Frank J. Kinslow

Quantenheilung


Скачать книгу

      „In dem Moment, in dem man etwas seine ganze Aufmerksamkeit schenkt, selbst einem Grashalm, wird es zu einer geheimnisvollen, Ehrfurcht gebietenden, unbeschreiblich großartigen eigenen Welt.“

      Henry Miller

      Reines Bewusstsein ist eines, ohne Form. Das heißt, es hat keine Grenzen, die unser Verstand ausmachen kann. Unser Verstand arbeitet mit Dingen, die man an ihren unterschiedlichen Formen erkennt. Der Verstand gleicht einem Behälter für Gedanken und Emotionen. Durch unsere Sinne bleibt unser Verstand in Kontakt mit der materiellen Welt. Weil sie unterschiedlich aussehen, können wir einen Keks von einer Kröte unterscheiden. Das erscheint vielleicht allzu simpel, doch die Aufgabe des Verstandes ist es, verschiedene Formen zu erkennen, sie zu etikettieren und zu kategorisieren und dann entweder zu verwenden oder für den späteren Gebrauch abzulegen.

      Reines Bewusstsein ist eines, ohne Form, ohne ein Zweites. Das heißt, es hat keine Grenzen, die unser Verstand ausmachen kann.

      Das alles leistet unser Denken, das selbst auch eine Form ist. Gedanken und Emotionen sind mentale Formen. Ideen, Überzeugungen, Hoffnungen und Philosophien sind eine Ansammlung von Gedanken zu einem zentralen Thema, ähnlich wie ein Stuhl eine Ansammlung von Molekülen ist, rund um die Vorstellung, Sie in einer Sitzposition zu halten.

      Gedanken sind nicht so fassbar wie materielle Gegenstände, sie sind aber dennoch Gegenstände. Worauf es ankommt, ist, dass alle Dinge im Universum einzigartig und einmalig sind. Jeder Gegenstand wird durch seine einzigartige Form unterschieden und genau bestimmt.

      Unter dem Strich finden wir das formlose, reine Bewusstsein. Stellen Sie es sich wie ein leeres Blatt Papier vor, auf das Worte geschrieben werden sollen. Das Bewusstsein ist formlos, grenzenlos, unterschiedslos und rein. Es ist eines, ohne ein Zweites. Weil das reine Bewusstsein formlos ist, kann es unser Verstand nicht erkennen. Wie sehr Sie sich auch anstrengen, Sie werden Bewusstsein nicht verstehen können und genauso wenig kontrollieren oder manipulieren. Es existiert nicht als Gegenstand, deshalb existiert es für den Verstand nicht. Doch es existiert sehr wohl.

image

      Hier ist also die Aufgabe, die vor uns liegt. Es gilt etwas ohne Form oder Masse zu finden. Wir wollen mit diesem „Nichts“ vertrauter werden als mit unserem Verstand. Und letztlich wollen wir diese nicht verwendbare Nicht-Kraft dazu nutzen, uns selbst und andere zu heilen. Beginnen Sie nun zu verstehen, warum dieses Wissen ein Geheimnis ist? Es ist ein Geheimnis, weil wir in unserem Verstand leben und uns des Bewusstseins nicht bewusst sind. Obwohl wir schon unser ganzes Leben lang das Gegenteil erleben, glauben wir unserem Verstand, wenn er uns sagt, dass uns Dinge dauerhaft Freude, Frieden und Liebe bescheren. Immer und immer wieder fallen wir auf diesen alten Trick herein. Und genauso glauben wir ihm, wenn er uns weismachen will, das Nichts habe keinen Wert.

      Hat es aber!

      Obwohl wir schon unser ganzes Leben lang das Gegenteil erleben, glauben wir unserem Verstand, wenn er uns sagt, dass uns Dinge dauerhaft Freude, Frieden und Liebe bescheren.

      Reines Bewusstsein ist grenzenlos, deshalb kann sich nichts daran ändern. Diese Art des Nichts existiert immer. Alle anderen Dinge, das heißt alles Erschaffene, verändert sich und hört letztlich auf zu existieren. Im Reich der Schöpfungen ist der Wandel das einzig Beständige. In dem Moment, in dem etwas erschaffen wird, tritt es die Reise zu seinem Ende an. Reines Bewusstsein verändert sich nie, stirbt nie. Es ist das Feld unvergänglicher Liebe und grenzenlosen Friedens.

      Hier ist der Clou: Alles, was eine Form hat, kommt aus dem formlosen reinen Bewusstsein. Fragen Sie mich bitte nicht wie, es geschieht einfach. Aus dem Schoß des reinen Bewusstseins wird das Netz der Schöpfung gesponnen. Die Quantenphysik hat das Reich des reinen Bewusstseins entdeckt, zumindest theoretisch. David Bohm, einer der führenden theoretischen Physiker seiner Generation, stellte ein „grenzenloses Ganzes“ fest, das eine implizite Ordnung enthält. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Nullpunktfeld oder Quantenzustand, dem energieärmsten Zustand eines Teilchens oder Gegenstandes. Der Zustand, den Bohm beschreibt, hat keine Energie. Einfach ausgedrückt enthält dieses Feld das „stoffliche Zeug“ der Schöpfung, das still darauf wartet, Form oder Energie zu werden. Bohm teilt uns also mit, dass alles aus dem Nichts kommt. Er sagt, und ich mache hier einen kleinen verallgemeinernden Sprung, dass die Schöpfung aus dem Nichts des reinen Bewusstseins hervorgeht. Diese Erfahrung werden Sie später auch machen, wenn Sie lernen, Ihre Gedanken anzuhalten, und dann beobachten, wie Ihre Gedanken wieder aus dem Nichts heraus konkrete Form annehmen. Schauen Sie jetzt in der Abbildung noch einmal auf die erschaffenen Formen oberhalb des Querstrichs.

      Alles in der Schöpfung zeigt zwei Merkmale: Ordnung und Energie. Das wollen wir an dem Stuhl verdeutlichen, auf dem Sie sitzen. Was Sie als Stuhl bezeichnen, ist in Wirklichkeit Energie in Form eines Stuhls. Wir wissen, dass er Energie aufweist, weil Ihr Stuhl Ihr Gesäß in der Luft hält. In der Gleichung von Ordnung und Energie drückt sich Ordnung durch die Form Ihres Stuhls aus. Deshalb spielt es keine Rolle, ob wir von Sternen oder Atomen, Amöben oder Zebras reden, alles ist Energie und Form.

      Aus dem Schoß des reinen Bewusstseins wird das Netz der Schöpfung gesponnen.

      Die Urform der Schöpfung ist die Welle. Unmittelbar vor der Welle und gleich nach dem reinen Bewusstsein finden Sie in der Schöpfungshierarchie das Nullpunktfeld oder den Quantenzustand. Diesen „Leckerbissen“ erwähne ich für diejenigen Leserinnen und Leser, die mit der Quantentheorie vertraut sind und meinen Standpunkt gründlicher begreifen wollen. Falls Sie eher der Heilkunst zugetan sind, hier bezeichnet man die Grundlage der Schöpfung oft als Lebens- oder Vitalkraft, die einem Organismus Leben einhaucht. Eine Welle ist grenzenlos und erstreckt sich ins Unendliche. Immer wenn sich Wellen überlagern, entstehen subatomare Teilchen. Sobald diese Teilchen kompakter werden, werden sie zu Atomen. Atome drängen sich zusammen und bilden Moleküle und diese wiederum ordnen sich in materiellen Formen wie Stühlen, Blumen und Autos an.

      Alles in der Schöpfung zeigt zwei Merkmale: Ordnung und Energie.

      In unserer Skala von Energie und Ordnung zeigt ein Gegenstand umso weniger Energie, je stofflicher er ist. Ihr Stuhl ist recht massiv im Vergleich zu einem subatomaren Teilchen. Subatomare Teilchen sind „windige“ Kerlchen. Kennen Sie den genauen Aufenthaltsort eines solchen Teilchens, dann wissen Sie nicht, wie schnell oder in welche Richtung es sich bewegt. Wenn Sie seine genaue Geschwindigkeit messen wollen, dann finden Sie es nicht mehr. Beim Thema Mithilfe im Haushalt verhielten sich meine heranwachsenden Kinder wie subatomare Teilchen. Wenn sie in Bewegung waren, und das ist ja für Hausarbeit notwendig, dann waren sie einfach nicht aufzufinden. Konnte man hingegen ihren genauen Aufenthaltsort ausfindig machen, etwa auf der Couch vor dem Fernseher, waren sie nicht zu bewegen. Rückblickend ist erstaunlich, welche physikalische Konzepte meine Kinder beherrschten, z.B. die Trägheit … Ich verdanke ihnen viel.

      Gut, zurück zu Energie und Materie. Je höher die Schöpfungsebene, umso mehr Energie enthält sie. Auf der groben, materiellen Ebene trägt die Energie des Stuhls, auf dem Sie sitzen, Ihr Gewicht. Auf der nächsthöheren, molekularen Ebene des Stuhles werden Sie mehr Energie feststellen. Würden wir die Moleküle des Stuhls neu anordnen, indem wir ihn beispielsweise anzündeten, könnten wir wesentlich mehr Energie in Form von Hitze und Licht freisetzen. Und wenn wir dann noch mehr Energie des Stuhles freisetzen wollen, könnten wir auf die atomare Ebene gehen. Wenn wir die Atome des Stuhles spalten könnten, könnten wir Unmengen von Energie in vielen Formen freisetzen. Ich weiß nicht, ob Wissenschaftler daran arbeiten, die Kraft subatomarer Teilchen zu nutzen, doch ich