trifft: Lebenskräfte.
Fünf Lebenskräfte – die einzigen Dinge, die unsere Gesundheit regulieren. Die einzigen Dinge, über die wir uns Gedanken machen müssen.
Es ist wie bei dem bekannten Spruch über Geld: Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. Kümmern Sie sich um die fünf Lebenskräfte, dann erledigt unser Körper den Rest schon ganz allein. Dafür ist unser Körper geschaffen.
Die fünf Lebenskräfte sind:
ERNÄHRUNG: Ganz einfach, oder? Damit ist alles gemeint, was wir essen und trinken. Die Nahrungsmittel selbst und alles, was sie enthalten. Das kann eine sehr lange Liste von Bestandteilen sein. Wir kennen möglicherweise nicht immer alle Bestandteile, die auf dieser Liste stehen, aber unser Köper schon.
HYDRIERUNG: Die bloße Tatsache, dass wir überwiegend aus Wasser bestehen, sollte als Erklärung ausreichen.
SAUERSTOFFZUFUHR: Wir wissen, dass wir Sauerstoff genauso dringend benötigen wie Wasser, allerdings kennen wir nicht all die vielen Gründe, aus denen wir ihn benötigen.
ALKALISIERUNG: Das ist schon ein bisschen komplizierter. Es hat mit dem Säure-Basen-Gleichgewicht unserer inneren Körperumgebung zu tun.
ENTGIFTUNG: Dazu gehört unter anderem unser Immunsystem, das viel zu tun hat. Außerdem sind damit die Prozesse gemeint, die dazu dienen, mit all den Toxinen, Giften und all dem anderen Müll klarzukommen, mit dem die Welt uns bombardiert.
Das ist auch schon alles.
Uns wurde beigebracht, unser Blut, unsere Organe, unsere Knochen, unsere Nerven, unsere Haut und alles andere als jeweils eigene Angelegenheiten zu betrachten, von denen jede mit wiederum eigenen Problemen behaftet ist. Doch die Wahrheit ist, dass jeder einzelne Bestandteil unseres Körpers, jedes Molekül und jede Zelle auf diese fünf Lebenskräfte reagiert.
Die Welt der Medizin hat sich nach Spezialitäten organisiert – ein Arzt behandelt das Gehirn, ein anderer die Füße, wieder ein anderer das Herz oder unser endokrines System, und jeder hat seine eigenen Regeln und Verordnungen. Doch dieselben inneren Bedingungen, die unser Gehirn beeinflussen, wirken sich auch auf unsere Füße, unsere Haut, unsere Genitalien und unsere Gelenke aus. Die innere Körperumgebung, die wir erzeugen, ist für unsere Leber, unser Immunsystem, unseren Magen und unsere Augäpfel die gleiche. Wir bestehen aus ungefähr 70 Billionen Zellen, und sie haben alle die gleichen Grundbedürfnisse.
Wir müssen nur verstehen, was diese Grundbedürfnisse sind: die fünf Lebenskräfte. Und dann müssen wir unser Bestes tun, um diese Grundbedürfnisse so gut wie möglich zu befriedigen.
Reden wir darüber, wie wir das am besten tun.
Kapitel 2
Lebenskraft Nummer eins: Ernährung
Ernährung ist ein großartiges, wichtiges Thema. Ernährung ist der wahre Grundpfeiler der Gesundheit. Es gibt kein besseres Thema, um mit einer Betrachtung der fünf Lebenskräfte zu beginnen.
Aber ich rede viel lieber über Essen.
Essen ist das Intimste, was wir je tun. Ich weiß, woran Sie jetzt denken, aber zu essen ist noch intimer als das, und ich werde Ihnen sagen, warum das so ist. Wenn wir essen, öffnen wir unseren Körper weit und exponieren uns, also jede einzelne Zelle, dem, was uns da draußen umgibt, was auch immer es ist. Wir wandeln das, was da draußen ist, in das um, was hier drinnen ist. Wenn wir essen, werden die Dinge, die da draußen sind, genau genommen zu uns. Unsere Organe, Knochen, Muskeln, Nerven, unsere Haut, unser Blut und alles andere sind aus dem gemacht, was wir essen und trinken – darüber hinaus gibt es nichts, worauf unser Körper zurückgreifen kann. Bevor wir geboren wurden, wurden wir komplett aus dem erschaffen, was unsere Mutter gegessen und getrunken hat. Und wenn wir erst einmal auf der Welt sind, verhält es sich nicht anders, nur dass wir diejenigen sind, die essen und trinken und unseren Körper erschaffen.
Wenn wir in den Spiegel blicken, sehen wir genau das: all die Dinge, die wir gegessen und getrunken haben. Sie wollen wissen, wie Sie in Form sind? Führen Sie sich einfach vor Augen, was Sie in der vergangenen Woche zu sich genommen haben. Dann haben Sie die Antwort. Und jetzt lassen Sie uns über den großen, frischen, mit grünem Blattgemüse und reichlich rohem Gemüse und Nüssen zubereiteten Salat reden, den Sie zum Mittag hatten oder über den Bio-Beeren-Smoothie, den Sie sich gerade zubereitet haben. Oder war es ein doppelter Cheeseburger mit Bacon und ein Marmeladen-Donut oder irgendein anderes industriell verarbeitetes Fake Food und eine stark zuckerhaltige – oder noch schlimmer – chemisch gesüßte kohlensäurehaltige Süßigkeit in flüssiger Form, um das Ganze herunterzuspülen?
Was auch immer es war – fragen Sie sich selbst: Ist das der Stoff, aus dem ich gemacht sein will? Ist das das Wesen, das ich sein will?
Diese Fragen stehen ganz am Anfang jeglicher Weisheit, wenn es um Ernährung geht – oder, noch besser, ums Essen.
Na gut. Was sollten wir also essen?
Ein großer Prozentsatz aller wissenschaftlichen Forschung, die je durchgeführt wurde, hat sich der Beantwortung dieser scheinbar einfachen Frage gewidmet. Es ist erstaunlich, wie viel Scharfsinn und Anstrengung in die Klärung von so etwas Grundlegendem investiert werden muss. Was soll ich essen? Wie kann es sein, dass jedes Tier, jeder Fisch, jedes Insekt – jede andere Kreatur auf diesem Planeten – diese Frage so einfach für sich beantworten kann und wir sie uns immer noch stellen?
Vielleicht haben wir einfach zu viele Optionen.
Machen wir uns nichts vor: Im Grunde genommen wissen wir, was wir essen sollten. Das Problem ist, dass wir gut darin sind, so zu tun, als ob wir es nicht wüssten. Es ist die einzige Möglichkeit, die es uns gestattet, uns weiterhin einiges von dem Mist reinzuziehen, den wir zu uns nehmen, Zeug, von dem wir genau wissen, dass es uns schadet. So verhält sich kein einziges Tier.
Die Botschaft dieses Buches lässt sich in einem einzigen Satz zusammenfassen: Essen Sie eine Vielfalt vollwertiger, frischer, sauberer (im Sinne von unbehandelt) Nahrungsmittel – vor allem Gemüse, Obst, Bohnen, Nüsse, Samen, Körner, Sprossen und gesunde Fette. Und essen Sie vieles davon roh.
Okay, ich habe doch zwei Sätze benötigt, aber das war,s auch schon! So einfach ist es. Wie können wir so tun, als würden wir das nicht verstehen? Ich glaube, ein Teil des Problems besteht womöglich darin, dass es zu einfach ist. Es gibt keinen Spielraum. Es gibt keine Hintertürchen. Entweder machen wir uns diese Erkenntnis zu eigen oder wir ignorieren sie.
Ihnen ist wahrscheinlich aufgefallen, dass bei meiner Beschreibung dessen, was wir essen sollten, bemerkenswerterweise etwas fehlt: tierische Produkte, also Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Das war kein Versehen. Nach ausgiebigen persönlichen Erfahrungen und intensiven Studien bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Je weniger wir von diesen Nahrungsmitteln zu uns nehmen, desto gesünder sind wir tendenziell. Aber das ist kein generelles Plädoyer für eine vegane Ernährungsweise. Ich habe durchaus mal Fleisch gegessen und war rundum gesund. Einigen Menschen fällt es schwer, all die Nährstoffe, die sie benötigen, ausschließlich aus pflanzlichen Produkten zu beziehen, und somit sind sie darauf angewiesen, tierische Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Das Ganze wäre nicht so kompliziert, wenn Fleisch, Fisch und all die anderen Produkte tierischen Ursprungs nicht in industriell verarbeitete Lebensmittel verwandelt würden, die oft mit einem ungesunden, unnatürlichen Ballast daherkommen. Auf dieses Problem gehe ich ausführlicher in dem Kapitel „Der Protein-Fett-Mythos“ und dem Kapitel über ernährungsbedingten Stress ein. Doch an dieser Stelle möchte ich das Augenmerk auf die gesündesten Nahrungsmittel legen, die wir essen können.
Im Jahr 2013 wurden im New England Journal of Medicine die Ergebnisse einer groß angelegten Studie über die sogenannte Mittelmeer-Diät veröffentlicht. Wissenschaftler der Universität von Barcelona und anderer Universitäten untersuchten 7500 Teilnehmer, die sich auf unterschiedliche Weise ernährten. Diejenigen Teilnehmer, die sich nach den Prinzipien der typischen Mittelmeer-Diät ernährten, lieferten handfeste Beweise dafür, dass wir, wenn wir grünes Blattgemüse