen. Beinahe hätte sie geargwöhnt, er erläge einer der vielen spiritistisch-prophetischen Strömungen, die im arkonidischen Adel nie aus der Mode kamen und immer neue Katastrophen prophezeiten.

      Aber da war diese Meldung des Aufklärers, der im Ufgar-System den Speicher des Lotsenschiffs ANETIS'KHOR aus dem Wrack geborgen hatte. Das Schiff warf viele Fragen auf, angefangen damit, was die Lotsen so weit entfernt von Hela Ariela und dem Korridor zu suchen hatten. Eines war jedoch klar: Das Schiff war durch Gefechtswirkung zerstört worden. Und mehr noch: Die auslesbaren Aufzeichnungen der optischen Sensoren zeigten einen Walzenraumer. Ein Schiff, das genauso aussah wie die Simulationen der feindlichen Einheiten in den Virtuarien, die Raumschlachten aus dem Methankrieg nachbildeten. Die erste Sichtung seit Jahrtausenden.

      Pertia suchte nach der Ruhe in ihrem Innern.

      Sie fand sie nicht.

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