Stein
Etwa 85 ha ist er groß, der Steilhang mit der weltbekannten Weinlage am Nordrand Würzburgs. Im Zentrum des lang gestreckten Hangs mit Muschelkalkböden die Anbaufläche »Steinharfe«, Toplage dieses Weinbergs. Erste Anpflanzung von Weinreben 1665.
Besitzer der Weinberge sind zu je rund einem Drittel die Würzburger Weingüter Juliusspital, Staatlicher Hofkeller und Bürgerspital, Letzteres ist Alleininhaber der Lage Steinharfe. Von den zwölf angebauten Sorten dominieren Silvaner und Riesling.
Aussichtsterrasse des Schlosshotels Steinburg: Wo könnte man sich besser von den Strapazen des Aufstiegs erholen!
Ob Pause oder nicht, fortgesetzt wird die Tour auf der Steinburgstraße, wo man wenig später in den Genuss einer langen Abfahrt nach Unterdürrbach kommt, um unten rechts in das Dürrbachtal einzuschwenken. Seine Markenzeichen: alter Baumbestand und gepflegte Wohnanlagen an den Hängen. Die Straße selbst verfügt in den Orten über Radwege, im Übrigen halten sich Verkehr und Steigungen in Grenzen. Wir radeln also nach Norden weiter, passieren erst Unter- und Oberdürrbach, dann ein Waldstück und stoßen nach 4 km auf eine Querstraße, wo es rechts nach Gadheim geht. Direkt am Ortsrand folgen wir dem links abgehenden Sträßchen Richtung Veitshöchheim. Nach lang gezogener Abfahrt passiert man schließlich die Unterführung B 27/Bahnlinie und gelangt zur Thüngersheimer Straße im Zentrum. Zum Besuch des Schlosses geht es auf Thüngersheimer- und Kirchstraße nach Süden zum Schlosseingang. Wer gleich nach Würzburg zurück möchte, erreicht über Eremitenmühlstraße und Mainlände den Steg über den Main.
Schloss Veitshöchheim(April–Okt. Di–So 9–18 Uhr, Führungen zur vollen Stunde) wurde 1682 fertiggestellt, diente zuerst als Jagdhaus und später als Sommerresidenz der Würzburger Fürstbischöfe. Umbauten zum Wohnschloss erfolgten um 1750 unter der Regie von Balthasar Neumann. Größere Berühmtheit besitzt freilich der ebenfalls von Würzburger Fürstbischöfen angelegte Schlossgarten (tgl. 8–20 Uhr) im Stil des Rokoko, einer der schönsten seiner Art in Deutschland. Er ist unterteilt in Schloss-, Wald-, Lauben- und Seenregion. Ein großer See mit Figurengruppe wird umrahmt von Heckensälen, Rondells, Pavillons und Lauben, verbunden mit einem Netz von Wegen und angefüllt mit nicht weniger als 300 Skulpturen Würzburger Hofbildhauer. Rückfahrt: Vom Schloss aus steuern wir über Obere Maingasse und Mainlände den Steg über den Main an und wechseln das Ufer. Ein Uferradweg Richtung Würzburg verläuft zuerst neben einer Straße und bietet nur wenig reizvolle Ausblicke auf das Gegenufer. Dann aber wird das Gelände zusehends parkartiger und die Aussicht attraktiver. Ca. 9 km nach dem Uferwechsel erreicht man wieder die Alte Mainbrücke in Würzburg. Damit geht ein erlebnisreicher Ausflug zu Ende. Letzter Anlaufpunkt ist nun noch der Autoparkplatz oder der Hauptbahnhof.
Glanzstück im Rokokogarten von Veitshöchheim: Ein See mit dem Figurenensemble Parnass, neun Musen umringen Apoll und darüber schwebt ein geflügeltes Dichterross.
Blick vom Main-Radweg auf die weltbekannten Weinlagen des Stein und auf das Schlosshotel Steinburg
Einkehr
Würzburg: Alte Mainmühle, Mainkai 1, mit Aussichtsterrasse; Juliusspital, Juliuspromenade 19, Freisitz; »Zum Stachel«, Gressengasse 1, Innenhof, (Mo Ruhetag); Backöfele, Ursulinengasse 2, überdachter Innenhof
Restaurant Steinburg, Auf dem Steinberg, Aussichtsterrasse
Veitshöchheim: Restaurant Weißes Lamm, Kirchstraße 24; Spundloch, Kirchstraße 19, kleine Terrasse
2 Quer durch den Bayerischen Spessart
Autofahrt ab Würzburg über Miltenberg und Mespelbrunn bis Aschaffenburg (160 km)
Wir folgen zunächst dem Lauf des Mains, besuchen am Fluss gelegene malerische Städtchen und fahren dann von Miltenberg hinein in den Spessart zum Romantikschloss Mespelbrunn. Von dort geht es nach Aschaffenburg, wo mit Schloss Johannisburg ein letzter Höhepunkt unserer Reise wartet.
Anfahrt: Mit dem Auto ab München/Nürnberg A 9/A 3 und B 8/B 13, ab Augsburg A 7 sowie B 2/B 25 und B 19. Mit der Bahn nicht empfehlenswert
Karten: Reisekarte Franken: ADAC-Autokarte Bayern Nord, 1:200 000;
Region Spessart: Topografische Karte UK L 22 Naturpark Spessart (Blatt Süd), 1:50 000
Information: Würzburg: Touristinfo im Falkenhaus: Tel. 0931/ 37 23 98; www.wuerzburg.de Spessart–Main–Odenwald in Aschaffenburg: Tel. 06021/39 42 71; www.spessart-touristinfo.de
Von Würzburg bis MiltenbergFalls Interesse an einem Rundgang in Würzburg besteht, siehe Ausflug Nr. 1. Ansonsten starten wir auf der B 27 und kommen nach Karlstadt. Die um 1200 gegründete Stadt wird umfasst von einer gut erhaltenen Stadtmauer mit Wehrtürmen und zwei Toren. Beachtung verdienen die Pfarrkirche St. Andreas mit spätgotischen Wandgemälden, Grabdenkmälern und Plastiken von Tilman Riemenschneider, des Weiteren das Rathaus mit Freitreppe und Staffelgiebel, schließlich die ehemalige fürstbischöfliche Amtskellerei als eines der ältesten Wohngebäude der Stadt und nicht zuletzt eine Reihe ansehnlicher Fachwerkhäuser.
Erste Station des heutigen Ausflugs: Karlstadt am Main, das nach Georg Dehio »eines der ansprechendsten Städtebilder Frankens« besitzt, hier mit seiner Hauptstraße
Information: Tel.: 09353/90 6688; www.karlstadt.de
Einkehr: Alte Brauerei, Hauptstr. 58, Terrasse (Tel. 09353/97710); Hotel Mainpromenade, Mainkaistr. 6, Uferterrasse
Wir verlassen jetzt ein kurzes Stück das Maintal und folgen der Staatsstraße 2435 bis Lohr, einem schmucken Städtchen am Main, dessen historische Wurzeln bis ins 12./13. Jh. zurückreichen. Die Altstadt zeigt ein malerisches Ortsbild mit heimeligen Gassen und Winkeln. Sehenswert sind u. a. das Renaissance-Rathaus (um 1600) mit Treppenturm, die bedeutenden Grabdenkmäler in der Pfarrkirche St. Michael, außerdem das ehemalige Kurmainzer Schloss (15.–17. Jh.) mit dem Spessartmuseum (Di–Sa 10–16, So/Fei 10–17 Uhr) sowie alte Fachwerkhäuser aus dem 16. Jh.
Heimeliger Platz in Lohr: links das ansehnliche Renaissance- Rathaus, rechts der stattliche Gasthof Schönbrunnen mit Straßenterrasse
Information: Tel.: 09352/848465; www.lohr.de
Einkehr: Schönbrunnen, Hauptstr. 28, Straßenterrasse (Do Ruhetag); Hotel Krone, Lohrtorstr. 2, Terrasse und Innenhof
Weiter geht es am Main entlang, mal am rechten, mal am linken Ufer (siehe Karte), vorbei an Burg und Ort Rothenfels (Ortsbild!) sowie an Wertheim und an der Burgruine Henneburg (12. Jh.). Dann erreicht man Miltenberg. Seine Stadtgeschichte beginnt mit dem Bau der Mildenburg um 1225. Unterhalb entsteht eine Siedlung, die sich bis zum Ende des 14. Jh. weiter ausbreitet. Bis 1803 gehört die Stadt zum Kurfürstentum Mainz und wird 1816 endgültig bayerisch.