Akron Frey

Das Astrologie-Handbuch


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MOND IN HAUS 2

       Die Befruchtung oder die süße Lust

      Hier gründelt dein Mond in den körperwarmen Gewässern der Brunst und träumt von der lebendigen, nährenden Seite der physischen Lust. Du siehst, wie sich ein weibliches und ein männliches Wesen umarmen, Mund auf Mund, Leib an Leib, Finger in weichem Fleisch, Sperma auf dem blassen Teint. Da erkennst du die Larven als Adam und Eva, Vater und Mutter, die dich aus ihrer Mitte hervorbrachten. Während ihre Leiber sich umtanzen, umarmt dich eine zauberhafte Fee. Sie zeigt dir den Akt der Befruchtung der Materie und illustriert dir die zyklische Erneuerung der Erde, die Kraft des Wachstums oder Werdens, die innerhalb der materiellen Sphäre zum Ausdruck kommt. Lustvoll bindest du dich an die Erde und bringst dich um nichts, was das Leben voll und stark werden läßt: intensive Genüsse, umfassende Erfahrungen, große Exzesse. Dabei kennst du keine abgehobenen Ideale, denn du weißt deine Ziele und Prinzipien mit durchaus irdischen Mitteln zu vertreten: Du besitzt jene emotionale Kraft, die sich nach körperlicher Erfüllung sehnt und die im Austausch mit der Umwelt gleichermaßen Lust wie Harmonie anstrebt. Das bescheinigt dir im Leben Fülle und Überfluß, Glück und Wohlstand, denn Mond in Haus 2, der sich durch eine emotionale Ausdehnung auszeichnet und auch Aufblähung und plumpe Genußsucht in sich birgt, ist ein Symbol für den menschlichen Drang nach Erweiterung, ganz egal, ob sich dies in körperlichen oder seelischen Bahnen abspielt.

Symptome Schlemmereien, Blähbauch, ungenügende Entschlackung, träger Stoffwechsel, Fettsucht, Abneigung gegen körperliche Bewegung
Ritual Nahrungsaufnahme, Befruchtung
Archetyp Venus von Willendorf
Analogie der süße Brei
Kraftort Speiserestaurant, Biergarten
Kultstätte das Ischtartor in Babylon mit seinen Stier- und Löwenmotiven
Kraftfarbe Hautfarbe
Kraftstein Rosenquarz
Duftessenz Sandelholz-Ylang-Ylang-Mischung

       MOND IN HAUS 3

       Das Laufgeschirr der Seele

      Vielleicht liegt dein Fehler darin, daß du zuviel darüber nachdenkst, warum das Leben so ist, wie es ist. Hierin findest du zwar keine Wahrheit, aber es ist zumindest der Versuch, deine Gefühle zu kontrollieren und sie in deiner Umgebung gut zu präsentieren. Das Talent, in verschiedenen Zungen zu reden, d.h. mit jedem in dessen Sprache zu kommunizieren, verführt dich dazu, die Gefühle durch die “Vorstellung der Gefühle” zu leben und dadurch zu intellektualisieren und zu zerreden. Doch dieses stolze Sich-Absondern, bei dem du in Gefühlen und Gedanken um dich selbst kreist und immer nur über das Unvermögen deines eigenen Erkennens reflektierst, schafft ständig neue Leere, aus der sich wiederum der Wunsch nach intellektueller Kontrolle der Gefühle speist. Eine emotionelle Öffnung gegenüber anderen ist nur dort möglich, wo eine gemeinsame Basis auf der denkerischen Ebene besteht. Deshalb der Rat: Laß dich von einer Mondfee am Laufgeschirr deiner Seele, die gerade die ersten tastenden Schritte in die Bezirke der Gefühle unternimmt, in die Höhe heben, und segle schwerelos wie ein Embryo im Fruchtwasser durch Raum und Zeit. Paß aber auf, daß du nicht in den Abgrund stürzt, wenn du den Boden unter deinen Füßen wegilluminierst!

Symptome Nervosität, Erregung, Redeneigung (Gefühle werden durch die Ratio ersetzt und emotionale Ängste hinter verbalen Unverbindlichkeiten versteckt)
Ritual Wind in den Haaren, Wandern über dem Nebelmeer
Archetyp der kluge Rabe
Analogie die kluge Else
Kraftort Türme (Hinunterschauen in die Tiefe)
Kultstätte Manneke Pis (Brunnen mit Bronzefigur hinter dem Rathaus am Brüsseler Grote Markt)
Kraftfarbe Hellgelb, Hellblau, Hellgrau (leichte, luftige Farben)
Kraftstein Glasperlen
Duftessenz Melissen-Zitrus-Mischung

       MOND IN HAUS 4

       Der Mutterbrunnen

      In deiner Seele spürst du oft das urzuständliche Gefühl aufsteigen, aus Raum und Zeit hinauszutreiben und in der Urmütter Brunnenstuben einzutauchen, denn Mond in Haus 4 will dir einen Blick hinter den Spiegel, ins Reich des Unbewußten hinein, gewähren. Unter guten Voraussetzungen verkörpert dieses Gestirn das Optimum dessen, was du an innerem Seelenfrieden erreichen kannst. Das zeugt von der Absicht, Widersprüchliches im Herzen auszugleichen und es zum Wissen zu vereinen, daß alles irgendwo im Leben seinen tiefen Sinn besitzt. Der Glaube an die innere Ordnung schürt das seelische Empfinden, sich mit der Umwelt stets harmonisch zu verbinden, was sich in Toleranz und Güte ausdrückt. Du richtest dich nicht mehr an äußeren Dingen, sondern an deinem inneren Empfinden aus und strebst nach einem inneren Erkennen, das sich selbst höchstes Gesetz ist. Es hört den Ruf der Seele, aufzubrechen und alle Räume der Erkenntnis zu entdecken, die es gibt, und du begibst dich auf den Weg, dich lebendig zu fühlen und das Leben in Übereinstimmung mit dem Ewigen zu bringen, und zwar durch das Erkennen von inneren Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten. Trotzdem bleibst du nicht selten in schwärmerischen Übertreibungen, zu hoch gegriffenen Idealisierungen und ablenkenden Wunschvorstellungen hängen, denn oftmals kollidieren die Ideale kosmischer Sinnfindung mit der weltlichen Familienbindung, und es wird dir klar, daß hinter diesen überhöhten Gefühlen oft auch fehlende Geborgenheit und die Leere innerer Zugehörigkeit steht.

Symptome Stimmungsschwankungen, seelische Belastungen, starke Gefühlsprojektionen (Hysterie), Gastritis
Ritual Versinken im Unbewußten, Säugen an der Mutterbrust
Archetyp