ÜBER DEN CO-AUTOR – JAMES PRIEST
ÜBER DEN ÜBERSETZER – STEFAN ROOCK
ANMERKUNGEN DES ÜBERSETZERS ZUR DEUTSCHEN AUSGABE
GELEITWORT
Ich bin Jef das erste Mal im Frühling 2015 begegnet, als er an einem S3-Workshop teilnahm, den Lili David und ich durchführten. S3 war damals fünf Monate alt. Ich erinnere mich gut an Jef – er stellte neugierige Fragen, auch noch nach dem Workshop. Er sah voraus, dass S3-Muster hilfreich sein würden, um das agile Mindset im ganzen Unternehmen zu verbreiten.
Das war in den frühen S3-Zeiten, als wir noch dabei waren, herauszufinden, wie wir überhaupt über S3 reden können. Seitdem sind wir deutlich vorangekommen. Und das trifft auch auf Jef zu: Er ist nicht nur einer der besten Trainer und Coaches, die ich getroffen habe, sondern hat auch ein tiefgreifendes Verständnis von S3 entwickelt.
Dank Jef haben wir im Frühjahr 2016 die erste S3-Einführungsschulung in Belgien durchgeführt. Wir trafen uns kurz danach in Lissabon und Jef erzählte mir von seiner Buchidee. Er hatte bereits eine sehr klare Idee der Geschichte, als er mich mit Chris, Bernie und einigen der anderen Charaktere der Geschichte bekannt machte, die Sie in diesem Buch kennenlernen werden. Ich war fasziniert, weil viele von ihnen mir so vertraut vorkamen – Ihnen wahrscheinlich auch.
Jef wollte eine Geschichte erzählen, die den Leserinnen und Lesern praktische und realistische Einsichten in S3 vermittelt. So können sie die passenden S3-Muster für den eigenen Kontext in der eigenen Geschwindigkeit auswählen. Er wollte Schritt für Schritt zeigen, wie ein ganzes Unternehmen seine Fähigkeit zum Umgang mit Komplexität radikal verbessern kann. Er wollte veranschaulichen, wie das Unternehmen dadurch seine Wertschöpfung verbessern und die Kreativität, die Leidenschaft und das Engagement aller nutzen kann.
Ich glaube, Jef hat es geschafft!
Dieses Buch ist voller nützlicher Einsichten und Perspektiven, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Unternehmen helfen werden, mehr Befriedigung und Effektivität bei der Arbeit zu finden. Jef kann hilfreiche Weisheiten in leicht verständlicher Form transportieren. Die in diesem Buch beschriebene Transformation zeigt, wie ein typisches Technologieunternehmen gegen die Wand fährt und dann doch überlebt und erfolgreich wird. Diese Geschichte sollten alle lesen, die humanere, innovativere und resilientere Unternehmen schaffen wollen; Unternehmen, die wir stolz an unsere Kinder weitergeben können – als Inspiration dafür, wie auch sie erfolgreich zusammenarbeiten können.
James Priest
Mitentwickler von Soziokratie 3.0
ANMERKUNGEN DES ÜBERSETZERS
Das Unternehmen, in dem es in diesem Roman geht, heißt wie in der englischen Ausgangsfassung HRS = Human Resources Solution. Übersetzer und Verlag möchten darauf hinweisen, dass dieser Name oder dieses Unternehmen nichts mit dem gleichnamigen deutschen Hotelbuchungsportal zu tun hat.
Bei der Übersetzung der Fachbegriffe habe ich mich an die offiziellen Übersetzungen der S3-Webseite gehalten (siehe https://patterns-de.sociocracy30.org). Die dort nicht aufgeführten Begriffe habe ich versucht, möglichst passend ins Deutsche zu übertragen. Eine Auflistung der Übersetzungen, die ich verwendet habe, findet sich im Anhang des Buches.
1
PAULS FRAGE
Mein Telefon klingelt. Der Name unseres Geschäftsführers, Paul, erscheint im Display. Er kommt schnell zum Punkt: »Chris, ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen. Können wir uns um 18:30 Uhr in der Lobby treffen?«
»Okay, Paul. Worum geht’s?«
»Das erzähle ich dir heute Abend, aber die Zukunft der Human Resources Solution könnte davon abhängen. Also erzähle vorerst niemandem von unserem Treffen.« Dann legt er auf.
Ich starre auf mein Telefon und frage mich, was das alles soll. Warum will Paul mit mir sprechen? Es muss ernst sein; normalerweise benutzt er nicht den vollen Unternehmensnamen, sondern nur die Abkürzung HRS.
Wahrscheinlich hat es etwas mit der neuen Version unseres Produktes, eines Softwarepakets für HR-Abteilungen, zu tun. Version 4.0 der Software sollte bereits vor Monaten fertiggestellt sein. Es gab aber eine ganze Reihe von Problemen, insbesondere mit dem Test und der Integration der Komponenten. Wir haben es nicht mal geschafft, Version 4.0 ausreichend zu stabilisieren. Dadurch konnten wir die neue Version auch nicht bei einer wichtigen Messe letzte Woche vorstellen.
Trotzdem verstehe ich nicht, warum Paul mit mir sprechen möchte. Die mobile App funktioniert perfekt und war rechtzeitig fertig. Könnte etwas anderes in meiner Abteilung schiefgelaufen sein?
Ich muss den ganzen Nachmittag an das Telefonat denken und bin froh, als es endlich 18:30 Uhr ist. Als ich in die Lobby komme, wartet Paul bereits auf mich. Er bittet mich, ihn auf einen Spaziergang nach draußen zu begleiten und verschwendet keine Zeit: »Chris, du hast die Entwicklung von HRS und unserem Produkt von Beginn an mitverfolgt und daher möchte ich mit dir im Vertrauen sprechen. Okay?«
»Klar, Paul«, antworte ich.
Paul zögert, als er nach den richtigen Worten sucht.
»Ich sag’ es einfach, wie es ist«, beginnt er. »Ich überlege, als Geschäftsführer zurückzutreten. Ich fürchte, ich bin nicht länger der Richtige für diese Position.«
»Mensch,