süßen Rahmen für das alljährliche Fest im Juni, zu dem noch heute die Kinder weißgewandet singen und tanzen.
Entlang Saale und Unstrut von Weißenfels bis Freyburg
Blütengrund
Entlang Saale und Unstrut von Weißenfels bis Freyburg
1.Von Weißenfels bis Freyburg: Familien-Fahrradtour durch die Flussauen
2.Weißenfels: prunkvoll, vielfältig, innig
3.Sonnenobservatorium Goseck: feiern wie die Steinzeitmenschen
4.Entlang der Saale: der Fährmann von Schellsitz
5.Wein-Wanderung am Blütengrund: zwischen Kunst und Natur
6.Doppelkapelle im Schloss Neuenburg: verstecktes romanisches Kleinod
7.Der Jakobsweg bei Freyburg: Waldbaden und Meditation
8.Weinhotel Freylich Zahn: Kost und Logis am Breitengrad 51
9.Rotkäppchen in Freyburg: Zeitreise in eine märchenhafte Erfolgsgeschichte
10.Winzervereinigung Freyburg: vierhundertmal Auswahl
11.Tote Täler bei Freyburg: High Noon im Wilden Westen
1 Von Weißenfels bis Freyburg
FAMILIEN-FAHRRADTOUR DURCH DIE FLUSSAUEN
Leipziger und Hallenser starten sonntags gerne zu einer Fahrradtour entlang der Saale. Überregional ist die Rad-Acht, auf der man sogar einen Rundkurs fahren kann, im Vergleich zu Elbe und Donau noch ein Geheimtipp. Und so kann es passieren, dass die Strecke zwischen Weißenfels und Freyburg an einem schönen Sonntagnachmittag im Juli fast menschenleer ist.
Für unseren Test haben wir uns eine Strecke an Saale und Unstrut ausgesucht, die nur 18 Kilometer lang ist. Sie sollte auch für den Zehnjährigen in unserer Gruppe gut zu bewältigen sein. Bis Weißenfels nehmen wir den Zug, dann radeln wir mit einem kleinen Abstecher auf die Burg Goseck bis zum Blütengrund und von dort an der Unstrut weiter bis Freyburg. Gleich zweimal setzen wir mit der Fähre über den Fluss – es ist einfach zu schön – und brauchen mit kleineren und größeren Pausen rund vier Stunden vom Start bis zum Ziel.
Los geht es in Weißenfels, ehemalige Residenz der Weißenfelser Herzöge, zu DDR-Zeiten ein wichtiger Standort der Schuhproduktion. Ganz unbeschadet ist das Regionalzentrum mit etwa 40.000 Einwohnern nicht über die Wende gekommen, das merken wir schon an der Industrieruine direkt gegenüber vom Bahnhof. Doch dann stoßen wir auf den Fluss – und auf zahlreiche Anleger, die vom liebsten Hobby der Weißenfelser erzählen: Der Ruder-Verein wurde 1884 gegründet und brachte zwei Olympia-Sieger hervor! Eindrucksvoll ist auch die Wehranlage vor der Stadt. Auf mindestens 50 Meter wird das Flussbett hier breitgezogen, Seitenarme rechts und links weggeleitet. Es gab furchtbare Überschwemmungen, und der Klimawandel verspricht keine Besserung. Fast menschenleer liegt dann der schmale, asphaltierte Radweg schnurgerade vor uns. In den Auwäldern ist es selbst an einem heißen Sommertag angenehm kühl. Ein Teich mit Seerosen schimmert so idyllisch durch die Böschung, als wäre er von Claude Monet gemalt.