Kinderyoga oder Kräuterwanderungen im Programm hat.
TOLL FÜR KINDER
Kletterwald Neu Pudagla. In den Baumwipfeln auf Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden klettern. www.kletterwald-usedom.de
Wassersport. Kinder lernen auf dem Achterwasser schnell Segeln oder Surfen. Macht süchtig! kitesurfusedom.de
Tauchgondel Zinnowitz. Die Ostsee ist nicht die Karibik, und dementsprechend ist das Wasser trüb, und bunte Fische schwimmen auch nicht vorbei. Trotzdem ein Erlebnis. www.tauchgondel.de
TOLL FÜR ELTERN
Wellness. Anwendungen speziell für Familien im Travel Charme Strandhotel. Bergstr. 30, Bansin, www.travelcharme.com
Kulm-Eck. Kräuter- und Blütenküche. Kulmstr. 17, Heringsdorf, www.kulmeck.de
Atelier Otto Niemeyer-Holstein. Skurriles Atelier des norddeutschen Landschaftsmalers. Lüttenort, Koserow, www.atelier-otto-niemeyer-holstein.de
In der Tauchgondel in Zinnowitz geht es auf den Meeresgrund.
Abenteuer und Yoga am Strand für die Kleinen
Aus der Vogelperspektive offenbart sich der Schatz von Usedom am besten: Wie ein goldenes Band glänzt der über 40 Kilometer lange Sandstrand in der Sonne. Flache Wellen laufen langsam aus, und ihre weißen Schaumkrönchen kitzeln die nackten Füße. Großes Gekreische, denn gerade im Frühjahr kann die Ostsee noch mächtig kalt sein. Kinder stört das wenig, selbst mit blauen Lippen planschen sie noch durch die Wellen. Irgendwann ist es genug, und die Eltern rubbeln sie rot, warm und trocken. Zum Aufwärmen kuscheln sich alle unter eine dicke Decke im Strandkorb. Die geflochtenen Holzhäuschen mit den gestreiften Markisen sind nicht nur ein Markenzeichen der Insel, sondern auch das Zuhause am Strand.
Rückenlehne einstellen, auf Kissen betten und die Seele baumeln lassen. Dazu strahlt die Sonne fast immer vom azurblauen Himmel, denn mit über 1900 Stunden Sonnenschein zählt die Insel zu den sonnigsten Regionen Deutschlands. Schäfchenwolken ziehen vorbei, die Augen fallen langsam zu, und das Buch rutscht in den Sand. Doch lange hält das himmlische Dösen nicht an. Irgendwann haben Baden, Buddeln, Burgenbauen ihren Reiz verloren und es tönt: »Mama, mir ist so langweilig. Was machen wir jetzt?«
Gut, dass man auf der zweitgrößten Insel Deutschlands die Wünsche der Kleinen nicht nur kennt, sondern auch erfüllt. Neben attraktiven Abenteuer- und Wasserspielplätzen können Kinder sich an verschiedenen Aktivitäten beteiligen. Wie wäre es etwa mit Strand-Yoga, das Claudia Lippert am Strand von Koserow anbietet? Knallorangefarbene Matten drapiert die Yogalehrerin um ein meerblaues Tuch. Mit Bewegungsgeschichten rund um das Meer und ihre Bewohner begeistert sie die Kinder. Braungebrannte Körper, Arme und Beine dehnen, biegen und strecken sich. Werden zu Schildkröte, Seepferdchen oder Seejungfrau. Ausgepowert und ausgeglichen stürmen die Sportler anschließend zur Eisbude. Besonders lecker: Sanddorneis.
Mitmachen!
PADDELN AUF DEM ACHTERWASSER
Seine schönsten Seiten zeigt Usedom vom Wasser aus.
Eigentlich muss man eine Insel vom Wasser aus erkunden. Aus dieser Perspektive zeigt die Insel ihr anderes, ansonsten verborgenes Gesicht: wispernde Schilfwälder, verwunschene Fischerdörfer und einsame Strände. Für Einsteiger und Familien ist das Achterwasser ein ideales Revier. Das zum Festland gelegene und dadurch geschützte Gewässer gleicht einem riesigen See, der nur durch die Peenemündung und das Stettiner Haff mit der Ostsee verbunden ist. Für Kinder ist eine Kajaktour eine wunderbare Sache. Sie schlüpfen in Neoprenanzüge und Schwimmwesten, bekommen ihr kurzes Kinderpaddel und ein Spielzeugboot an einer langen Leine. Nach einer Sicherheitseinweisung stechen die Kanus in See. Die Guides geben Tipps, retten abhanden gekommene Spielzeugboote und schleppen müde gewordene Paddler. Zum Mittag legen die Paddler an und genießen ein Picknick am Strand. Länge, Dauer und Schwierigkeitsgrad der Tour werden individuell auf die Teilnehmer abgestimmt, sodass niemand überfordert wird.
Zu Besuch bei der Kräuterhexe
Auch Kindern fällt der »putzige«, einzigartige Baustil der Häuser und Hotels mit ihren Türmchen, Säulen, Erkern und verzierten Balkonen auf, der als Bäderarchitektur bekannt ist. Daneben geben die verschnörkelten Seebrücken den Badeorten ihr einzigartiges Gesicht. Sie stammen aus der Zeit, als die Insel noch nicht ans Festland angebunden und nur auf dem Wasserweg zu erreichen war. Heute dienen die Brücken, je nach Alter und Temperament der Benutzer, als Flaniermeilen oder Rennstrecken.
Das Landesinnere der 445 Quadratkilometer großen Insel ist saftig grün. Wälder, Wiesen und Felder breiten sich in sanften Wellen aus, gespickt mit Boddengewässern und Binnenseen. Mitten im Wald, irgendwo zwischen Heringsdorf und Stolpe, wohnt die Kräuterhexe Ina Schirmer. Die Ernährungsberaterin und Kräuterspezialistin hat neben ihrem Haus einen Garten Eden angelegt, der nicht nur herrlich duftet und wunderschön blüht, sondern auch essbar ist. Ina Schirmer verkauft Wildkräuter für die Haute Cuisine der Usedomer Hotels, wo sie für interessierte Gäste auch Kräuterkochkurse gibt. Daneben macht sie mit Kindern Kräuterwanderungen. »Hier lernen die Kleinsten, dass Essen aus der Natur kommen kann und nicht aus der Dose.«
Toller Ausflug
SCHIFFSTOUR ZUM POLNISCHEN NACHBARN
Beim Kinder-Strand-Yoga geht es um den Strand, das Meer und seine Bewohner.
Für kleine Landratten ist eine Seefahrt mit den weißen Adler-Schiffen ein Erlebnis – etwa ab Ahlbeck über die Seebäder Heringsdorf und Bansin nach Swinemünde. Man schippert vorbei an Kränen, Containerschiffen und anderen Ausflugsdampfern in den wuseligen Hafen von Swinemünde. Den Weg dorthin weist der hell geklinkerte Leuchtturm. Gut 300 Stufen führen zur Aussichtsplattform, und der Aufstieg ist jede Mühe wert: Der Blick von oben ist gigantisch. Danach flaniert man über die Strandpromenade und bummelt durch die Altstadt. Zur Stärkung schmecken Gofrys, riesige frisch gebackene Waffeln mit Puderzucker, Sahne und Früchten. Die sind lecker und günstig. Eines darf nicht fehlen: ein Abstecher zum legendären Polenmarkt. Händler bieten Kurioses, Praktisches und Nützliches an: Gartenzwerge, Waschmittel, Textilien etc. Dazu je nach Jahreszeit Maronen, Pilze, Beeren und Gemüse. Feilschen nicht vergessen!
Zur Begrüßung gibt es Limonade. Natürlich bitzelt in den Glaskrügen keine klebrige Fertigbrause, sondern eine prickelnde Mischung aus Minze, Melisse, Holunderblüten und selbst gebrautem Rosensirup. Dann geht es auf Entdeckungstour in den Wald. Mit Gebrüll rast die wilde Meute los, und es dauert nicht lange, und ein Kind weint bitterlich und hat ein aufgeschlagenes Knie. Ein Pflaster hat natürlich niemand dabei. Die Kräuterfrau bückt sich und hält einen breiten Stängel hoch. »Indianerpflaster, besser bekannt als Breitwegerich«, erklärt sie, zerreibt die Pflanze und tupft den Brei vorsichtig auf die Wunde. Schmerzen und Schrecken sind verschwunden, und der Kleine flitzt wieder los.
Breitwegerich ist ein Alleskönner. Er vertreibt