dass ich mich halbtot schufte, um ein Durchschnittsunternehmen aufzubauen? Was muss ich denn noch alles tun, um der Beste zu sein?“
Ganz einfach. Du musst gar nicht noch mehr tun. Du musst die Dinge anders machen. Du musst so tun, als wärst du ein Kürbisbauer.
Jau. Du hast richtig gelesen. Ein Kürbisbauer. Aber nicht irgendein Kürbisbauer. Ein abgefahrener, durchgeknallter, Stroh kauender Kürbisbauer im Overall. So ein Typ von einer Landwirtschaftsmesse, der sein Leben dem Züchten von Kürbissen gewidmet hat, die eine halbe Tonne wiegen. So einer von denen, die Du abends in den Nachrichten siehst. Es sieht so aus, als hätten ausgerechnet diese Leute das „Geheimrezept“ für den richtig großen unternehmerischen Erfolg: Setze robuste Samen, wähle die vielversprechendsten Kürbisse aus, jäte den Rest aus und versorge nur die Kürbisse mit dem größten Potenzial.
In diesem Buch zeige ich Dir, wie ich mit der gleichen Strategie, mit der die Kürbisbauern ihre Riesenkürbisse züchten, bis zu meinem dreißigsten Geburtstag zwei Unternehmen im Wert von mehreren Millionen aufgesetzt habe, bei Top-Unternehmen bekannt geworden bin und diese wiederum dabei unterstützt habe, ihren Firmen zu spürbarem Wachstum zu verhelfen. Eine Strategie, die ich mit großer Originalität „Pumpkin Plan“ – Kürbisplan – getauft habe. Ich erzähle Dir nicht allein meine Geschichte und die Geschichten der Erfolge der anderen, sondern – und das ist das Wichtigste – ich zeige Dir, wie Du die gleichen Ideen und Erkenntnisse nutzen kannst, um Dein eigenes Unternehmen voranzubringen.
[13] Vergiss niemals: Gewöhnliche Kürbisse werden immer vergessen. Nur der Riesenkürbis zieht die Menge an und wird auf Grußkarten verewigt, lebt an Kühlschränken und in grobkörnigen YouTube-Videos … in Ewigkeit. Der Riesenkürbis wird zur Legende. Und wenn Du einen züchtest, … dann wirst auch Du zur Legende.
Du hast Dein Unternehmen nicht gegründet, um Dich anzupassen, um gerade genug zu verdienen und genug für Deinen Platz im Pflegeheim anzusparen. Du bist ins Geschäft eingestiegen, weil Du etwas Faszinierendes aufbauen wolltest. Etwas, dass Deine Lebensqualität dramatisch verändert, etwas, das die Welt verändert.
Steve Jobs wurde für viele seiner Erfolge und Innovationen belobigt, und es besteht kein Zweifel, dass Apple eine der wahrlich bemerkenswerten Firmen auf unserem Planeten ist. Und zwar größtenteils dank Steve Jobs Vision. Doch sein Beitrag geht über Innovation hinaus. Zum Zeitpunkt seines Todes beschäftigte Apple rund 47.000 Menschen und Tausende Subunternehmer. Aufgrund direkter Notwendigkeit oder durch entsprechende Ideen-Impulse wurden unzählige Unternehmer inspiriert, Firmen zu gründen, die als Zulieferer für Apple und dessen Kunden dienten. Das ist ein riesiger Beitrag zu unserer Kultur. Ein Beitrag, der über die Art und Weise hinausgeht, wie wir Musik hören oder mit der Welt kommunizieren.
Das ist legendär.
Und auch Du kannst ein legendäres Unternehmen aufbauen.
Ich weiß, dass Du das schon weißt. Du weißt, dass Du für Deinen großen Erfolg der einzigartigste Kürbis auf Deinem Acker sein musst. Ich habe dieses Buch nicht geschrieben, um Dir das zu sagen. Ich habe dieses Buch geschrieben, um Dir genau zu zeigen, wie Du es anstellen musst. Ich möchte Dir ein bewährtes System vorstellen, dass Dich aus der Unternehmerfalle befreit und zum magnetischsten Unternehmen in Deiner Branche führt.
Ich habe mein erstes Buch, „Not macht erfinderisch. Der Klopapier-Unternehmer“, für jene geschrieben, die ein Unternehmen gründen wollen, aber glauben, dass ihnen dafür die entsprechende Ausbildung fehlt, die Ressourcen, die Dynamik, die Expertise und das Kapital. Ich habe es für die Millionen Hoffnungsfroher geschrieben, die keine Angst davor haben, hart zu arbeiten, und es darauf ankommen lassen, um ihre Ziele zu erreichen. Und ich habe es geschrieben, um Unternehmer mit jenen Werkzeugen zu unterstützen, die sie brauchen, um in der Gründungsphase erfolgreich zu sein. In jenem Buch geht es um die Aussaat. Und [14] dieses Buch befasst sich damit, das Ganze wachsen zu lassen … mordsmäßig.
Seit der „Klopapier-Unternehmer“ im Jahr 2008 in den USA erschien, habe ich mich mit Tausenden Unternehmern unterhalten – auf Konferenzen auf der ganzen Welt, bei denen ich die Keynote hielt, als Experte in verschiedenen Fernseh- und Radioprogrammen, durch Diskussion ausgelöst durch Beiträge, die ich in kleinen und großen Publikationen veröffentlicht habe, durch meinen (bemerkenswert beknackten) Blog und im direkten Austausch – und alle suchten nach einem Weg nach oben … oder nach einem Ausweg.
Deshalb weiß ich aus erster Hand, dass die ernüchternden Statistiken zutreffen. Unternehmer rackern sich ab, gefangen im endlosen Kreislauf von „verkaufen – produzieren – verkaufen – produzieren – verkaufen – produzieren“, der sie verzweifelt, hoffnungslos und mit dem Gefühl zurücklässt, in der Falle zu sitzen. Egal wie viele Nächte sie durcharbeiten, egal wie viele Fußballspiele ihrer Kinder sie verpassen, die meisten Unternehmer scheinen nicht einmal in die Nähe der Größenordnung von mehreren Millionen zu kommen – und schon gar nicht darüber hinaus.
Ich habe den „Pumpkin Plan“ für all jene Unternehmer geschrieben, die mich kontaktiert und gesagt haben: „Hilf mir! Es muss etwas passieren!“ Ich habe das Buch für jene Unternehmer geschrieben, die erschöpft sind vom Unternehmertraum, der sich in einen echten Albtraum verwandelt hat. Ich habe es für die Unternehmer geschrieben, die ein bewährtes System brauchen, das ihnen hilft, über den Berg zu kommen und zu wahrer Größe zu gelangen. Ich habe es für jeden Unternehmer geschrieben, der unbedingt ein richtig erfolgreiches Unternehmen führen möchte. Und ich habe das Buch für jeden Unternehmer geschrieben, der die Absicht hat, einen bedeutenden Beitrag zu unserer Welt zu leisten.
Dieses Buch enthält den Schlüssel zu Deiner unternehmerischen Befreiung.
Wenn Du dem Pumpkin Plan Schritt für Schritt folgst, baust Du ein Unternehmen auf, dass die Konkurrenz hinwegfegt, Deine Kunden magnetisch anzieht und – auch wenn es furchtbar abgeschmackt klingt – Dir endlich das Leben Deiner Träume ermöglicht.
[15] Kapitel 1: Ein Kürbis von einer halben Tonne ist dabei, Dein Leben zu retten
„Der Typ willst Du nicht sein, Mike.“
Frank, mein siebzigjähriger Unternehmensmentor, legte eine Pause ein, um sicherzugehen, dass ich wirklich zuhörte. Wir hatten den ganzen Morgen damit verbracht, meine Strategie zu besprechen, und ich war so überfordert, dass mein Kopf kurz vorm Implodieren schien. Frank sieht aus wie ein „Greatest Generation“ Reg Philbin, der immer im Anzug herumläuft, sogar zu Hause. Er ist so bescheiden, dass Du niemals auf die Idee kämst, dass er ein 80-Millionen-Dollar-Business gegründet hat. „Welcher Typ?“, fragte ich.
„Dieser alte Typ mit nur noch einem Ei …, das aus seinen Shorts hängt. Dieser Typ, der fünfzig Jahre lang wie ein Tier schuftet und dann in einem rostigen Gartenstuhl sitzt, halbtot, der Speichel tropft ihm das Kinn runter.“
Ah. Der Typ.
Frank war schonungslos: „Wenn Du Deine Unternehmensstrategie nicht änderst, wirst Du es niemals packen. Du bringst Dich selbst um, bei dem Versuch, ein Millionen-Business aufzubauen. Aber am Ende bist Du ein kaputter, bitterer alter Mann, der von Sozialhilfe lebt und auf ein Leben voller Enttäuschungen zurückschaut.“
Wow. Ok. Das wäre blöd. Soviel zu meinem Plan, in der Rente an irgendeinem Strand Cocktails zu schlürfen und mit meiner wundervollen Frau den wundervollen Sonnuntergang zu genießen. Schlimmer noch. Ich wusste, dass ich schon in diese Richtung unterwegs war. Fünf Jahre als Unternehmer, und ich hatte nichts in der Hand. Na gut, also fast nichts – ich hatte immer noch beide Eier … noch.
Ich war ein verfluchter Sklave meines Unternehmens und konnte nichts vorweisen außer stressbedingte rote Flecken in meinem Gesicht (habe nie rausgefunden, was das war). Meine Arbeitszeit war der reine Wahn, und wenn ich mal Zeit für meine Frau und unseren fünfjährigen Sohn hatte, dann war es gemogelte Zeit – ich saß an meinem Laptop oder war am Telefon oder sprach übers Geschäft oder dachte darüber nach. Ich war kein Bisschen auf die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben konzentriert. Ich war völlig aus dem Gleichgewicht. Vielleicht [16] kennst Du dieses Szenario. Vielleicht kennst Du es sogar sehr, sehr gut.