Frauenau: Hotel St. Florian
Frauenau: Gläserne Gärten
64 Deutschlands älteste Glashütte
Frauenau: Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur
65 Preisgekröntes Wasserreservoir
Frauenau: Trinkwassertalsperre Frauenau
Spiegelau: Fleischeslust Tiernahrung Werksverkauf
67 Teambuilding im Nationalpark
Spiegelau: Waldspielgelände mit Naturerlebnispfad
Grafenau: Fahrt mit der Waldbahn ab Grafenau
St. Oswald: Pension Grashöfle
Finsterau: Freilichtmuseum Finsterau
Philippsreut: Landhotel Haus Waldeck
Freyung: Gaststube und Naturpension Danibauer
73 Schwankend über den Abgrund
Ringelai: Buchberger Leite
74 Die Kelten im Bayerischen Wald
Ringelai: Keltendorf Gabreta
Tittling: Museumsdorf Bayerischer Wald
76 Hotel für Familien und Hunde
Neukirchen vorm Wald: Gutshotel Feuerschwendt
Ortenburg: Wildpark Schloss Ortenburg
Passau: Dackelmuseum
Passau: Kristallschiff
Wilder Wald an der Grenze
Vorwort: Eine Liebeserklärung
Warum man hier nicht mit der Kreditkarte zahlen kann, fragt der Herr an der Museumskasse in Finsterau aufgebracht, das ginge schließlich überall. Die Dame am Ticketschalter bleibt freundlich und gelassen: überall, aber eben nicht hier, das lohnt sich nicht – zu abgelegen, zu wenig Menschen. »Ist ja auch weit ab vom Schuss, da ist alles etwas anders«, grummelt der Besucher schließlich und zahlt bar.
Hinterwäldlerisch und arm – zwei Vorurteile, die viele sofort parat haben, wenn sie an den Bayerischen Wald denken. Extrem arm war die Gegend tatsächlich lange, aber dank neuer Ideen und der Tatsache, dass auch junge Menschen heute häufiger in der Heimat bleiben, ist der Landstrich direkt an der tschechischen Grenze für Einheimische und Touristen wieder attraktiv geworden. Überfüllte Metropolen mit einem unendlichen Warenangebot und den auf der ganzen Welt gleichen Hotelketten findet man schließlich überall. Aber den ältesten (und größten) Nationalpark Deutschlands, ganze Landkreise ohne Autobahnanschluss, das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas, individuell geführte Unterkünfte und freundliche, entspannte Menschen, mit denen man sofort per du ist – das gibt es nicht mehr häufig in unserem dicht besiedelten Land.
Wenn man hier »in die Stadt« fährt, dann ist das oft ein Tagesausflug, und gemeint ist keine Metropole, sondern Orte mit 50.000 bis 150.000 Einwohnern. Die relativ geringe Bevölkerungsdichte ist bestimmt auch ein Grund, warum viele Vierbeiner den Bayerischen Wald als ihre Traumheimat bezeichnen würden, wenn sie sprechen könnten. Für die meisten von ihnen ist es ganz normal, nicht im Park mit Hundewiese hier und Leinenpflicht dort, sondern in freier Natur ihre Runden zu drehen, oder durchaus mal schnell nach Feierabend mit ihrem Menschen auf den Hausberg zu laufen. Vierbeiner mit guten Manieren sind es zudem gewohnt, so gut wie überall gerne gesehen zu sein. Cafés oder Restaurants, in die sie ihre Familie nicht begleiten dürfen, findet man kaum, besonders hundefreundliche Gastronomen werden in diesem Buch vorgestellt. Bergbahnen, Ausflugsschiffe – kein Problem. Ja, sogar manche Museen und Kaufhäuser heißen den besten Freund des Menschen willkommen. Damit das entspannte Miteinander weiterhin so gut funktioniert, sollte Rücksichtnahme stets ein treuer Begleiter sein: Bitte räumen Sie die Hinterlassenschaften Ihres Hundes weg, halten Sie sich an die Regeln vor Ort und lassen Sie Ihren vierbeinigen Freund nie ungefragt auf Mensch und Tier zustürmen – auch wenn er noch so freundlich ist.
»Ja, aber« heißt es in der Waldbahn – ohne Maulkorb geht hier gar nichts, aber »gut angezogen« steht der Zugfahrt nichts im Wege. Neben dem Maulkorb sollte man noch unbedingt rechtzeitig an etwas denken: den Impfpass des Vierbeiners, der Auskunft über eine gültige Tollwutimpfung gibt. Für einen Urlaub in Bayern ist der zwar nicht nötig, aber da die gesamte Region direkt an der tschechischen Grenze liegt, kommt man schnell in Versuchung, einen Ausflug ins Nachbarland zu machen, was sich durchaus lohnt. Ungeimpfte Hunde können aber massive Probleme beim Grenzübertritt bekommen, und der geht schneller, als Sie denken. Die eine Hälfte des Berggipfels liegt auf deutscher Seite, die andere auf tschechischer, der Wanderweg führt, ohne dass man es recht merkt, mal in das eine, dann in das andere Land.
Sie sind sich noch unsicher, ob Ihnen und Ihrem Freund mit der kalten Schnauze ein Urlaub »im Woid« gefallen wird? Das Mittelgebirge bietet mehr Berge um die tausend Meter Höhe, als Sie in der kurzen Zeit erklimmen können, Sie werden gemeinsam viele Tierbekanntschaften in freier Natur, aber auch auf Bauernhöfen sowie in Schutzzonen und Wildparks machen, Sie finden sicher eine Unterkunft, die genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, und viele Gaststätten, die regionale und saisonale Speisen anbieten. Was Sie hingegen vergeblich suchen werden, sind Metropolen, große Zoos, Vergnügungsparks, die Annehmlichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs und Hochgebirge. Wer auf all das gut und gerne für einige Zeit verzichten kann