Judith May

Wege nach Südafrika


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eine weiße Frau und hatte offensichtlich Scheu davor in ein schwarzes Township zu fahren ...

      Einige Wochen später, nach vielen Telefonaten unserer Anna mit der Organisation vor Ort, hatte sie sich einen Platz an der Krugersdorp Highschool erkämpft und endlich konnte Anna die Schule wechseln. Die nächste Schwierigkeit bestand darin, den nun viel weiteren Schulweg nach Krugersdorp zu organisieren. Wieder musste Anna sich selbst darum kümmern, einen Platz in einem Sammeltaxi zu reservieren, welches ausschließlich von der schwarzen Bevölkerung benutzt wurde.

      Der Unterricht an der neuen Schule sagte Anna ausgesprochen gut zu, die Lernverhältnisse gestalteten sich anspruchsvoll, es waren weniger Schüler in einer Klasse (an der Mosupatsela Secondary School in Kagiso saßen bis zu sechzig Schüler in einer Klasse), ein niveauvoller Unterricht in Englisch wurde angeboten und Anna gewann schnell viele gute Freunde.

      So richtig wollte sich während unseres Kroatienurlaubs bei mir keine Erholung einstellen, denn meine und natürlich auch Jürgens Gedanken weilten ziemlich oft bei unserer Anna. Während unseres letzten Telefonats hatte sie uns viele Schwierigkeiten angedeutet, die sie in ihrem Umfeld bei der Gastfamilie aushalten musste. Wir bemerkten an all ihren Berichten, dass sie in dieser Familie nicht glücklich war und elementare Defizite, wie fehlende Lebensmittel, immer öfter auftraten. Die Gastfamilie bettelte unsere Anna einige Male an, bat sie gezielt um Bargeld. Nicht nur, dass die Gastschwester Brenda fragte, sondern sogar der Vater der Muenda-Familie verhielt sich so. Anna war mit ihren siebzehn Jahren Dingen ausgesetzt, die für sie einfach unerträglich wurden. Seit Anna die Krugersdorp Highschool besuchte, gestaltete sich das Zusammenleben seitens der Gastfamilie sehr unfreundlich. Die Muendas waren der Meinung, dass ihre Tochter Brenda das Abitur (südafrikanisch »Matric«) an der Mosupatsela Secondary School in Kagiso absolvieren soll und dies auch für Anna nur richtig sein kann. Diese Familie verstand nicht den Sinn und das Ziel eines Auslandsschuljahres für Anna. In erster Linie müssen wir hier wohl den Reiseorganisatoren aus Deutschland den Vorwurf machen, die die Familie Muenda in keiner Weise auf eine Gastschülerin vorbereitet hatte.

      Nicht einmal in all diesen, für Anna sehr schweren Wochen, hatte ein Betreuer oder eine Betreuerin dieser Organisation Anna aufgesucht und ihr menschlich und organisatorisch zur Seite gestanden. Wir fragten uns immer mehr, wofür diese Organisation eigentlich das viele Geld bekommen hatte, denn ihrer Betreuungsaufgabe minderjähriger Schüler und Schülerinnen wurde sie in keiner Weise gerecht.

      Anna lebte mit Brenda in einem etwa fünf Quadratmeter kleinem Zimmer und sie ging an vielen Tagen mit knurrendem Magen in die Schule oder auch ins Bett. Es gab nur ein Bett in diesem Minizimmer, in welchem Anna schlief und Brenda lag auf einer Matte davor.

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