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Gegendiagnose


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      Cora Schmechel, Fabian Dion, Kevin Dudek, Mäks* Roßmöller (Hg.)

      Gegendiagnose

      Die Reihe Get well soon. Psycho_Gesundheitspolitik im Kapitalismus entstand aus dem Bedauern über den Platz, den eine radikale Kritik an den Institutionen und Disziplinen Psychiatrie und Psychologie aktuell einnimmt. Das Thema Antipsychia-trie wird wieder zurück in den Kanon emanzipativer Politik gebracht und inhaltlich aktualisiert. Es ist notwendig, sich mit der Reformierung des psychiatrischen Systems auseinanderzusetzen und die Kritik dem aktuellen Zustand anzupassen, entsprechend auch auf die Kategorien von mentaler Gesundheit_Krankheit schon außerhalb der Anstalt auszuweiten. Zudem wird ein Raum geschaffen, um in Abgrenzung zum verkürzten Mainstream-Diskurs, welcher vorrangig eine skrupellose Pharma-Industrie am Werke sieht, radikal die gesellschaftliche Funktion des psychiatrisch-psychologischen Systems zu beleuchten und dabei auch die Leerstellen der bisherigen Antipsychiatrie zu füllen. Daher beschäftigt sich diese Reihe vor allem mit Fragen des Zusammenwirkens psychiatrisch_psychologischer Konzepte mit rassistischen, sexistischen und ökonomischen Unterdrückungsverhältnissen und ihren Wirkungsweisen im neoliberalen Gesundheitssystem.

       Cora Schmechel, Fabian Dion, Kevin Dudek, Mäks* Roßmöller (Hg.):

       Gegendiagnose

      Beiträge zur radikalen Kritik an Psychologie und Psychiatrie

      Get well soon. Psycho_Gesundheitspolitik im Kapitalismus. Band 1

      © 2015 by edition assemblage

      Postfach 27 46

      D-48014 Münster

      [email protected] | www.edition-assemblage.de

      Umschlag: Rina Rosentreter

      Digitalsatz: Zeilenwert GmbH | zeilenwert.de

      Digitalvertrieb: Libreka GmbH | info.libreka.de

      ISBN ePub: 978-3-96042-811-4

       Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

      Crazyshit. Zur Notwendigkeit und Aktualität linker Psychiatriekritik Nina U.

      Einleitung der Herausgeber_innen Cora Schmechel/Fabian Dion/Kevin Dudek/Mäks* Roßmöller

       I. Analysen zur Funktion der psychiatrischen Institution

      Inklusiv und repressiv. Zur Herrschaftsförmigkeit der reformierten Psychiatrie Stephan Weigand

      Diagnose: Gesellschaftlich unbrauchbar mit Aussicht auf Heilung. Analyse und Kritik der heutigen Psychiatrie in ihrer Parteilichkeit für die herrschenden bürgerlich-kapitalistischen Verhältnisse Sohvi Nurinkurinen/Lukaš Lulu

      Psychopathologisierung und Rassismus in Deutschland. Eine feministische Perspektive Esther Mader

      »Wenn es denn der Wahrheitsfindung dient …« Zu rechtswidrigen Gründen und Verfahren bei ›psychologischen Gutachten‹ bei Erwerbslosen Anne Allex

       II. Kritik an konkreten Diagnosen und Konzepten

      Entstehung und Funktion der Diagnose »Abhängigkeitssyndrom« im Kapitalismus aus kritisch-psychologischer Sicht Daniel Sanin

      Diagnosen von Gewicht. Innerfamiliäre Folgen der Ermordung meiner als ›lebensunwert‹ diagnostizierten Urgroßmutter Andreas Hechler

      Trauma-Konzepte im Spannungsfeld zwischen psychischer Störung und gesellschaftspolitischer Anerkennung Catalina Körner

      Zur Ver_rückung von Sichtweisen. Weiblichkeit* und Pathologisierung im Kontext queer-feministischer psychologischer Auseinandersetzungen Fiona Kalkstein/Sera Dittel

      »Die Unfähigkeit zum Widerstand wird hier Moral.« Eine feministische Irrfahrt ins Reich der Verhaltenstherapie Christiane Carri und Heidrun Waldschrat

       III. Kritik der Psychiatriekritik

      Das Trilemma der Depathologisierung Mai-Anh Boger

      Der AK Psychiatriekritik – wider die psychiatrische Macht AK Psychiatriekritik

      »Nazi, werde schleunigst Arzt. Sonst holt der auch Dich!« Zur Shoahrelativierung in der Antipsychiatrie Kevin Dudek

      Kein Ausgang. Zum komplementären Verhältnis von Diagnose und Inklusion Lars Distelhorst

       Autor_innen

       Endnoten

       Crazyshit. Zur Notwendigkeit und Aktualität linker Psychiatriekritik

      Nina U.

      Gegendiagnose, das bedeutet dem vorherrschenden Diskurs um psychiatrische Diagnosen und Psychiatrie etwas entgegenzusetzen, ihn mitzuprägen, zu ändern. Zu dieser diskursiven Einmischung gehört neben der Prägung einer anderen Sprache, einer Sprache der Verrücktheit, auch die subversive Aneignung der vorherrschenden Sprache. Der Sammelband stellt eine Gegendiagnose. Eine Einschätzung, die differenziert und radikal den Blick auf das richtet, was psychiatrische Diagnosen verschleiern, nämlich die gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Die Kritik an psychiatrischen Diagnosen bildet sowohl den Ausgangspunkt für eine grundlegende Kritik an der Institution Psychiatrie als auch an sozialpsychiatrischen ambulanten Strukturen. Dies ist hochaktuell, denn jedes