Rainer D. Kröll

Wandergenuss Oberfranken und Fränkische Schweiz


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der Bahnhofstraße rechts an der barocken image Heilig-Kreuz-Kapelle vorbei.

      Zum Maximiliansplatz 20 Meter vor dem Hattersdorfer Torturm schreiten wir links hinauf und rechts auf dem Dr.-Müller-Zwinger entlang der Stadtmauer, die mit drei Tortürmen nahezu vollständig erhalten ist. Die Befestigungsanlagen entstanden ab dem 14. Jahrhundert und wurden noch bis zum 17. Jahrhundert ausgebaut. Eine Besonderheit sind die losen Rollsteine auf der Mauerkrone, die zur Verteidigung verwendet werden konnten. Der Blick nach Südosten entlang der Stadtmauer zeigt weiter oben auch das Schloss Geyersberg der Lichtensteiner aus dem 17. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg auf dem Geiersberg, wie auch die Ansiedlungen auf dem Kirchhügel des jetzigen Seßlach, geht auf das Jahr 800 n. Chr. zurück. Vor einem Spielplatz können wir rechts hinunter und durch die Stadtmauer schlüpfen. Wir stehen auf der Luitpoldstraße vor dem Heimatmuseum mit Touristinformation und vor der Stadtpfarrkirche Sankt Johannes Baptista. Die spätgotische, dreischiffige Hallenkirche mit viergeschossigem Turm aus dem 15. Jahrhundert wurde im 18. Jahrhundert innen barockisiert. Kunsthistorisch interessant sind die Renaissance-Epitaphien (Grabplatten) der Familie von Lichtenstein und ein spätgotischer Flügelaltar. Hinter der Kirche kommen wir vom Kirchplatz neben der alten Schule durch die schmale Husemanngasse auf den image Maximiliansplatz, der vom Brunnen und zwei Gasthäusern dominiert wird. Auf der rechten Seite steht im Hintergrund das Kommun-Brauhaus aus dem Jahr 1892. Das Braurecht für das städtische Brauhaus besteht seit 1335. Hier wird braunes Landbier und saisonal auch Bockbier hergestellt. Das leckere Hausbräu-Bier kann in Gasthäusern verkostet werden. Berühmt ist das Seßlacher Bierfest im April. Wohn- und Wirtschaftsbauten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert prägen die Altstadt. Einige Häuser mit Jugendstilelementen im Heimatstil des frühen 20. Jahrhunderts entstanden nach dem großen Stadtbrand von 1905. Das malerische Stadtbild zählt zu den schönsten in Oberfranken. 1987 bekam Seßlach die Titel Landes- und Bundessieger für beispielhafte Stadtsanierung. Kein Wunder, dass in der Altstadt Teile einiger Kinofilme gedreht wurden wie »Luther« und »Räuber Hotzenplotz«.

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       Auf dem einladenden Maximiliansplatz in Seßlach

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       In der Luitpoldstraße mit Blick zur Kirche Sankt Johannes Baptista

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       Genuss in fränkischen Gasthäusern

      In Seßlach stehen typische fränkische Wirtshäuser wie aus dem Bilderbuch. Die Familienbetriebe produzieren aus frischen und regionalen Produkten bodenständige fränkische Gaumenfreuden zu moderaten Preisen und bieten meist auch Gästezimmer an. In den Biergärten sind sonnige und auch schattige Plätze zu finden. Erwähnenswert ist das untergärige, braune Seßlacher Hausbräu-Bier, das in der Kommun-Brauerei der Stadt gebraut wird (gibt es auch in frisch abgefüllten Flaschen zum Mitnehmen). Das Eckhaus mit Fachwerk Zum Roten Ochsen wurde bereits im Jahr 1620 urkundlich erwähnt und ist somit das älteste Gasthaus in Seßlach. Aber schon 1489 wird an dieser Stelle eine Schankstätte genannt. Eine Besonderheit im Roten Ochsen ist die Speisekarte. Der Umschlag wird jedes Jahr von einem Künstler neu gestaltet und ist daher ein jährliches Unikat. Die Gasthäuser in Seßlach sind sehr beliebt und machen damit eine Reservierung zumindest an Wochenenden empfehlenswert.

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       An der mittelalterlichen Bogenbrücke vor Seßlach

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       In der Luitpoldstraße mit Blick zum Geiersberger Torturm

      Zum Parkplatz Rodachaue An der offenen Südostseite des Maximilianplatzes ist der Marktplatz, auf dem wir links wieder zur Luitpoldstraße gehen. Nach rechts kommen wir zum Geiersberger Torturm und schlendern nach dem Stadttor rechts entlang der Stadtmauer zum Rothenberger Torturm. Rechts können wir noch durch das Tor die Fenderstraße bis zum Marktplatz hinaufschauen. Links vor dem Tor sind die mittelalterliche Bogenbrücke und der Parkplatz image Rodachaue.

       3 Coburger Sehenswürdigkeiten

      Berühmte Bratwürste und Kultur

       Coburgs wunderbarer Marktplatz, Kultur- und Kunstschätze, stilvoll restaurierte Fachwerkhäuser und mittelalterliche Gassen regen zu einem Genussspaziergang an. Die Wanderung tangiert die Veste Coburg und weitere Aussichtspunkte der Stadt.

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      Besonderer Genuss: Aussicht

       Tourencharakter

      Leichte, meist sonnige Tour auf befestigten Wegen und Straßen durch Wiesen, Parks und Stadtgebiet

       Ausgangs/Endpunkt

      Parkplatz Brandensteinsebene, GPS N50°15‘48.3“ E10°59‘26.4“, Höhe 450 m ü. NN

       Anfahrt

      Auto Auf der A 73 Ausfahrt 10 Ebersdorf und auf der B 303 und B 4 zum Parkplatz Brandensteinsebene

      Bahn Nach Coburg (www.bahn.de)

       Gehzeiten

      Parkplatz Brandensteinsebene – Turm Eckardtsberg 0:30 Std. – Sintflutbrunnen 0:35 Std. – Stadtkirche Sankt Moriz 0:20 Std. – Schlossplatz 0:10 Std. – Veste Coburg 0:30 Std. – Parkplatz Brandensteinsebene 0:15 Std.

       Einkehr in Coburg

      Biergarten Prinzengarten, Theaterplatz 13, Tel. 0170/446 48 65, www.prinzengarten-coburg.de Burgschenke, Veste Coburg 1, Tel. 09561/234 31 94, www.burgschaenke-veste-coburg.de

       Karten

      Coburger Land, UK 50 3, 1:50 000 (www.lvg.bayern.de)

      Oberes Maintal-Coburg, Nr. 50, 1:50 000 (www.fritsch-landkartenverlag.de)

       Touristinformation

      Herrngasse 4, 96450 Coburg, Tel. 09561/89 80 00, www.coburg-tourist.de

       Hinweis

      Coburger Wochenmarkt am Mittwoch und Samstag

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      Zum Turm auf dem Eckardtsberg Am südöstlichen Ende des Parkplatzes image Brandensteinsebene beginnt ein Weg über die Felder nach Süden in Richtung etwas links von der Sendeantenne des Bayerischen Rundfunks auf dem Eckardtsberg. An einer Kreuzung gehen wir geradeaus auf dem jetzt asphaltierten Wirtschaftsweg weiter. In einer Linkskurve nehmen wir den Treppenweg mit der Markierung »C« rechts hinunter, der gleich nach links am Zaun entlang abbiegt.