Andreas M. Bräu

Lieblingsplätze in und um Garmisch-Partenkirchen


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an Rosmarin, Spanferkel­leber oder Inne­reien nach altbayerischen Rezepten, daneben Klassiker der alpenländischen Küche.

      Alles wird hier selbst gestaltet. Praktischerweise hat der Sohn des Hauses als Maurer die Umbauten an dem alten Haus überwacht, der Barkeepersohn leitet Restaurant und Theke, der Konditorsohn kreiert das hausgemachte Eis und Desserts. Über allem wacht Vater Josef, der allabendlich an dem großen Küchenherd steht, das Fleisch zubereitet und in seinem familiären Betrieb sehr auf Ruhe und Harmonie beim Service und in der Zubereitung achtet. Dafür nehmen die Blocks Einbußen in der Quantität in Kauf: Der Biergarten wurde verkleinert, die Karte spezieller auf regionale Küche ausgerichtet und die Öffnungszeiten in den Abend hin verlagert. Etwas hochwertiger und anders sollte die Post in Krün werden und gleichzeitig ein Gastronomieerlebnis ermöglichen, das sich vom typischen Wirtshaus ebenso absetzt wie von einer Schickeriagastronomie. Block löst das durch raffinierte, klassische Küche. Hirschkeule, Surbraten, Steckrübenpüree bietet er saisonal an, der Sohn ergänzt dies mit Lemongrasssorbet und so sitzt man in einer alten Stube bei einer gelungenen Mischung aus moderner und trotzdem uriger Küche.

      Die Blocks haben mittlerweile auch eine angrenzende Pizzeria dem Familienbetrieb hinzugefügt und damit den Krüner Dorfplatz neu belebt.

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      Block’s Post Krün

      Walchenseestraße 4

      82494 Krün

      08825 321

       www.gasthof-blocks-post-kruen.de

4 Wo die Murmeltiere baden

      Krün: Soiernhaus und Soiernsee

      Zunächst braucht es einen guten Trab. Oder ein Rad. Denn lange Zeit zieht sich die Forststraße fast eben an der Isar entlang. Vom Start in Krün aus läuft man eine gute halbe Stunde, dann steigt der Weg sanft an und aus dem Trab wird automatisch ein Trott, der den Wanderer hinauf zur Fischbachalm führt, deren satte umliegende Wiesen Sommer für Sommer als Weide genutzt werden.

      Hier teilt sich der Weg und ein weiterer Trab mit folgendem Trott ermöglicht den familienfreundlichen Aufstieg zum Soiernhaus, indem erst ein Stück bergab der sogenannte Hundsstall durchquert wird und sich die Sicht beeindruckend zum frei stehenden Felssattel öffnet. Auf diesem thront mit bronzen beschienenem Dach das Soiernhaus oberhalb eines stattlichen Wasserfalls. Dieser Thron aber will erklommen werden. In bester Wirtshaus- und Zielsicht läuft man noch einmal gute anderthalb Stunden. Schneller und spektakulärer geht es über den Lakaiensteig, der am Hang entlang über Sandreißen – Geröllfelder – und Felsvorsprünge weniger an Höhe verliert, dafür aber tiefe Einblicke parat hält. Nur schwindelfrei und trittsicher sollten Sie diesen Weg begehen, der kleinere Kraxelstellen, seilgeführte Passagen und die erwähnten Hinabsichten ins Tal vergönnt.

      Wenn man das Ziel auch schon lange vor Augen hat, dauert es dennoch auf beiden Wegen insgesamt etwa drei Stunden, das Soiernhaus zu erreichen, das unter sympathischer Leitung durch ein sehr freundliches junges Wirtspärchen mit Käsknödln und frisch renovierten Schlafplätzen überzeugt. Zehn Minuten hinterm Haus aber erreicht der noch nicht müde Wanderer einen im Soierngraben wohl versteckten Gebirgssee, den man leicht als Zugabe umrunden, die Füße kühlen oder die dort wieder ansässigen Murmeltiere beobachten kann. Danach fällt auch die Entscheidung leichter, ob der Rückweg in Trab oder Trott absolviert wird.

      Geübte Traber können die Tour mit dem Gipfel der Schöttelkarspitze krönen. Die Strecke von Krün zur Fischbachalm ist eine beliebte Mountainbikestrecke.

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      Sie erreichen das Soiern­haus auf den gut ausgeschilderten Wegen von Wallgau aus oder dem Wanderparkplatz

      Griesweg 4

      82494 Krün

       www.sektion-hochland.de

      Tourist-Information Krün

      Rathausplatz 1

      82494 Krün

      08825 1094

       www.alpenwelt-­karwendel.de

      Garmisch-Partenkirchen: Vom Geroldsee zum Barmsee ab Schlattan

      Selbst die Macher der ARD-Telenovela Sturm der Liebe konnten dem Charme des Geroldsees (offiziell Wagenbrüchsee) nicht widerstehen. Auf der Suche nach idyllischen Drehorten für den Vorspann des ewigen Liebesreigens am Nachmittag entschied man sich für den malerischen Steg am versteckten Badesee, um das schmachtende Paar vor den Kameras zu positionieren. Es bietet sich aber auch an, dieses romantische, von Bergwiesen umzingelte Gewässer, das auf halber Strecke unserer Genusstour liegt.

      Diese beginnt am Gschwandtnerbauer: Hier verlässt man Garmisch-Partenkirchen unterhalb des Estergebirges in Richtung Isartal. Die wenigen Prachthöfe von Gerold, die auf ihren Sonnenalmen daliegen, ermöglichen einen ersten Stopp. Eines der Häuser bietet aufgrund der Schönheit dieses Bergdorfes selbst dem früheren Ski-Ass Rosi Mittermaier einen stillen Rückzugsort. Gerold liegt vor dem beliebten Badesee mit besagtem Soapsteg, von dem aus man geschwind ins sommerlich warme Moorwasser tauchen kann. Zwei Bäuerinnen überlassen den Badehungrigen ihre Wiesen für einen marginalen Geldbetrag, dafür gibt es weder Verpflegung noch sanitäre Anlagen an diesem Tourabschnitt.

      Nach dem Bad in der Fernsehkulisse führt der Seengenuss weiter zu Grub- und Barmsee, die ebenfalls moorig entstanden sind und bereits von den Römern nicht nur zum Flößen, sondern sicher auch zum Planschen genutzt wurden. Hier warten eine Einkehr und Badeanstalt beim weitläufigen Barmsee und dem dahintergelegenen, wohl versteckten Grubsee. Jetzt kann der Wassersportler alle guten drei Badeplätze vollmachen, wenn dem Besucher die zwei Seen bislang noch nicht genügen. Es muss ja nicht immer die Liebe vor der Kamera sein, denn die Schönheit dieser drei unterschiedlichen Seen, die sich mit einer Wanderung verbinden lassen, reicht schon, um ins Schmachten beim Schwimmen zu verfallen.

      Der Geroldsee bietet sich auch für einen faulen Badetag an. Ein kleiner Parkplatz im Ort Gerold ermöglicht den Zugang zu beiden Seeufern.

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      Ausgeschilderte Tour mit wenig Höhenunterschieden vom Gschwandtnerbauer aus oder von der Pfeiffer-Alm

      Schlattan 8

      82467 Garmisch-Partenkirchen

      08821 2720

      Folgen Sie den beschilderten Wegen zum Gerold- und Barmsee. Der Rückweg ist auch per Bus möglich.

      Krün: Von der Elmau auf die Ederkanzel

      Diese Rundtour für alle Jahreszeiten führt uns von der Elmau aus zu Mittenwalds schönsten Erholungsorten. Der Weg ist abwechslungsreich und bietet zwei sehr verschiedene, doch wunderschöne Bergseen. Vom Schloss Elmau aus wandern wir am Ferchenbach entlang zum gleichnamigen dunkelgrünen See, der vor allem durch die klaren Spiegelungen der umliegenden Bergriegel besticht. Einmal umrundet, steigt der Weg sanft in Richtung Lautersee, der jedoch erst einmal hinter uns bleibt, da wir knapp