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Wenn ein Killer Amok läuft: Ein Roberto Tardelli Thriller #75
von A. F. Morland
Der Umfang dieses Buchs entspricht 100 Taschenbuchseiten.
Ganz auf sich allein gestellt verfolgt Mafiajäger Roberto Tardelli einen skrupellosen Mörder. Die Cosa Nostra hat den Killer ausgeschickt, aber nun wird er durch Tardellis Suche zum Risiko. Doch diese Verfolgungsjagd hat tödliche Nebenwirkungen – für alle Beteiligten.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
© Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten.
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Die Hauptpersonen des Romans:
Sergio Patana – Als er merkt, dass einer seiner Killer von Roberto Tardelli verfolgt wird, lässt er ihn eiskalt fallen.
Mel Kowalski – Ein Killer, der jeden umbringt, der versucht, sich ihm in den Weg zu stellen.
Claire Kowalski – Als ihr Bruder nach einem Jahr wieder bei ihr auftaucht, kostet es sie fast das Leben.
Alfredo Sevardo und Bingo Celentano – Ihr Auftrag lautet Mord, doch ihr Opfer dreht den Spieß um.
Roberto Tardelli – Er ist unterwegs, um einen Mord zu verhindern, aber er kommt zu spät. – Wieder ganz auf sich allein gestellt, verfolgt er den Mörder, um ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.
1
Mel Kowalski beobachtete sein Opfer aus sicherer Entfernung. Der Mann, dem die Aufmerksamkeit des Killers gehörte, war Staatsanwalt George Burke. Ein Mann, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, der Mafia in seiner Stadt kräftig auf die Finger zu schlagen. Er hatte das nicht nur überall – im Rundfunk, im Fernsehen und auf Versammlungen – laut hinausposaunt, sondern er hatte auch bereits Taten folgen lassen. Taten, die die Cosa Nostra schmerzlich getroffen hatten.
Man war sich innerhalb der Ehrenwerten Gesellschaft nach einer kurzen Zusammenkunft einig: Gegen Staatsanwalt Burke musste schnellstens etwas unternommen werden.
Man sprach sich ohne Gegenstimme für eine Maßnahme aus, die George Burke das Leben kosten würde und wandte sich danach unverzüglich an Sergio Patana, den Boss einer gut funktionierenden Liquidationstruppe namens „Black Friday“. Patana schickte sofort seinen besten Mann, Mel Kowalski, nach Miami Beach, wo Staatsanwalt Burke mit seiner Verlobten Bathseba Lane sich von den Strapazen der letzten Wochen und Monate erholen wollte.
Kowalskis Mund verzog sich unter dem schweren Fernglas, das er mit beiden Händen an die Augen hielt, zu einem breiten, zufriedenen Grinsen.
Der Killer war ein großer kompakter Bursche, unter dessen sonnengebräunter Haut stahlharte Muskeln spielten. Er hatte das eingeschlagene Nasenbein eines Raufbolds, dünnes braunes Haar und ein Kinn, das an eine Baggerschaufel erinnerte.
Er stand auf dem Balkon seines Hotelzimmers, während sich George Burke mit seiner Verlobten auf der Terrasse des Nachbarhotels befand.
Was Kowalski dieses zufriedene Grinsen entlockte, war der Umstand, dass Burke offensichtlich Streit mit seiner Braut hatte. Die beiden saßen an einem der zahlreichen runden Tische, hatten Longdrinks vor sich stehen, aus denen bunte Plastikhalme ragten. Sie starrten einander mit finsteren Gesichtern an und verrieten in Mimik und Gestik, dass sie sich im Augenblick alles andere als grün waren.
„Ein Zank, so kurz vor dem Tod“, murmelte Mel Kowalski zynisch. „Wenn sie sich der Tatsache bewusst wären, wie kurz für manche Menschen das Leben ist, würden sie den Streit bleiben lassen und die wenige Zeit, die ihnen noch zur Verfügung steht, sinnvoller nützen. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen?“
Der Hader erreichte binnen Kurzem den Höhepunkt.
George Burke warf seinem Mädchen mit wutverzerrtem Gesicht noch etwas an den Kopf, dann schlug er mit der Faust auf den Tisch – gleichsam, um einen Schlusspunkt zu setzen –, sprang auf und verließ die Terrasse.
Bathseba Lane putzte sich mit einem blütenweißen Taschentuch die Nase und griff dann mit einer zornigen, aggressiven Handbewegung nach ihrem Glas, während Burke die Terrassenstufen hinunterlief und die daran angrenzende Mole erreichte.
Mel Kowalski folgte seinem Opfer mit dem Fernglas.
Burke begab sich an Bord seiner Jacht, die er vor drei Tagen für den Rest des Urlaubs gemietet hatte. Er machte alle Taue los und fuhr dann mit rasch zunehmender Geschwindigkeit auf den Atlantik hinaus.
Der Killer setzte das Fernglas ab.
„Mehr entgegenkommen hätte er mir gar nicht können“, brummte er in seinen imaginären Bart. „Dort draußen werde ich mit ihm allein sein. Es wird keine Augenzeugen geben, wenn George Burke stirbt.“
Hastig machte der Vertragskiller der Mafia kehrt. Er stürmte durch das Hotelzimmer und hatte es sehr eilig, zum Bootsverleih zu kommen, denn eine günstigere Gelegenheit, Burke zu beseitigen, würde er wohl kaum mehr haben.
2
Roberto Tardelli traf auf dem Miami International Airport ein und hatte das Gefühl, in einen Backofen geraten zu sein. Die Sonne glühte vom Himmel. Kein Wölkchen verpatzte das perfekte Blau. Kein Lüftchen verschaffte den schwitzenden Menschen Linderung.
Roberto, ein schlanker, wendiger Bursche Ende zwanzig, dem man nicht ansah, wie zäh er war, steuerte den erstbesten Autoverleihschalter an.
Kurz darauf saß er in einem schiefergrauen Pontiac Firebird, dessen zusätzlich eingebaute Klimaanlage bei geschlossenen Fenstern für eine konstante Temperatur von angenehmen zwanzig Grad sorgte. Das war ein Grund, aufzuatmen.
Miami ist mit Miami Beach und einigen anderen Orten eines der bedeutendsten und modernsten Touristenzentren der Erde. In den Motels, Hotels, Ferienhäusern und Wohnungen ist Platz für mehr als 120.000 Touristen. Und in der Hochsaison ein Betrieb, der einem Hexenkessel gleicht.
Roberto konnte nicht verstehen, dass sich George Burke, der sich doch von seinen Strapazen erholen wollte, ausgerechnet hierher begeben hatte, wo er erholsame Ruhe doch nicht finden konnte.
Burke.