Dach. Die Schutzlage braucht in diesem Fall nur in den betroffenen Bereichen verlegt zu werden. Schutzlagen können auch weitere Funktionen übernehmen, z. B. als Trennlage, Gleitlage.
Eine Schutzschicht ist eine auf der Abdichtung verlegte Schicht zum Schutz vor mechanischen und/oder thermischen Einwirkungen. Als Stoffe sind Platten aus XPS, Schutzestriche und Betonplatten geeignet. Im Gegensatz zur Schutzlage ist die Schutzschicht dicker und besitzt eine Biegesteifigkeit, d. h., sie eignet sich besser zur Lastverteilung.
Bei genutzten Dächern ist die Abdichtung durch eine Schutzlage oder -schicht vor Beschädigungen zu schützen. Die Schutzfunktion kann auch von der Nutzschicht (z. B. vom Belag) übernommen werden, wenn diese dafür geeignet ist. Bei Umkehrdächern übernimmt die auf der Abdichtung angeordnete Dämmschicht aus XPS die Funktion der Schutzschicht.
Als Oberflächenschutz wird die Abdeckung der Abdichtung zum Schutz vor mechanischen, thermischen und weiteren Einwirkungen (z. B.
UV-Strahlung, Hagel) bezeichnet.
Je nach Ausführung wird zwischen leichtem und schwerem Oberflächenschutz unterschieden.
Als leichter Oberflächenschutz {Oberflächenschutz, leichter} sind geeignet:
• | werksseitig aufgebrachte Bestreuung auf einer Bitumenbahn |
• | eingestreuter Splitt (Schiefer) in eine Kaltmasse aus Polymerbitumen |
Als schwerer Oberflächenschutz {Oberflächenschutz, schwerer} eignen sich folgende Stoffe:
• | Kiesschicht mit Körnung 16/32 mm, Dicke mindestens 50 mm |
• | Beläge aus Platten auf einem Kies-/Splittbett |
• | Begrünungen, Bodenschichten |
• | Nutzschichten von befahrbaren Flächen (Fahrbahn) |
Bild 24: Kiesschicht auf einem nicht genutzten Dach als schwerer Oberflächenschutz (Quelle: Schmidt)
Der schwere Oberflächenschutz bietet gegenüber dem leichten Oberflächenschutz folgende Vorteile:
• | Tages- und jahreszeitliche Temperaturschwankungen werden gedämpft. Dadurch wird die Abdichtung geringeren thermischen Einwirkungen ausgesetzt. Es kann sich eine höhere Nutzungsdauer der Abdichtung ergeben. |
• | Schutz vor Flugfeuer (Funkenflug) und strahlender Wärme sowie UV-Strahlung |
• | Verbesserung des Schutzes gegen Verkrustungen der Abdichtungen |
• | gleichzeitige Funktion der Sicherung der Abdichtung gegen Abheben (Windsog) bei entsprechender Bemessung der Auflast |
Nachfolgend werden für die unterschiedlichen Flachdachkonstruktionen und Nutzungen einige Konstruktionsbeispiele angegeben.
1.7.1 Beispiele für nicht genutzte Dächer
Bild 25: Nicht belüftetes Dach (Quelle: Schmidt)
Bild 26: Nicht belüftetes Dach (Quelle: Schmidt)
Bild 27: Nicht belüftetes Dach als Konstruktion auf Stahltrapezprofilen (Quelle: Schmidt)
Bild 28: Umkehrdach auf Stahlbetondecke (Quelle: Schmidt)
Bild 29: Belüftetes Dach (Quelle: Schmidt)
1.7.2 Beispiele für genutzte Dächer
Bild 30: Nicht belüftetes begehbares Dach (Dachterrasse) (Quelle: Schmidt)
Bild 31: Nicht belüftetes befahrbares Dach (Parkdach Pkw) (Quelle: Schmidt)
2 Anforderungen an Flachdächer
Flachdächer müssen eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen. Hierzu gehören neben den üblichen Anforderungen an Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit auch weitere Forderungen, die insbesondere den einzelnen Teilgebieten der Bauphysik (Wärmeschutz, Feuchteschutz, Schallschutz) zuzuordnen sind. Weitere Forderungen ergeben sich aus dem Brandschutz, der für Dächer im Allgemeinen („harte Bedachung“) und für großflächige Dächer von Industriebauten im Besonderen nachzuweisen ist. Schließlich werden Anforderungen an die Entwässerung der Dachoberfläche gestellt.
Bild 32: Anforderungen an Flachdächer (Quelle: Schmidt)
2.1 Anforderungen an die Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit
{Tragfähigkeit}
{Gebrauchstauglichkeit}
Flachdächer müssen eine ausreichende Tragfähigkeit und Standsicherheit aufweisen, d. h., die auf das Flachdach einwirkenden Lasten aus Eigengewicht, Schnee, Wind und sonstigen Einwirkungen sowie Kräfte zur Aussteifung des Tragwerks sind mit einer ausreichenden Sicherheit in die lastabnehmende, tragende Unterkonstruktion abzuleiten. Die hierfür zu beachtenden Anforderungen, das Sicherheitskonzept sowie die Nachweise sind in den entsprechenden Normen geregelt. In Deutschland gelten hierfür die sogenannten Eurocodes (EC 0 bis EC 9) einschließlich ihrer Nationalen Anhänge. Hierauf wird an dieser Stelle nicht eingegangen, es wird auf die genannten Normen verwiesen.
Neben einer ausreichenden Tragfähigkeit und Standsicherheit müssen Flachdächer auch gewisse Anforderungen der Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Hiermit sind Forderungen gemeint, die sicherstellen, dass bestimmte Gebrauchsfunktionen während der Nutzung und unter planmäßiger Belastung erhalten bleiben. Bei Flachdächern ist hierbei die Begrenzung der Durchbiegung von besonderem Interesse.
Zu große Durchbiegungen der