Frank Oder

Hilfe, ich bin nicht prominent!


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es auch bei uns Menschen. Verursacher dieser triebgesteuerten Handlungen ist das Hormon Testosteron. Solange das Männchen mit Testosteron vollgepumpt ist, tut es alles, um seinen Samen verschleudern zu können. Nur mit vielleicht einem Unterschied, nein, eigentlich müsste es Nachteil heißen: gehen bei uns die Gene nicht den Bach hinunter, tut das im Laufe der nächsten 18 Jahre mit Sicherheit unser ab jetzt alimentiertes Vermögen. Testosteron ist also ein Hormon, welches zwar bei beiden Geschlechtern vorkommt, aber meistens den Sex nur für den Mann erträglich macht. Man kann sagen, je mehr der Mann von dem Zeugs im Blut hat, desto weniger hat das Weibchen davon. Ob jetzt die Frauen sich deswegen mit verführerischer Unterwäsche so aufbrezeln, um uns Männer verrückt zu machen, damit das Ganze wenigstens so schnell wie möglich wieder vorbei ist? Es könnte durchaus so sein. Aber vielleicht tun sie es auch nur deswegen, weil sie allein beim Anprobieren solcher Teile einen richtigen Orgasmus bekommen. Dieser Punkt ist noch ein weithin ungeklärter Gegenstand unzähliger Sexualforschungsprojekte. Der Autor wird sich also hüten, hier vorschnell ein Urteil abzugeben. Eines kann ich Ihnen aber schon verraten, es gibt nicht wenige Männer, die jedes Wort ihrer Frau mehr aufregt als ihre Reizwäsche. Es gibt aber auch Frauen, die Spaß am Sex haben, wenn er nur gut gemacht oder wenigstens gut bezahlt wird.

      Der Zeitpunkt für Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht geht auch immer mehr in Richtung Schulalter. In meiner Jugendzeit bekam man zur Firmung eine Armbanduhr, heute geht’s samt den Firmpaten ins Freudenhaus für die Jungs, die Mädchen bekommen als Ausgleich einen Gutschein zur Brustvergrößerung. Was daran klug sein soll, ich weiß es nicht. Im Verkehr gilt noch immer der Grundsatz, wer hier nicht aufpasst, dem helfen auch größere Hupen nicht. Doch auch schon erwachsene Frauen machen bei der Busenretusche nur zu gerne mit.

      Und auch sonst gibt’s beim Schönheitschirurgen, Beate Uhse und Orion, das, was man(n) nicht hat oder nicht bieten kann. Es ist auch nicht alles, was von älteren Frauen in den Mund oder sonst wo hingenommen wird, eine Zahnprothese. Frauen haben in diesem Fall weit mehr Auswahlmöglichkeiten, Männer machen oft schon nach dem ersten missglückten Versuch mit ihrer Latex-Lola sofort wieder mit ihr Schluss.

      Und noch eine gut gemeinte Warnung, meine Damen. Lassen Sie Ihren testosterongesteuerten Liebling nie allzu aufgekratzt aus dem Haus raus, sonst landet er wirklich noch im Freudenhaus. Die Frauen dort sind zwar nicht schöner als die Hausmannskost daheim, aber sie haben einen entscheidenden Vorteil: Sie kritisieren nicht!

      Natürlich wissen Männer, dass sie viel zu schnell kommen, nachher zu früh gehen und zu wenig zärtlich sind, aber sie hören es trotzdem nicht gerne. Andererseits können Frauen normalerweise zwar gut lügen, aber sich selber anlügen und sich aus dem Versager im Bett einen Märchenprinz schön zu reden, gelingt nicht jeder.

      Dabei sind wir Männer einfach gestrickt und denken nur zweimal am Tag an Sex. Nämlich die ersten zwölf Stunden vor Mitternacht und dann nur noch die zwölf Stunden nach Null Uhr. Wir sind, man muss es sagen, daheim nur penisgesteuerte Haushaltshilfen. Und die Frauen haben leider auch etwas ganz Wichtiges nie begriffen. Es schaffen es nur ganz wenige Männer ein Haus zu bauen, immer den tollsten Wagen zu fahren, Karriere zu machen, ein dickes Bankkonto zu besitzen und gleichzeitig daheim auch noch ein guter Liebhaber zu sein. Verglichen werden sie von ihren Weibchen ungerechterweise immer gleich mit mehreren Männern und da aber nur mit einer einzigen guten Eigenschaft dieser Herren. Denn bei fremden Männern übersehen die eigenen Frauen ganz gerne alle ihre Fehler und die anderen schwach ausgebildeten Attribute, mit denen ihr eigener Mann locker konkurrieren könnte.

      Jemand, der es nicht so gut wie ich mit solchen Frauen meint, könnte jetzt zum bösen Schluss kommen, hier wird nur versucht, ein bisschen unfair von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Nein, das kann ich mit fast zehn prozentiger Sicherheit zurückweisen, aber es ist leider so: solange Dildos scheinbar besser zuhören können als Männer, werden die Herren weiterhin beim Orgasmus der Frau genauso wenig mithelfen können wie in derer Küche. Männer stehen beim Liebesakt viel zu nah am Wald, um den noch wahrnehmen zu können. Frauen betrachten die Vereinigung als Langstreckenlauf mit vielen Genussstationen. Sie nehmen die Umgebung, die Erotik, welche in der Luft liegt, die Romantik und Magie einer Beziehung ganz intensiv gewahr. Männer sehen in der Vereinigung zum Sex nur eine gute Gelegenheit, einen 60-Meter-Lauf so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Männer haben selbst immer einen Orgasmus, also nehmen sie das Gleiche automatisch von den Frauen an, sie denken, alles was stöhnt ist glücklich.

      Das betrifft natürlich nicht alle Männer, es gibt auch solche mit durchaus romantischer Ader, die auch wirklich an einer echten Beziehung interessiert sind. Sie wissen, wenn dieses kleine Wunder funktioniert, können alle physikalischen Gesetze aufgehoben werden. Es bekommen nämlich beide mehr positive Energie und Glück zurück, als sie geben. Das sind in der Regel Männer mit dem Sternzeichen Fische. Ich verrate Ihnen jetzt aber nicht mein Sternzeichen, nur so viel, ich bin am 4. März geboren.

      In ihrer Fantasie träumen viele Männer davon, mit mehreren Frauen gleichzeitig Sex zu haben. Dass sie mit einer Partnerin meist schon heillos überfordert sind, verdrängen sie dabei ganz locker. Das ist so, als würde ein Bauarbeiter sagen, einen Zementsack kann ich unmöglich schultern, gescheiter wäre es, ich probiere es mit Zweien.

      Das Fazit aus diesen geschilderten Situationen ist also folgendes:

       Würde man alle, die sich beim Sex wie die Bonobos aufführen in den Urwald schicken, dann wäre der 10 Mal überfüllter mit Männern als ein Outlet Center mit shoppingsüchtigen Frauen beim Sommerschlussverkauf.

      Genug ist nicht genug und verrückt ist nicht verrückt genug. Ich versuche in diesem Kapitel aber trotzdem, verrückt genug zu sein. Noch ein Hinweis im Sinne des Lebensmittelgesetzes: Bitte nicht nachmachen.

      Männerküchen

      Mein Freund Herbert pflegt immer zu sagen: „Am besten schmeckt mir mein Mittagessen, wenn es gut ist“. Er könnte gleich ehrlich sein und hinzufügen, also wenn ich es nicht selber koche. Er ist nämlich ein Kochmuffel.

      Deshalb stellen Sie das Sprichwort: „Hunger ist der beste Koch“ nicht mit einem von Herbert auf den Tisch gestellten Essen auf die Probe. Soviel Hunger können Sie gar nicht haben, um aus ihm einen Koch zu machen. Bei Herbert brennt sogar die Milch, während sie noch im Kühlschrank steht, schon an. Scheinbar hat keine seiner sechs verflossenen Frauen es geschafft, in ihm den Eckhard Witzigmann zu erwecken.

      Das hindert ihn aber nicht im Gespräch über das Kochen seine fachmännischen Einwürfe vor dir hinzuschmeißen. Einer der ihn dafür bestimmt nicht kritisieren darf, bin ich selbst. Ich tue ja in meiner Eigenschaft als Bandleader von KCR (Rockband die sich im Speziellen den Liedern von John Fogerty verschrieben hat) im Prinzip genau dasselbe. Bei jedem Konzert halte ich den Männern vor, tanzfaul zu sein und animiere sie mit den miesesten Tricks dazu, doch tanzen zu gehen. Selber tanze ich schon seit Jahren nicht mehr und kann ganz schön kreativ sein, wenn es darum geht, eine Ausrede dafür zu finden.

      Doch wir beide, Herbert und meine Kleinigkeit, können den Trend der Zeit „Männer hinter die Schürze“ nicht aufhalten. Im Fernsehen haben schon lange die männlichen Köche das Ruder in die Hand genommen. Johann Lafer, Tim Mälzer, Jamie Oliver, Alfons Schuhbeck und wie die Damen alle heißen. Wenn dieser Trend aber auf Otto Normalverbraucher überschwappt, dann gute Nacht, Küche! Ich meine jetzt aber nicht die Memmen, die Zuhause kochen, während ihr dominantes Weibchen auf Shoppingtour ist, nein, ich denke da an die richtigen Männer, aus der Zeit des Wilden Westens, denen noch der Geruch des Bisons und der Prärie anhaftet. Die wollen Lagerfeuerromantik in der Küche. Da muss jetzt natürlich radikal umgebaut werden. Dabei darf aber auch auf die Technikfreaks unter den Küchencowboys nicht vergessen werden.

      In einer Küche, wo der Mann regiert, muss zu allererst einmal eine schicke vollautomatische „Geschirr-abräumspül-trocken-und-einräum-Maschine“ her. Damit aber diese die Küchenromantik nicht wieder zerstört, wird sie gut versteckt in die Theke eingebaut.

      In der Mitte der Küche gehört unbedingt ein riesiger Hackklotz hin, aufgesetzt auf die Karosserie einer Harley Davidson. Die beiden Auspuffe nach oben gezogen und zum Fleischerwerkzeughalter