du dir unsicher bist, wird es dir gut tun, den entsprechenden Abschnitt im „Schlüssel zum Göttlichen Selbst“ zu lesen.
Die Kapitel sind bewusst nur lose geordnet und enthalten Initiationen, deren Spektrum vom unbedingt Notwendigen bis hin zum Transzendenten reicht. Sie sind sozusagen eine gedeckte Tafel, von der du dir das nimmst, was für dich richtig ist - zu manchem wirst du dich hingezogen fühlen, zu anderem nicht. Wir alle besitzen in bestimmten Bereichen Weisheit, und in anderen benötigen wir Unterstützung. Während du weiterliest, stellst du vielleicht fest, dass du nun für eine Initiation bereit bist, die dich früher gar nicht interessiert hat.
Wenn es dir Mühe macht herauszufinden, welche Initiationen richtig für dich sind, dann erinnere dich daran, dass du deine Seele durch dein Herz, deine Gefühle spüren kannst. Das Gefühl, auf dem richtigen Wege zu sein, oder ein „Aha“-Erlebnis zeigen dir, dass deine Seele dich führt. Wenn du dir eine klarere Führung von Deiner Seele (deinem höherem oder inneren Selbst, Gott, Meister, Guru, inneren Führer oder wie immer du deine Göttlichkeit auch bezeichnen magst) wünschst, dann lies am besten zuerst das Kapitel „Kontakt zur Seele“.
Nutzen der Initiationen
Initiationen sind Entwicklungsmöglichkeiten, auf die deine Seele aufbauen kann. Vielleicht hast du die Eingebung, Veränderungen daran vorzunehmen, etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Es mag sein, dass deine persönliche Initiation nur ganz am Anfang diesem Buch folgt und deine innere Führung dann eine völlig neue Richtung einschlägt. Gehe immer nach deinem Gefühl, wenn ein bestimmtes Vorgehen vorgeschlagen wird. Anstatt einer Visualisierung kannst du auch Worte oder Gefühle benutzen, wenn du besser damit zurecht kommst. Die beste Methode ist immer die, die dir am leichtesten fällt.
Einige Abschnitte, besonders die gesprochenen Affirmationen, enthalten keine Initiationen im eigentlichen Sinn, sondern Katalysatoren für Initiationen. Wenn du ein Muster durchbrechen möchtest, kannst du mehrere Tage oder auch Wochen lang zunächst einmal die befreienden Sätze laut aussprechen. Das bringt dir automatisch deine Überzeugungen und Gefühle ins Bewusstsein, die sich dieser Veränderung widersetzen. Dann kannst du daran gehen, sie zu transformieren. Die gesprochenen Sätze helfen auch, den neuen Standpunkt zu verankern.
Wann ist die beste Zeit für eine Initiation? Während dir dein Leben klarer wird, bemerkst du, wo du hängen bleibst - wo etwas nicht funktioniert. Hier bieten sich viele Gelegenheiten, Entdeckungen zu machen und an die Arbeit zu gehen. Suche dir im Inhaltsverzeichnis die Kapitelüberschrift heraus, die deiner gewünschten Veränderung am meisten entspricht.
Ein perfekter Zeitpunkt für eine Initiation ist gekommen, wenn wir uns in einer Sackgasse befinden, wenn wir nicht weiter wissen oder verzweifelt sind und glauben, am Ende unserer Kraft zu sein. Diese Dynamik ist den Anonymen Alkoholikern bekannt. Ein Gruppenleiter sagte mir einmal, dass die dramatischen Erfolgserlebnisse bei denen stattfinden, die völlig am Boden zerstört sind. Die Chinesen benutzen ein und dasselbe Schriftzeichen für „Krise“ und „Gelegenheit“. Eine ausweglose Situation kann die Tür zur Veränderung aufstoßen und ein mächtiges Potential enthalten.
Am besten eignet sich für die Initiation ein Ort, an dem du ganz für dich bist, wo du laut (ja, laut!) reden kannst oder auch weinen, lachen und schreien. Ein idealer Rahmen ist die Natur, da es in ihr nicht so viele beschränkte Gedankenformen (d.h. Energien von Gedanken und Gefühlen, die an Orte gebunden sind) wie in Gebäuden gibt. Außerdem kann sich dir gerade dann eine Tür zur Veränderung öffnen, wenn du deiner gewohnten Umgebung fern bist. Die Natur nimmt dich an, wie du bist und unterstützt dich in deiner Befreiung und Entwicklung.
Verbinde dich mit der Liebe und Weisheit deiner Seele und mit den inneren Führern, Meistern oder Engeln, die du liebst, und bitte sie um Unterstützung, bevor du mit der Initiation beginnst. Das ist ein wichtiger Schlüssel. Konzentriere dich während der ganzen Zeit auf deine Seele. Hör auf deine innere Weisheit, hör ihr zu und folge ihr, wohin sie dich führt.
Du kannst mit Schmerz, Wut, Trauer oder anderen starken Gefühlen in Berührung kommen. Deine Seele kann dich auf sie stoßen, damit du sie auflöst und deinen Weg weitergehst. Aber verstricke dich nicht im Drama! Lass die alten Gefühle hinter dir und vergib; erfahre Freude und Liebe! Wenn es dir Spaß macht, kannst du ruhig ein Weilchen im Drama schwelgen. Du kannst weinen oder toben, wenn dir danach ist. Aber das Ziel heißt Loslassen. Wenn das Loslassen längere Zeit erfordert, ist es wichtig, dass du im Gleichgewicht bleibst; vielleicht genügt es, wenn du jeden zweiten Tag weinst.
Sei dir bewusst, was du tust. Alte, ans Tageslicht geförderte Gefühle, können in einen Kreislauf einmünden. Dem wütendsten Menschen, dem ich je begegnet bin, war ein Urschrei-Therapeut, der anderen half, sich von aufgestauter Wut zu befreien. Wenn du eine tiefe Quelle von Schmerz aufgedeckt hast, dann identifiziere dich nicht mit dem Schmerz, sonst wirst du in dreißig Jahren vielleicht immer noch daran zu knacken haben! Entschließe dich, durch ihn hindurch an den Punkt zu gelangen, wo er nicht existiert und niemals existiert hat. Mehr darüber im Kapitel „Den Empfang klären“, Abschnitt „Den Teufelskreis sprengen “.
Versuche nicht, deine Initiation zu kontrollieren, denn das hält dich in deinem Verstand gefangen. Veränderungen sind nicht immer einfach. Die Initiation ist ein Sprung - ein großer oder kleiner Sprung, der vom Vertrauen, von der Seele getragen ist. Es lässt sich nur schwer in Worte fassen, aber du wirst es verstehen, wenn es geschieht.
Denk daran, dass Veränderung durch dein Verlangen danach, durch das ständige Anfachen der Energie, durch Absicht, Entschlossenheit, Geduld und Beharrlichkeit zustande kommt. Und vergiss nicht die Seele. Sie ist das Geheimnis, die Gnade; sie ist Aufschwung, Freude, Licht, das Neue. Du bist die Seele.
Eine Initiation kann mehr als eine Sitzung in Anspruch nehmen, vielleicht mehrere Stunden konzentrierter Tiefenarbeit, die über einige Tage verteilt ist. Manche Vorhaben sind gewaltig. Um dir selbst und allen und allem vollkommen zu vergeben, wird sicherlich viele Sitzungen über Jahre hinweg erfordern. Die Dauer ist unwichtig. Wichtig ist, dass du dich mit ganzem Herzen und voller Entschlossenheit auf die Initiation einlässt.
Du kannst Dir eine Frist setzen, in der du die Initiation vollständig empfangen und zum Abschluss bringen willst. Vierzig Tage oder sechs Wochen scheinen bei einer wichtigen Veränderung eine realistische Zeitspanne zu sein. Du kannst dir auch deinen eigenen Zeitrahmen stecken - drei, sechs, neun, zwölf oder vierundzwanzig Monate - und jede Woche oder jeden Monat einen bestimmten Teil der Initiation schaffen. Ein Tagebuch, in dem du deine Erfahrungen aufschreibst, kann recht hilfreich sein. Wenn du dein Ziel nicht rechtzeitig erreichst, dann vergiss nicht, dass du dir die Frist selbst gesetzt hast, und passe den Zeitrahmen deinen Bedürfnissen an. Glaub nie, dass du gescheitert bist. Du warst dir einfach nicht ganz im klaren darüber, wie viel Zeit du brauchst - und jetzt weißt du es besser. Ermutige dich immer und gestehe dir ruhig Zeit zu, bevor du von Neuem beginnst.
Die Integration der Energien einer Initiation ist ebenso wichtig wie die Zeit, in der du die Initiation empfängst. Sei nicht verbissen, gönne dir Ruhe und Vergnügen, nimm dir Zeit zum Atmen und zum Entspannen und finde deinen eigenen Rhythmus. „Langsamkeit ist Heiligkeit“, sagte Baba Herakhan einmal. Meistens ist es am besten, wenn du bei der Initiation allein bist. Wenn ein Freund/eine Freundin für die gleiche Arbeit bereit ist wie du und ihr euch gegenseitig unterstützen wollt und wenn ihr beide ausgeglichen und weise genug dafür seid, dann kann Zusammenarbeit sehr fruchtbar sein. Ihr könnt eine Anleitung aus dem Buch lesen und euch dann genug Zeit für die Ausführung lassen. Ihr könnt auch zusammen die Kassette hören (s. u.) oder euch etwas anderes einfallen lassen.
Die Kraft des gesprochenen Wortes ist nicht zu unterschätzen. In vielen Initiation gibt es Affirmationen, die Wahrheiten enthalten. Wenn du sie aussprichst, empfiehlt es sich, dass du eine Körperhaltung einnimmst, die dir Kraft gibt: Füße hüftbreit auseinander, gelockerte Knie, gerader Rücken, erhobener Kopf, weder vor- noch zurück geneigt, sondern völlig aufrecht, Blick nach vorn. Sprich die Worte klar und energisch - laut oder leise, je nachdem, was sich am besten anfühlt. Verändere sie so, dass sie dir Kraft geben.
Sei gesegnet!