Rainer Hamberger

Verschollen am Nahanni


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von uns wird ein paar tausend Dollar aufbringen, um die Ausrüstung zu beschaffen und sie zu der Mine zu bringen. Wir brauchen einen guten, gebrauchten Kompressor für meine beiden Presslufthämmer. Den müssen wir wohl mit einem Hubschrauber aus Fort Simpson herüberfliegen lassen. Und außerdem Dynamit zum Sprengen. Trevis ist ja Sprengmeister“, er nickt bestätigend zu dem stillen Mann hinüber.

      „Und dann wollen wir draußen arbeiten, in Schichten. Wenn du mitmachst, Uwe, habe ich mir vorgestellt, du würdest kein bares Geld einzubringen haben, und auch nicht in der Mine arbeiten. Aber du könntest mit dem Flugzeug die Versorgung übernehmen und die Ablösungen mit hin- und hernehmen. Die Mine liegt direkt am Ufer, sodass du auf dem See wassern könntest. Wenn du einmal in der Woche oder alle zehn Tage rauskommen würdest, müsste das ausreichen! Was denkst du darüber, Uwe?“

      „Bill, das klingt alles recht vernünftig. Aber ich muss das zuerst mal überschlafen. Meine Arbeit hier im Motel und in der Werkstatt geht auf jeden Fall vor. Ich werde es erst einmal mit Mabel besprechen!“

      Uwe, Du weißt doch, wie wichtig es ist, dass wir die Schulden loskriegen. Wenn du dich mit dieser Goldmine verzettelst, wird das schwierig.“

      Mabel schaut ihn trotzig an.

      „Du kannst nicht die ganze Last mir überlassen!“

      „Nein, natürlich nicht“, sagt Uwe begütigend. „Auf der anderen Seite könnten wir den Goldregen ganz gut gebrauchen. Stell dir nur mal vor, ich käme da mit hunderttausend oder hundertfünfzigtausend Dollar raus, dann könnten wir die Hypothek zurückzahlen und wären nicht mehr so davon abhängig, ob es ein guter Touristensommer ist oder nicht.“

      „Das sind doch Träume, Uwe. Das Risiko bei einem solchen Unternehmen ist doch immer größer als die Chance.“

      „Ja, aber wenn man gar keinen Versuch macht, bekommt man nie eine Chance.“

      Er schaut unentschlossen aus dem Fenster, hinaus auf den Vorplatz, vor dem General Store. Dann gibt er sich einen Ruck.

      „Also, wir reden nochmals darüber. Für mich wird es Zeit, mich an die Arbeit an der Zündanlage des Cherokee zu machen. Die Leute wollen heute Nachmittag nach Watson Lake weiterfahren. Und dann muss ich die Maschine klarmachen, für den Flug morgen früh, um Bruce abzuholen.“

      Nein, da kann ich Ihnen nicht helfen. Meine Eltern sind beide vor Jahren gestorben, eine ganze Weile nachdem Uwe damals hier vorbeikam. Ich selbst war da noch in Saskatoon beim Studium.“

      Tom Musgrove, ein Mann Ende der Vierzig, kratzt sich hinter den Ohren. Man sieht ihm das Bedauern an, dass er dem Fremden nicht helfen kann.“

      „Aber warum suchen Sie Uwe Breuer?“

      Peter Harder gerät in Verlegenheit. Wie oft ist ihm diese Frage gestellt worden!

      „Er ist mein Vater!“, sagt er dann, um ohne weitere Frage zu erklären, warum er selbst nicht Breuer heißt.

      „Ich habe erst vor Kurzem erfahren, dass er das ist, meine Eltern hatten sich scheiden lassen.“

      Der Satz hängt wie eine billige Floskel in der Luft.

      „Wir alle haben Uwe sehr gerne gehabt. Als Kinder war er für uns, für meinen Bruder und mich, wie ein Bote aus der großen weiten Welt“, sagt Tom.

      Da unterbricht er sich.

      „Halt mal, da fällt mir was ein. Mein Bruder hat mal erwähnt, Uwe sei dann irgendwo im Norden für so ein Charterflug-Unternehmen geflogen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo das war, aber ich könnte Wally mal anrufen.“

      Er bittet Peter ins Haus, stellt ihn Mary, seiner Frau vor. Sie wischt sich die Hände an der Schürze ab und fragt ihn, ob sie ihm einen Saft anbieten könne. Peter nimmt dankend an.

      Da kommt Tom Musgrove aus dem Nebenzimmer zurück.

      „Ich habe Glück gehabt, Wally war gerade zuhause. Er hat mir gesagt, Uwe habe damals einen Job als Pilot und Mechaniker in La Ronge angenommen, weit oben im Norden von Saskatchewan, am Lac la Ronge, bei einem Sandy Foster, dem die Northern Flying Services Ltd. gehören. Aber Uwe sei nicht mehr dort. Mein Bruder hat ihn dort vor Jahren mal besucht. Er ist selbst Buschpilot, aber jetzt ist er lange nicht mehr dort gewesen, weiß also, nicht, was aus ihm geworden ist.“

      Peter Harder hat sich alles genau aufgeschrieben.

      „Wo ist dieses La Ronge?“, fragt er.

      „Das dürften so rund dreihundertfünfzig Meilen weiter nach Norden sein, vorbei am Prince Albert National Park. Es ist recht einsam da oben, aber sehr schön, eine Menge Seen und so. Wollen Sie dort hinauffahren?“

      Peter lacht leise.

      „Wird das Beste sein, denke ich mir. Niemand hier gibt gerne Auskunft über andere Leute. Ich fürchte, wenn ich nur anrufe, bekomme ich kaum eine Antwort.“

      „Da haben Sie recht“, grinst Tom.

      „Aber vielleicht kann ich Ihnen die Adresse meines Bruders geben. Wenn der bei der Charterfirma, bei diesem Sandy Foster, anruft, sagt der ihm sicher, was aus Uwe geworden ist.“

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