auch geschockt. Und außerdem total hammerbreit.
Dann klingelte es, und ich ging zum Unterricht.
Es dauerte keine zehn Minuten, dann tauchte der Schulleiter auf. Er sah sich meine Hand an, und die Knöchel bluteten. Damit war ich ruckzuck überführt. Sie mussten sogar einen Krankenwagen für den Typen rufen, weil der noch immer bewusstlos war, als sie ihn fanden. Seine Nase war gebrochen, und sein Unterkiefer auch.
Ich wurde für zwei Wochen suspendiert, aber als ich wieder hinging, mochten mich die ganzen Footballspieler. Das war echt witzig. Die hatten diesen Typ gehasst. Ich wurde sozusagen zur Sportskanone ehrenhalber ernannt. Einer der Spieler kam zu mir und sagte: „Ich wünschte, ich hätte das auch getan, schon vor langer Zeit.“ Danach hat sich niemand mehr mit mir angelegt.
Weil ich nun ein paar Sportlerfreunde hatte, beschloss ich im Frühling, mich für das Baseball-Team der Schule zu bewerben, und zur Überraschung aller wurde ich aufgenommen. Ich war ziemlich stolz auf mich. Immerhin kam ich aus dem Nichts; in Kalifornien nehmen die Leute Baseball ziemlich ernst, und die anderen Kids hatten alle schon jahrelang in Vereinen trainiert. Ich spielte Center Field und First Base. Als Hitter war ich ganz okay, aber als Fielder war ich richtig super. An mir kam kein Ball vorbei. Alle waren begeistert und sagten wieder und wieder, dass ich für das Team eine echte Verstärkung darstellte. Sogar meine Eltern waren stolz auf mich. Baseball war etwas, das sie verstanden. Vielleicht würde aus ihrem Jungen doch noch was werden. Vielleicht war es genau das, was er brauchte, nachdem er so viel mit Drogen, Surfen und Mädchen herumprobiert hatte.
Aber dann sagte mir der Coach, dass ich mir die Haare schneiden müsste, wenn ich mitspielen wollte.
Ich dachte darüber nach. Ernsthaft. Aber mir waren meine Haare damals ziemlich wichtig, genau wie heute. Sie waren blond und lang, bis über die Schultern. Klar wollte ich Baseball spielen, aber dann auch wieder nicht, verstehst du. Eins wollte ich jedenfalls auf gar keinen Fall: einer dieser angepassten Sportlertypen werden. Ich wollte mein Aussehen nicht ändern, und ich fand es blöd, dass ich sozusagen jemand anders werden sollte. Ich wollte einfach nur Baseball spielen. Ganz davon zu schweigen, dass ich gut genug gewesen war, um ins Team zu kommen, klar? Und das in der neunten Klasse.
Aber meine Haare wollte ich nicht abschneiden. Auf keinen Fall.
Und das war’s. Ich stieg aus dem Team aus.
Wer weiß – hätte ich mir die Haare schneiden lassen, wäre vielleicht ein Profi-Baseballer aus mir geworden. Vielleicht hätte ich diesen Weg eingeschlagen, und mein Leben wäre völlig anders verlaufen. Aber ich wollte meine langen Haare behalten und entschied mich für das, was mir wichtig war.
Und weißt du, was das Irre ist: Es waren tatsächlich meine Haare, die dazu führten, dass ich Rockmusiker wurde.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.