(meiner Lehrerin) eine wenig hilfreiche Botschaft erhielt.
Genau dasselbe geschieht im Unternehmerleben. Betrachten wir zwei Web-Designer, die etwa gleichwertige Websites produzieren. Jeder glaubt, dass man mit seiner Website leichter neue Kunden gewinnt. Webdesigner A denkt, dass seine Websites genauso gut oder schlecht sind wie die der Konkurrenz. Für ihn sind Websites Mittel zum Zweck, und alle Websites sind prima. Dagegen hält Webdesigner B die von ihm für seine Kunden entwickelten Websites für in ihrer Art einzigartig. Durch seinen einmaligen Blick auf Marketing und [22] Technik wird der Kunde mit seiner neuen Website weit mehr verdienen als zuvor.
Was denkst du: Wer wird wohl für seine Dienstleistung mehr verlangen? Und werden Interessenten eher A oder B mehr zahlen? Genau! Ein Webdesigner kann nie mehr für seine Website erhalten als den Wert, den er ihr selbst zubilligt. Egal, ob du Webdesigner, Coach, Bauingenieur oder Jurist bist – wie du den Wert deiner Dienstleistung taxierst, beeinflusst stark, wie du diese verkaufen kannst und folglich, wie viel der Kunde zu zahlen bereit ist. Letztlich prägen deine Glaubenssätze den von dir erwirtschaften Gewinn enorm.
Ich glaubte lange, nicht dafür geschaffen zu sein, Millionär zu werden. Ich weiß noch gut, dass ich vor etwa zehn Jahren an einem Business Bootcamp teilnahm. Dabei sollten wir uns selbst als Millionär vorstellen. Bei dieser Übung streikte ich einfach. Der Gedanke, reich zu sein, war mir so unwirklich, dass ich voller Befremden in einen Saal voller Menschen blickte, die sich alle auf Millionen Euro konzentrierten. Ich glaubte, „Reichwerden“ wäre nur etwas für andere. Heute, viele Jahre später, möchte ich finanziell frei sein. Ich sehe mich selbst und unsere Familie in einem Einfamilienhaus in der Natur. Meine Kinder studieren schuldenfrei, wir genießen unsere finanzielle Freiheit.
Vor zehn Jahren richtete sich mein Gehalt nach meiner Arbeitszeit. Will man mehr verdienen, muss man härter und mehr arbeiten. Mit dieser Einstellung kam ich schnell an die Grenze des finanziell Möglichen. Heute aber weiß ich, dass ich mit dieser Methode nie finanziell frei sein werde. Meine Einkünfte richten sich nun nicht mehr nach der aufgewendeten Zeit. Stattdessen habe ich ein Verdienstmodell entwickelt, bei dem mein Gewinn nicht von meiner Zeit abhängt. Es hat mich noch nicht zur Millionärin gemacht, aber mittlerweile bin ich überzeugt, dass ich letztlich finanziell frei sein werde. Das Wichtige ist, dass ich die richtigen Handlungen vornehme, um finanzielle Freiheit zu schaffen.
Der Wechsel von „Ich bin nicht dazu geschaffen, reich zu werden“ zu „Ich schaffe mir und meiner Familie finanzielle [23] Freiheit“ geschah nicht über Nacht. Daran habe ich richtig gearbeitet. Ich fing an, meine Haltung zum Geld zu überarbeiten.
Was glaubst du, wie viel Geld brauchst du? Wie fühlt es sich an, wenn du laut zu dir selbst sagst: „Ich bin Millionär“? Gut? Oder spürst du Widerstand aufkeimen? Mach dir klar: Es gibt kein Richtig oder Falsch, aber woran du glaubst, beeinflusst dein Handeln enorm, und was wiederum bestimmt, was du letztlich erreichst.
1.2. Glaubenssätze verändern
Glaubenssätze steuern das Verhalten, und dein Verhalten bestimmt das Ergebnis. Ein erfolgreiches Unternehmen beginnt folglich mit erfolgreichen Gedanken. Das Schöne an Gedanken ist, dass sie steuerbar sind. Die Einstellung zu Geld zu formen und die eigenen Glaubenssätze zu verändern, beginnt mit dem Bewusstsein. Du musst unbedingt deine Glaubenssätze kennen und dir über sie im Klaren sein. Frage dich: „Woran glaube ich, wenn es um Geld geht?“ „Was bedeutet es für mich, Gewinn zu machen?“ Prüfe auch, wie früher bei dir daheim über Geld gesprochen wurde. Welche (negativen und positiven) Botschaften haben dir Eltern und Schule mitgegeben? Ich selbst bin ganz versessen darauf, Geld zu verdienen. Vor vielen Jahren konnte ich mich mit dem Reichwerden nur schwer identifizieren, aber gleichzeitig hat mich Geld nie angeekelt. Mein Vater handelte mit gebrauchten Fahrrädern. Werktags war er Leiter eines Kinderheims, und am Wochenende bastelte er an Fahrrädern herum. Dieses (gehörig aus dem Ruder gelaufene) Hobby machte ordentlich Gewinn. Ich weiß noch gut, wie mein Vater an jedem Sonntagmittag einen dicken Stapel Geldscheine aus seiner Gesäßtasche zog und am Küchentisch zählte. Das bereitete ihm sichtlich Vergnügen. Damals lernte ich unbewusst, [24] dass Geld auch schön und positiv sein kann, was in meiner jetzigen Arbeit wesentlich ist.
Wenn deine Glaubenssätze (zum Geld) die Ziele, die du erreichen willst, nicht unterstützen, musst du sie ändern. Und das geht! Schließlich kamen deine Glaubenssätze nicht mit dir auf die Welt, sondern entstanden über Jahre hinweg. Du kannst bewusst beschließen, auch etwas anderes zu glauben, etwas, das dir wirklich hilft, deine Ziele zu erreichen.
Verändern kannst du deine Glaubenssätze in fünf Schritten:
1. Glaubenssätze erkennen
Erstelle eine Liste mit allen Punkten, von denen du denkst, dass sie mit Geld zu tun haben. Welche (positiven und negativen) Glaubenssätze hast du zu Geld, Verdienst und dem Erwirtschaften von Gewinnen? Fällt dir nichts ein? Dann habe ich zur Anregung eine Liste von 50 Glaubenssätzen erstellt, die du gratis unter https://inspirited.de/erfolgsplan/ herunterladen kannst.
Dass du deine Glaubenssätze schriftlich festhältst, ist wichtig, aber du musst auch erkennen, dass es damit nicht getan ist. Dein Bewusstsein für deine Gedanken, Überzeugungen und Haltungen ist immer vorhanden. Jeden Tag lerne ich mich selbst besser kennen.
2. Entwickle ein Verständnis für deine hinderlichen Glaubenssätze
Das Aufspüren deiner Glaubenssätze kann schon einige Emotionen wecken. Ich erinnere mich daran, wie ich mit einer Kundin (nennen wir sie Susanne) über Geld und ihre Haltung zum Geld sprach. Susanne beschrieb mir die Botschaften, die ihre Mutter ihr mitgegeben hatte: „Reiche sind egoistisch“. Diesen Satz hörte sie nicht nur einmal, sondern dutzende, hunderte Male. Und schließlich akzeptierte sie ihn als wahr. Reichwerden war etwas, was es zu verhindern galt, sonst würde sie, zumindest für ihre Mutter, zu den „Bösen“ gehören. Als Susanne begriff, dass dieser Glaubenssatz wirklich nur [25] ein Glaubenssatz und nicht mehr war, war sie schockiert. Ich selbst spürte, wie Susanne wütend auf ihre Mutter wurde. Kein Wunder, hatte Susanne sich doch der Chance beraubt, mehr zu verdienen – aufgrund eines Glaubenssatzes, der offensichtlich Unfug war. Bevor ich mit Susanne nach einem besseren, unterstützenden Glaubenssatz zu suchen begann, wollte ich ihr unbedingt verdeutlichen, woher ihr alter Glaube stammte. Ich erklärte ihr, dass ihre Mutter es nicht besser wusste, wahrscheinlich mit reichen Menschen schlechte Erfahrung gemacht hatte und Susanne vor ähnlichen Erfahrungen hatte schützen wollen. Erst als Susanne verstand, warum ihre Mutter sie so beeinflusst hatte, konnte sie diesen alten Glaubenssatz hinter sich lassen.
Wenn du feststellst, dass du – jetzt, da du deine hinderlichen Glaubenssätze kennst – auf deine Lieben sauer wirst oder dich ärgerst, musst du unbedingt zuerst deine Glaubenssätze und deren Ursprung verstehen. Mache dir bewusst, dass deine Eltern oder andere wichtige Menschen in deinem Leben es vermutlich nicht besser wussten. Ich glaube, dass sich alle Menschen in jedem beliebigen Moment immer so verhalten, wie sie es in diesem Moment für richtig erachten. Wenn sich später herausstellt, dass dies negative Konsequenzen hat, heißt das nicht, dass die ursprüngliche Absicht schlecht war. Die Lehrerin meiner Grundschule wollte wahrscheinlich einfach nur, dass die Lieder, die wir am Klavier sangen, sauber klangen. An dieser Absicht ist im Grunde nichts falsch. Doch die Art und Weise, wie sie dies zu erreichen versuchte, war für mich nicht hilfreich.
3. Ran an deine Glaubenssätze
Ein Glaubenssatz ist ein Gedanke, den du für wahr hältst. Doch genau darin liegt auch die Krux: Er ist eben nicht per se wahr! So ist es keine feststehende Tatsache, und dass Reiche gierig sind. Ganz im Gegenteil: Es gibt zahllose Belege, dass Reiche sehr großzügig sein können. Bill Gates gehörte zum Beispiel zu den reichsten Menschen der Welt. Und doch spendete er im Verlaufe seines bisherigen Lebens 50 Milliarden Dollar [26] seines Vermögens für wohltätige Zwecke. Das ist kein Pappenstiel und auch relativ zu seinem Vermögen von 100 Milliarden Dollar immer noch ein beachtlicher Anteil.
Auch mein Glaubenssatz,