sondern der Wertschätzung ihrer führenden Rolle, wenn es darum geht, Entscheidungen über den Weg des Glaubens und der Spiritualität im neuen Jahrtausend zu treffen. Viele sind der Meinung, dass das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Frau sein wird. Das Leben selbst ist bedroht. Diejenigen, die das Leben zur Welt bringen, wissen am besten, wie man sich in Fürsorge und Achtsamkeit um alle Lebensformen und – wie Franz von Assisi sagte – die Schwester und Mutter Erde selbst kümmert. Diese Erde ist lebendig, sie ist die Pacha Mama und Gaia, sie ist die Große Mutter, die uns großzügig all das bereitstellt, was wir zum Leben brauchen. Papst Franziskus wird die Frauen und uns alle in dieser uns anvertrauten Aufgabe stärken müssen.
Schließlich ist Franziskus, glaubt man dem Philosophen Max Scheler, der Prototyp der Vernunft des Herzens, der emotionalen Vernunft, im Abendland. Er schreibt: „Nie wieder in der Geschichte des Abendlandes ist eine Gestalt der sympathetischen Gemütsmächte wieder erreicht worden, wie sie im hl. Franziskus bestand. Nie wieder auch die Einheit und Geschlossenheit ihrer gleichzeitigen Betätigung in Religion, Erotik, sozialem Wirken, Kunst, Erkenntnis.“ (Scheler 1973, 103) Diese Vernunft des Herzens ist es, die uns empfänglich und empfindsam werden lässt für die Leidenden und für den Schrei der Erde, der gequälten Tiere, der zerstörten Pflanzen und aller, die um Schutz flehen, damit sie überleben können.
Wenn Papst Benedikt XVI. als ein hervorragender Theologe die intellektuelle Vernunft betonte, dann steht Papst Franziskus für die Vernunft des Herzens, die dem Volk in Liebe zugewandt ist, die Menschen umarmt, die Kinder liebkost und liebevoll auf die Menschenmenge schaut.
Wenn sich die moderne Vernunft nicht von der Empfindsamkeit des Herzens durchdringen lässt, dann werden wir kaum dazu bewegt, uns um unser Gemeinsames Haus, den Planeten Erde, zu kümmern, den verlorenen Söhnen und Töchtern nachzugehen und die gut franziskanische Überzeugung in uns reifen zu lassen, dass alle Seinsformen und Lebewesen ein Band der Geschwisterlichkeit verknüpft. Wenn wir in zärtlicher Zuneigung die Welt in die Arme schließen, dann werden wir Gott umfangen.
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