Unzulänglichkeit, was hieße hier Angemessenheit?
Nr. 5: Existierst du oder existierst du nicht oder keines von beidem? Was bedeutet überhaupt Existenz, was bedeutet Nichtexistenz?
Nr. 6: Bist du allein oder mit anderen verbunden? Oder keines von beidem? Was bedeutet Alleinsein, Verbundensein oder Gemiedenwerden?
Nr. 7: Bist du vollständig, unvollständig oder keines von beidem? Was bedeutet überhaupt „vollständig“ oder „unvollständig“?
Nr. 8: Bist du machtlos? Oder mächtig? Oder keines von beidem? Was bedeutet überhaupt „machtlos“ oder „mächtig“?
Nr. 9: Bist du liebenswert, ohne Liebe oder keines von beidem? Was ist Liebe? Oder gibt es Liebe nicht? Oder keines von beidem?
Bist du verrückt, normal oder keines von beidem?
Lasse den zustandslosen Zustand der „freien, unkonditionierten Essenz“ aufsteigen. Deine Aufmerksamkeit sinkt dabei immer tiefer in diesen Zustand ein und dehnt sich mehr aus. Nehme die Essenz wahr, die immer weiter zu gehen scheint. Ruhe eine Zeitlang in diesem Zustand (ca. 10 Min.).
Natürlich kann in ähnlicher Weise auch über die anderen Grundannahmen der Persönlichkeitstypen/Fixierungen meditiert werden.
E. Gruppenarbeit: Urschuld-Ritual
Die einzelnen Schuldfixierungen können auch im Rahmen eines Gruppenrituals bearbeitet werden – Ziel ist es hier, durch den Aufbau und die Zusammenführung von einzelnen „Kernen“ – die kollektive Urschuld zu erschaffen, diese kurz zu durchleben – um sie dann als illusionär zu entlarven.
Ritualaufbau:
Neun-Gruppen/-positionen
am Anfang großer Kreis
am Ende kleiner Kreis Grobablauf/ABC:
Vorbereitung
Bannung
Willenssatz
Invokation der Schuldfixierungen/Enneagramm -Typen
Invokation der kollektiven Urschuld
Auflösung der kollektiven Urschuld – als Illusion sehen
1. Ritualablauf
a) Vorbereitung
Es werden neun Gruppen gebildet. Jede der Gruppen ist einer Schuldfixierung zugeordnet.
Zur Vorbereitung sollte sich jede Gruppe kurz mit dem jeweiligen Typus beschäftigen. Für die eigentliche Arbeit reicht es, wenn mit den Grundannahmen gearbeitet wird.
Es wird ein großer Kreis gebildet.
b) Kurze Bannung (z. B. IAO-Bannung)
c) Willenssatz:
z. B.: Es ist unser Wille, die eigene und kollektive Urschuld aufzulösen und als illusionär zu erkennen.
d) Invokation/Verschmelzen der Typen/Loslösung
Die Invozianten der einzelnen Typen invozieren abwechselnd die Schuldfixierungen/Ängste/Kindheitsgebote und die entsprechende Kompensationsstrategien/Selbstdefinitionen. Sie lassen die entsprechenden Bilder, Emotionen/Energien kommen und „bauen“ daraus nach frei wählbarer Technik einen „astralen“ Kern/Mantel, mit dem sie vollständig verschmelzen.
Nach ca. 5 Minuten treten die Invozianten aus dem Kern heraus und betrachten ihn von außen – als Beobachter (bewusstes Erkennen, dass man nicht dieser Kern ist). Erkenntnis des Illusionären des Kerns – der „Falschheit“. Anschließend nehmen sie diesen Kern symbolisch „in den Arm“ – also eine Art Annahme/Bejahung.
Danach Verschmelzen die Invozianten wieder mit dem Kern und gehen auf die Kreismitte zu.
e) Aufbau der kollektiven „Urschuld“ (kleiner Kreis)
Die Invozianten bilden anschließend einen gemeinsamen Kreis in der Mitte und erschaffen aus den „persönlichen Kernen“ (Zusammenschieben) ein großes Energiefeld – ein Kraftfeld der Schuld/Fehlerhaftigkeit/Wertlosigkeit/Urschuld/Ursünde. Mantra: “Ich bin schuldig, sündhaft, fehlerhaft. Nichts ist OK! Es wird ein gemeinsames Feld des sich „schuldig Fühlens“ geschaffen.
f) Loslösung von der „Urschuld“/Erkenntnis des Illusionären der Schuld
Heraustreten aus dem Urschuldkern – gemeinsames Betrachten – Invozieren von „Es gibt keine Schuld, es gibt keine Sünde, es gibt keine Fehlerhaftigkeit“ – Energie – Tanzen – Lachen – Zusammenschieben des Kerns und gleichzeitige Erkenntnis des Illusionären des Urschuld-Kerns. Visualisation, dass sich der Urschuld-Kern in Luft auflöst.
g) kurze Bannung - am besten ein schallendes Gelächter
Wir wollen in der Freude nicht der Gottesfurcht vergessen
und im Leid die Hoffnung niemals aufgeben.
– Gregor von Nazianz –
Der Zorn Gottes
Vom Nutzen der Gottesfurcht für Luziferianer
FRATER PSYCHOPOMP
Gottesfurcht? Ausgerechnet Gottesfurcht?! In diesem Buch? Wieso denn das jetzt?
Keine Sorge, das Ganze hat seinen Sinn. Auf den nächsten paar Seiten will ich genauer umreißen, was denn die eigene Göttlichkeit, die schnell und mühelos behauptet ist, bedeutet und welche Konsequenzen sie hat. Wer also unter den geneigten Lesern der Meinung ist, sein(e) eigene(r) Go(e)tt(in) zu sein, darf sich bitte angesprochen fühlen. Wer das nicht tut, kann sich hier immerhin noch weiterbilden – oder lieber gleich zum Text von Frater Pandagaz247 rüber blättern, der ist nämlich auch ganz cool.
Noch da? Gut. Dann kommen wir mal zum Überblick: wenn ich sage, dass es in diesem Artikel um die eigene Göttlichkeit geht, dann ist das natürlich nur die halbe Wahrheit. Es geht um Fanatismus, darum was am Fanatismus nützlich und für Luziferianer interessant ist und vor allem darum, dass man seinen eigenen Fanatismus entwickeln kann genau wie seine eigene Religion, seinen eigenen Gott und seinen eigenen Musikgeschmack. Vor allem geht es darum, die eigene Göttlichkeit näher kennenzulernen, was es nämlich wesentlich leichter macht, fanatisch davon überzeugt zu sein. Aber eins nach dem anderen.
Der Fairness halber sollte ich zum Schluss meiner Vorrede klarstellen, dass ich selber mich keineswegs als Gott sehe, zumindest jetzt gerade nicht. Ich bin Chaosmagier, Mitglied des IOT und wechsle meine persönliche Rolle in meinen Weltbildern öfter als andere ihre Leopardenunterwäsche. Mit den folgenden Seiten werde ich aber beweisen, dass ich mich mit praktischem Luziferianismus trotzdem ganz gut auskenne – nur eben nicht ausschließlich damit.
Für religiöse Fanatiker ist es ganz typisch, dass die »Befehle«, die sie von Gott erhalten, im wesentlichen immer eines besagen: »Du sollst töten«. Der Gott aller Fanatiker scheint eher der Teufel zu sein.
– Amos Oz –
Fanatismus scheint mit religiöser Überzeugung eng zusammenzuhängen, soviel ist offensichtlich, aber es lässt sich schon noch Genaueres herausfinden. Das Wort Fanatismus kommt vom französischen fanatique oder vom lateinischen fanaticus,