sie in den Dienst des Geistes stellen. Bewusstes Denken heißt: An die Stelle negativer Gedanken der Verzweiflung, Müdigkeit, Krankheit, Verärgerung oder Sorge bejahende, aufbauende Gedanken der Hoffnung, des Mutes, der Frische, der Lebensmeisterung zu setzen.
Wir müssen erkennen, dass Gott Liebe ist. Senden wir Gedanken der Liebe, so werden wir auch Kräfte der Liebe empfangen. Dadurch erlangen wir inneres Wachstum; Freude und Frieden ziehen in uns ein. Denken wir nur, was lieb und gut ist, fühlen wir nur, was Liebe ist, sprechen wir nur, was positiv ist, dann erwacht, was gut und förderlich ist – denn das, was wir an Schwingungen aussenden, kommt wieder auf uns zurück.
Die Kraft der Liebe ist eine gewaltige Kraft, die in jedem von uns schlummert und aktiv wird, sobald wir uns ihr gedanklich zuwenden.
Aktivierung der positiven Kräfte durch Gedankenkontrolle und Konzentration
Um die inneren Kräfte verstärkt in Bewegung zu bringen, müssen wir zuerst uns selbst bewegen, indem wir uns aufmachen, Gedankenkontrolle zu üben und uns konzentrieren zu lernen. Konzentration ist die Folge der Gedankenkontrolle.
Wir bejahen die positiven Gedanken, die selbstlosen Kräfte in uns, wir bejahen, was wir erreichen wollen. Dies muss allerdings im Willen des Herrn liegen; nicht unser Wollen, sondern Gottes Wille ist entscheidend.
Wir bejahen das Positive, Gottgewollte aber nicht in Form bloßen Wiederholens bestimmter Bejahungen, sondern weit darüber hinaus. Es ist ein immer wieder Kommenlassen der positiven Kräfte, die wir – wie schon gesagt – ganz in den Willen des Herrn legen, denn nicht unser Wille, sondern Gottes Wille ist maßgebend.
Wir werden also wie eine Linse, welche die Sonnenstrahlen bündelt und auf eine kleine Fläche konzentriert. Auch unsere positiven Gedanken bündeln wir und richten sie dem Willen des Herrn entsprechend aus. Durch die Ausrichtung auf den Willen Gottes, der von Seiner Liebe und Weisheit getragen wird, erlangen wir Ruhe und Frieden und das Bewusstsein, dass die positiven Kräfte alles ordnen, was gut für uns ist.
Friede und Stille in unserem Inneren sind ein kostbares Gut. Wir müssen zu dem inneren Frieden finden, um unseren Beitrag für das wahre Menschentum zu leisten, denn wir sind nicht in der Welt, um mit der Welt zu sein. Wir sind in der Welt, um uns zu verändern und dann an der Welt mitzugestalten, damit das neue Menschentum erwacht, das aus dem Geiste Gottes empordämmern möchte.
Frieden und Stille sind die Voraussetzung, um mit Gott zu leben. Daraus ergibt sich die beglückende Kraftquelle, die den Menschen beschwingt, harmonisiert, stabilisiert und von äußeren Einflüssen unabhängig macht. Aus ihr heraus gelingen auch Gedankenkontrolle und Konzentration mühelos. Das äußere Verhalten zeigt sich dann als Folge des ausstrahlenden, inneren Potentials.
Entspannung führt zu Konzentration und Stille
Wir müssen an uns arbeiten und uns durch Disziplin eine geistige Verhaltensweise aneignen. Wir müssen geistig wachsen, um die Kräfte zu erwecken und zu entfalten. Wir hörten und hören immer wieder: Gedanken sind Kräfte.
Jeder einzelne Gedanke wirkt auf unsere Nerven und Muskeln ein. Unsere rastlos hin und her jagenden Gedanken halten unsere Nerven und auch unsere Muskeln beständig in so straffer Spannung, beherrschen sie geradezu, so dass wir nicht imstande sind, der Kraft, der Weisheit und der Liebe des Alls teilhaftig zu werden. Deshalb heißt es: Entspanne dich des Öfteren, damit du Konzentration und Stille erlernst. Das Lockern unserer Muskeln und die Entspannung unserer Nerven sollte, wenn möglich, öfter vorgenommen werden. Hören Sie dazu eine ruhig schwingende Musik oder entspannen Sie Ihren Körper mit leichten Körperübungen oder einer vorgesprochenen Meditation.
Damit wir Gott näherkommen und mit Gott leben können, bedarf es der tiefen Entspannung und Ruhe, die sich nicht nur auf die Oberfläche unseres Bewusstseins erstreckt, sondern tiefer wirkt, dort, wo auch zugleich das Unterbewusstsein ausgerichtet und entspannt wird.
Überwachung der fünf Sinne und Lockerungsübungen bringen harmonischen Körperrhythmus
Auch unsere fünf Sinne müssen harmonisiert, das heißt verfeinert werden. Wenn wir sie überwachen, gelangen auch unser irdischer Geist und unser Körper in einen ausgewogenen Rhythmus, und dann verläuft unser Empfinden, Denken und Sprechen immer mehr in gesetzmäßigen Bahnen.
Beobachten Sie sich einmal selbst, was sich in Ihrem Körper vollzieht: Wenn Ihre Augen hastig von einem Blickpunkt zum anderen wandern, werden Sie sehr bald einen sich verändernden Körperrhythmus feststellen. Allein schon durch schnelle und hastige Bewegungen der Augen, die disharmonisch und unkontrolliert einen Punkt nach dem anderen fixieren, ziehen in den Organismus Unruhe und auch Unzufriedenheit ein. Oder beobachten Sie, wie sich die Schwingungszahl Ihres Körpers verändert, wenn Sie zum Beispiel schnell schreiben oder eine andere Tätigkeit eilig durchführen, oder wenn Sie die Neugierde übermannt und Sie von Ihrem Gehörsinn gedrängt werden, der alles wahrnehmen und registrieren möchte, was die Umwelt bietet. Auch daran können wir erkennen, wie fein das Nervensystem reagiert, wie es die von uns ausgehenden Schwingungen aufnimmt und wieder dem Organismus zuleitet.
Ebenso führt Sie schnelles und hastiges Schreiten, wobei der Oberkörper nach vorne gebeugt ist, in die Welt der Sinnestäuschung. Heftiges Gestikulieren und schnelles Sprechen lenken Sie gleichermaßen nach außen in die Welt des Stresses. Schnelles Kauen, Hinunterschlucken der Speisen und Hinabfließenlassen der Getränke stören ebenfalls den Körperrhythmus. Oder beobachten Sie Ihren Körperrhythmus: Wenn Sie zum Beispiel eine Schnake sticht und Sie heftig kratzen oder reiben, werden Sie bemerken, wie sofort Ihr gesamter Körper reagiert, das heißt, wie die Nerven in Aufruhr geraten und der gesamte Organismus entsprechend antwortet.
Diese, von uns Menschen häufig unerkannten Symptome tragen erheblich zur Heruntertransformierung der Schwingung unseres Körpers bei, derzufolge wir aus dem atmosphärischen Weltenmeer negative und unedle Schwingungen aufnehmen, die sich in uns zu negativen Empfindungen und Gedanken formen. Diese lassen uns nicht mehr los, quälen uns unablässig und bauen so an dem Gebäude eines weiteren Schicksals.
Wollen wir die ersehnte Gedankenstille erlangen, dann müssen wir uns auch eine bestimmte rhythmische, das heißt harmonische Körperhaltung angewöhnen. Ich rate Ihnen, jeden Morgen leichte Körperübungen durchzuführen. Sie werden dabei selbst feststellen, wie schnell unsere fünf Sinne reagieren und sich einstimmen lassen.
Konzentration bei der Arbeit spart Zeit und Kraft, bringt innere Sicherheit und Erfolg
Unser tägliches Verhalten wirkt nicht nur auf unsere Seele und auf unseren physischen Leib ein, sondern es prägt auch unser Unterbewusstsein. Haben wir eine Arbeit beendet, dann sollten wir uns ebenfalls durch leichte Lockerungsübungen entspannen. Das trägt erheblich dazu bei, dass wir uns für einige Minuten von unseren Gedanken an die schon wieder vor uns liegende Arbeit lösen können. Auch wenn wir nur wenige Augenblicke ganz abschalten können, schenken sie doch eine echte und tiefe Entspannung. Nach einer solchen Entspannung können wir uns wieder auf die nächste Arbeit konzentrieren und in Kürze das erledigen, was der Unkonzentrierte in Stunden und Tagen schafft.
Wenn wir uns also konzentrieren, sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf nur eine Sache richten. Richten wir jedoch die Hälfte unserer Aufmerksamkeit auf anderes und sind nicht ganz bei der Sache, dann wird unsere Tätigkeit zu einer mühseligen Plagerei, und außerdem wird sie unvollkommen erledigt, weil nur die Hälfte unserer Kräfte daran beteiligt ist. Das ist Zerstreutsein und nicht Konzentration.
Wir müssen uns bewusst werden, dass unsere Kräfte dorthin ziehen, wohin wir unsere Aufmerksamkeit wenden. Geteilte Aufmerksamkeit ist geteilte Kraft: Ein Teil unserer Kraft fließt dahin, der andere Teil dorthin. Wir können nicht beides ganz erfassen, weil wir gedanklich an zwei Arbeitsgänge unsere Kraft verteilen. Dadurch rufen wir einen Zwiespalt in Seele und Leib hervor. Der erzeugt sodann Widerwärtigkeiten in unserem Leben, weil wir mit dem, was wir augenblicklich tun, unzufrieden sind. Es gelingt uns nicht so, wie wir es wünschen, weil wir nur einen Teil unserer Kraft einsetzen und den anderen anderswohin fließen lassen. Wir sollten