Fabienne Dubois

670 Seiten - 20 erotische Liebesgeschichten


Скачать книгу

Tisch rauchten. Mein Freund Martin allen voran. Ein Kettenraucher vor dem Herrn. Er lebte sozusagen am offenen Feuer. Damals durfte man in Kneipen noch rauchen. Mit dem Effekt, dass das Gewölbe, in dem wir saßen, jeden Tag zu später Stunde zu einer neblige Höhle wurde.

      “Mir brennen die Augen von dem Rauch. Ich muss mal raus. Kommst du mit?“, waren die süßesten Worte, die mir bis dahin an jenem Abend zuteil wurden.

      Sabrina schaute mich fragend an. Nur mich. Was zu einem allgemeinen Erstaunen der Umsitzenden führte. Denn am Tisch hatte ein jeder ein Auge auf das wunderschöne Mädchen geworfen. Natürlich stimmte ich sofort zu und half ihr, nachdem sie sich zur vollen Größe erhoben hatte, in ihre graue Kunstpelzjacke. Ihr langes dichtes Haar fiel breit über ihren Rücken und bedeckte die graue Jacke beinahe zur Hälfte. Ihre Körpergröße von über 1 m 80 sorgte dafür, dass sich ein jeder sofort nach ihr umdrehte.

      Maria blickte verdutzt, als sie sah, dass ich mit ihrer jüngsten Schwester die Treppen nach oben zum Ausgang stieg. Ihre Schwester Wencke zwinkerte mir zu. Oben angekommen mussten wir feststellen, dass ein heftiger Schneesturm im Gange war. Die Gassen der Altstadt waren tief verschneit. Das veranlasste mich sofort, Sabrina meinen Arm anzubieten und sie bergauf in Richtung des alten Schlosses zu begleiten. Einem, wie mir schien, besonders romantischen Ort.

      Mir fiel aber sogleich ein, dass es im Zentrum der alten Universitätsstadt viele Treppen und versteckte Winkel gab die ich nun mit Sabrina erkunden wollte. Wir änderten die Richtung und stapften durch den Schnee, gingen vorsichtig schmale Treppen zwischen hohen uralten Häusern hinab in Richtung des träge dahin ziehenden Flusses, auf dem im Sommer Stocherkähne fuhren.

      Manchmal öffneten sich die schmalen Treppen zu einem kleinen Vorplatz vor einer Haustür oder einer Kellertür. Dort verweilten wir und staunten in aller Ruhe über die tief verschneiten Gassen, Winkel und Treppen sowie über den leise fallenden Schnee, der zwischen den eng stehenden Häusern tanzend vom Himmel fiel. Hier gab es keinen Sturm. Der Wind wurde von den finster wirkenden Fachwerkhäusern abgehalten. Die Schneeflocken sanken um die alten Laternen herum zu Boden, die aus schwach leuchtenden Glühbirnen ein fahles Licht in die Gassen sandten.

      Auf einem solchen Absatz blieb Sabrina stehen, blickte mir in die Augen und trat auf mich zu. Über ihr versetzte eine dieser großen uralten Laternen, mit einer nur wenig Licht spendenden Glühbirne versehen, die Umgebung in fahles gelbliches Licht.

      Sabrina war groß. Gott sei Dank war ich noch ein paar wenige Zentimeter größer. Ich sah in ihre schönen braunen Augen, blickte in ein verliebtes Gesicht, sah, wie sich ihre Lippen meinen näherten und wurde dennoch von der Zärtlichkeit und dem ersten Kontakt mit ihren vollen roten Lippen überrascht.

      Sabrina legte ihre Arme um meinen Hals. Ich umfasste ihre Taille. Wir drückten unsere Körper gegeneinander und verfielen in einen lang anhaltenden Kuss. Ich war um einige Jahre älter und der männlich Part. Eigentlich hätte ich die Initiative ergreifen müssen. Die kam jedoch eindeutig von ihr.

      Ihre Lippen stülpten sich über meine. Sie öffnete ihre weiße Zahnreihe, schob vorsichtig ihre Zungenspitze hindurch und suchte nach meiner. Ich erwiderte den Kuss erst vorsichtig, dann mit Vehemenz. Schlussendlich küssten wir uns wild und gierig unter der fahlen Laterne. Trotz der intimen Nähe versuchten wir Blickkontakt zu halten. Streichelten uns die Wangen, griffen uns gegenseitig in die Haare und drückten unsere Gesichter damit nur noch mehr zueinander.

      Sabrina trug Schuhe mit nur geringfügig erhöhtem Absatz. Damit war sie nahezu gleich groß wie ich. Unsere Becken stießen also auf derselben Höhe gegeneinander. Wir pressten uns mit aller Macht aneinander. Sie musste längst spüren, dass sich bei mir etwas regte.

      Ich genoss das Gefühl.

      Sie offensichtlich auch.

      Wir rieben unsere Becken aneinander, drückten je ein Knie in den Schritt des anderen. Rieben mit den Knien im Schritt. Stöhnten, während wir uns küssten. Nach einer gefühlten Unendlichkeit lösten wir uns voneinander, blickten uns in die Augen und setzten sofort zum nächsten langanhaltenden Kuss an.

      “Ich liebe dich!“, hauchte Sabrina zwischen einem kurzen Atemholen.

      Danach griff sie mir wieder hart in die Haare und zog mich zu sich heran.

      “Meine beiden Schwestern haben oft von dir erzählt. Sie bewundern dich insgeheim. Da wollte ich dich unbedingt kennenlernen.“

      Die Erklärung traf mich wie ein Blitz. Ich setzte dem nichts hinzu, sondern versuchte so zärtlich wie möglich ihre Wangen zu streicheln, ihre Lippen mit meinen zu berühren und meine Zunge gegen ihre Zungenspitze flattern zu lassen.

      Beim nächsten Kuss wanderten unsere Hände an den Rücken entlang, so lange, bis sie auf den Pobacken lagen. Sofort zog Sabrina mein Becken gegen ihres und ich versuchte dasselbe mit meinen Händen auf ihrem Popo. Dabei spürte ich, wie drall und fest ihr Gesäß war. Das kannte ich ganz anders von meinen Freundinnen aus der Schulzeit. Aber ich wünschte mir immer einen so festen Popo in den Händen zu halten. Darauf stand ich. Das machte mich an. Sabrina schien mit meinem Körper auch zufrieden zu sein. Ihre Hände wanderten bereits unter meinen Gürtel und berührten meine Haut am Ansatz zum Po. Derweil sog ich ihren Duft ein. Ein wenig Parfum, ansonsten der betörende Duft eines Mädchenkörpers. Unendlich angenehm und erregend.

      Wir verweilten unter der Laterne so lange, bis wir beinahe eingeschneit waren. Allmählich fühlten wir trotz unserer Erregung die Kälte der Nacht. So gelangten wir zu dem Entschluss, zurück zu gehen. Hand in Hand und kaum fähig vom anderen abzulassen, erklommen wir die vielen engen, nunmehr stark verschneiten Stufen auf unserem Rückweg.

      Am Eingang zu unserer Kneipe fielen wir noch einmal heftig über uns her. Dabei erwies sich Sabrina als ein regelrechter Nimmersatt, sie küsste, als ginge es um ihr Leben, spielte mit ihrer Zunge in meiner Mundhöhle und ließ ihre Hände überall über meinen Körper gleiten.

      Danach wagten wir den Gang in das Gewölbe. Uns an den Händen haltend stiegen wir die breite steile Treppe hinab. Irgendwie fühlten wir uns wie in einer Fernsehshow. Sämtliche Augen richteten sich auf uns. Das Zeichen des Haltens der Hand machte den Anwesenden sofort klar was passiert war. Sabrinas Schwester Wencke strahlte über das ganze Gesicht und zwinkerte mir wieder unverhohlen zu. Maria blickte voller Erstaunen in unsere Richtung. Nickte dann aber wohlwollend ihrer jüngsten Schwester zu. Damit hatten wir den Segen der beiden Schwestern.

      Unsere ehemaligen Plätze waren längst von anderen vermeintlichen Anwärtern auf Maria und Wencke eingenommen. Am Rande einer Holzbank fanden wir ein gemeinsames Plätzchen. Dort unterhielten wir uns. Sabrina erzählte, dass sie bald auch in der Universitätsstadt studieren wolle. Welches Fach genau war ihr noch nicht klar. Sie hatte aber eine ganz besondere Studienvorstellung in Richtung Altertumsforschung, Archäologie, Ägyptologie, die ollen Griechen, die Etrusker, irgendetwas in der Richtung. Die Ideen fand ich sofort ganz toll, waren es doch vor Jahren auch mal Vorstellungen von mir gewesen. Mich hatte allerdings die Verpflichtung zur Erlernung der alten Sprachen abgehalten. Damit hatten wir unser Thema gefunden, das wir bis zum Ende des Abends miteinander diskutierten.

      Wencke besaß ein Zimmer in der Universitätsstadt. Maria nicht. Maria hatte ihren Eltern versprochen, am Abend mit Sabrina nach hause zurück zu fahren. Das musste sie nun einlösen. Und somit unterbrach dieser Zwang unsere Unterhaltung, die wir auf das Intensivste führten. Dabei wären wir beinahe in den Augen des anderen ertrunken, so starrten wir uns immer wieder liebevoll an.

      Weit nach Mitternacht begleitete ich meine neugewonnene Liebe zu Marias VW-Käfer. Bevor es losging küssten wir uns noch einmal heftig. Dann sah ich meine neue Freundin in dem vom Käfer aufgewirbelten Vorhang aus pulvrigem Schnee verschwinden. Zuvor versprach Sabrina, so schnell wie möglich in die Universitätsstadt zurückzukehren. Immerhin hatte sie Ferien. Sie wollte mich so rasch wie nur möglich wieder sehen. Ich sie natürlich auch. Das verstand sich von selbst.