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Erinnerungen an Andrew Taylor Still


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ich natürlich, dass die „Still-Forschung“ damit einen weiteren Schub bekommt, um mit neuen Argumenten und Quellen bewaffnet jene (selbst-)kritische Diskussion innerhalb der modernen Osteopathie weiter zu befeuern, die bitter nötig erscheint, um ihr drohendes Abdriften in eine krankheits- und konzeptorientierte „Methode“ zu verhindern.

      Letztendlich aber soll die vorliegende Sammlung von Zeitzeugenberichten vor allem eines: Ihnen beim Lesen Freude machen. Und sollte dies gelingen, möchte ich den geneigten Leser darauf hinweisen, dass sie diese Freude auch den Mitarbeitern des Museum of Osteopathic Medicine in Kirksville, Missouri – dem Geburtsort der Osteopathie – verdanken. Ohne ihre unermüdliche Arbeit vor allem bei der minutiösen Erfassung und Archivierung wichtiger osteopathiehistorischer Dokumente wäre dieses Buch nicht möglich gewesen.

      Aber nun: Tauchen sie ein in die Gründerzeit der Osteopathie und lernen sie jenen Menschen besser kennen, der vor über 150 Jahren die Osteopathie entdeckte. Lassen Sie sich unterhalten!

      Christian Hartmann

      Pähl, 22. 02. 2016

      KURZE ANMERKUNGEN ZUM INHALT

      Und hier stichpunktartig noch einige kurze Anmerkungen zum Buch:

       Die Übersetzungen halten sich nicht nur inhaltlich, sondern auch in ihrer Strukturierung an die Originale. Kommentare durch den Übersetzer oder Herausgeber sind im Text mit eckigen Klammern markiert.

       Zuweilen weisen Personen keine Titel auf, an anderer Stelle wieder doch. Dies ist auch der Übersetzungstreue geschuldet. Auf eine „Harmonisierung“ wurde nicht nur hier, sondern auch in Bezug auf andere Textaussagen ganz bewusst verzichtet.

       Die im amerikanischen Original verwendeten Begriffe mind, spirit oder auch soul wurden uneinheitlich je nach Kontext mit Verstand, Geist oder an manchen Stellen auch mit Seele übersetzt. Allein über die Ausdeutung dieser Begriffe bei Still könnte man inzwischen Bücher füllen. Wir haben bei der Übersetzung darauf geachtet, bei der Auswahl des deutschen Begriffs möglichst den Kontext vor allem von Stills vier Büchern zu berücksichtigen.

       Irrelevante Details aus Briefköpfen oder handschriftliche Notizen ohne Aussagekraft wurden weggelassen.

       Alle Originaldokumente sind im Museum of Osteopathic Medicine (ehem. Still National Osteopathic Museum) archiviert. Auf Wunsch können dort jederzeit Kopien bzw. PDF-Dokumente mit Scans der Originale erworben werden.

       Von Zeitzeugen genannte Still-Zitate aus einem seiner vier Bücher sind im Anschluss mit einem in Klammern gefassten Quellenhinweis versehen, der auf die entsprechende Textstelle in der deutschsprachigen Gesamtausgabe hinweist, also z. B. Still 2005, S. I-34 für Seite 34 in der Autobiografie, oder Still 2005, S. IV-12 auf Seite 12 in seinem vierten Buch Forschung und Praxis. Gesamtausgabe: A. T. Still (2005) Das große Still-Kompendium, JOLANDOS Verlag, Pähl.

      ERINNERUNGEN AN

       ANDREW TAYLOR STILL

      DR. ANDREW TAYLOR STILL

       Autorin: G. W. Walter

       Original: The First D.O. – Dr. Andrew Taylor Still. MOM, Kirksville, MO. (2004)

      ABB. 1: GEORGIA W. WALTER

      Georgia Walter Warner, Bibliotheksdirektorin im Ruhestand, war über 17 Jahre Direktorin der A. T. Still Memorial Library des Kirksville College of Osteopathic Medicine (KCOM), der heutigen MOM. Anlässlich ihrer Pensionierung im Jahr 1986 wurde ihr ein Ehrendoktor für osteopathische Ausbildung verliehen. Während ihrer Amtszeit als Bibliotheksdirektorin entwickelte Dr. Walter ein Interesse für die Geschichte des Colleges und des Berufsstandes, häufig wurde sie eingeladen, um Vorträge über Dr. Still und die Geschichte der osteopathischen Medizin zu halten. Sie ist die Autorin dreier weiterer Bücher über die Osteopathie, darunter First School of Osteopathic Medicine, das zu schreiben sie anlässlich seiner Hundertjahrfeier durch das College beauftragt wurde.

      1979 verlieh die nationale Medical Library Association Dr. Walter den Gottlieb-Preis für ihren Aufsatz „Osteopathic Medicine: Past and Present,“ der später durch das KCOM publiziert wurde. Ihr anderes Buch Women in Osteopathic Medicine: Historical Perspectives ging aus einem Vortrag für die American Academy of Osteopathy anlässlich der Jahrestagung der AOA im Jahr 1991 hervor. Es wurde ebenfalls anschließend durch das KCOM veröffentlicht.

      Während ihrer Amtszeit als Bibliotheksdirektorin wirkte Dr. Walter über fünf Jahre im Akkreditierungsausschuss des AOA Bureau of Education sowie als Beraterin für verschiedene neu gegründete osteopathische Colleges. Sie war Mitglied im Ausschuss für Bibliotheksplanungen des Staates Missouri und im Bibliotheksplanungsausschuss für Nordost-Missouri, und sie wurde vom Gouverneur zur Delegierten in der White House Conference on Libraries and Information Services berufen. Der Lesesaal der ATSU-Bibliothek wurde ihr zu Ehren benannt und ihr wurde die Ehrenmitgliedschaft der Kirksville Osteopathic Alumni Association verliehen. 1990 erhielt sie den Living Tribute Award des KCOM.

      Dr. Walter erhielt den „Women in History“-Award des Regionalverbandes der Daughters of the American Revolution und im Jahr 2005 den Buchpreis des Gouverneurs für Geisteswissenschaften.

      Dr. Walter Vater, Maxwell D. Warner, D.O., wirkte als Dekan des Colleges von den 1940er- bis in die 1960er-Jahre. Ihr Ehemann, Francis M. Walter, M.S., D.O. Ed. (Hon.), war über 35 Jahre Studiendekan der KCOM. Die Walter leben in Kirksville, der Heimatstadt der Osteopathie.

      Im Frühling 2002 machte ich die Feststellung, dass seit der Veröffentlichung von The First School of Osteopathic Medicine zehn Jahre vergangen waren. In diesem Buch war ich nicht näher auf die Jugend von Andrew Taylor Still eingegangen. Meine Absicht war es gewesen, über sein Leben und seine Zeit ein weiteres Buch zu schreiben. In jenem Frühling brach ich mir das Handgelenk, das dann für sieben Wochen eingegipst war. Ich konnte deshalb viele Dinge nicht tun, doch konnte ich lesen und meine Finger für die Arbeit am Computer nutzen. So traf ich die Entscheidung, dieses Buch über Dr. Still zu schreiben, nun war die Zeit gekommen.

      Ich kramte meine alten Notizbücher hervor, randvoll mit Hinweisen auf in alten Zeitschriften gesammelte Informationen, insbesondere aus dem Journal of Osteopathy, das ab dem Jahr 1894 veröffentlicht wurde. Dr. Stills handschriftliche Notizen waren mir beim Schreiben eine wertvolle Unterstützung. Einige seiner persönlichen Unterlagen waren mir von Dr. Stills Enkel Dr. George Andrew Laughlin und seiner Frau Elizabeth vorgelegt worden, als ich Direktorin der Bibliothek des KCOM war.

      Ich las noch einmal Booths History of Osteopathy, Hildreths Lengthening Shadow, Pages The Old Doctor sowie Stills Autobiografie. Und erneut musste ich feststellen, was für eine faszinierende Persönlichkeit Dr. Still war. Es gab so zahlreiche interessante Geschichten über ihn, dass es schwer zu entscheiden war, welche aufzunehmen und welche fortzulassen sein würden. Ich habe versucht, einen chronologischen Bericht seines Lebens mit Anekdoten, Zitaten, seinen Sorgen und seinen Erfolgen zusammenzustellen.

      Dies wird meine dritte Broschüre zur Geschichte der Osteopathie. Sie gesellt sich hinzu zu Osteopathic Medicine: Past and Present sowie Women in Osteopathic Medicine: Historical Perspectives. Diese und mein anderes Buch – The First School of Osteopathic Medicine – sind beim Still National Osteopathic Museum erhältlich, das sich auf dem Campus des KCOM befindet, einem College der MOM in Kirksville, Missouri.

      Georgia Warner Walter, B.S., D.O. Ed. (Hon.)

      Ohne die Ermutigung durch meinen Mann, Francis M.“Bucky“