Manchmal kann Schweigen bedrückender sein als das angsteinflößendste Wort oder die negativste ausgesprochene Information. Schweigen steht für Ungewissheit und Angst, es steht für Kapitulation und Duckmäusertum. Schweigen ist bequem. Wer schweigt, geht auf Nummer sicher und vermeidet Risiken. Man braucht auch ab und zu Mut, um zu schweigen, aber man braucht fast immer Mut, um laut zu werden.
Mein Name ist Niklas, oder sollte ich besser sagen Niki? So kennen mich die meisten Menschen, sowohl meine Familie als auch meine Leser im Internet. Ich bin einigen unter dem Namen „Neverforgetniki“ bekannt als Autor, Internetblogger und freier Journalist. Ich selbst würde wohl einfach sagen, ich bin frei, ohne meinem Tun eine nähere Bezeichnung zu geben. Mein Denken ist frei, mein Schreiben ebenso. Ich bin weder in einer Partei oder Bewegung Mitglied, noch bestimmt irgendjemand anders, was ich sage und schreibe. Diese Freiheit ist einerseits ein Privileg, da in unserem System die meisten Menschen leider nicht frei sein dürfen. Andererseits ist sie aber auch eine große Gefahr, sowohl für mich selbst als auch für dieses System. Weil ich ihm gefährlich werden kann, wird es mir auch gefährlich werden wollen. Ich habe berufliche Repressionen in Kauf nehmen müssen und Drohungen von meiner Ausbildungsleiterin erhalten, viele Menschen haben den Kontakt zu mir abgebrochen und ich erhalte Morddrohungen der politischen Gegenseite.
Das alles mit nur 20 Jahren verarbeiten zu müssen, ist eine große Aufgabe, der ich nicht immer gewachsen bin, aber mit jedem Tag wachse ich daran ein Stück mehr. Ich habe meinen Weg im Internet bereits im frühen Kindesalter mit Gedichten begonnen, mit Lyrik und Gefühlstexten. Ich habe schon immer laut und deutlich artikuliert, was ich denke und fühle. Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe ich die Welt eher emotional bewertet, heute bewerte ich sie größtenteils rational. Meine Standpunkte sind jedoch dieselben geblieben, meine Prinzipien unverändert. Ich habe mich schon immer für mein Vaterland Deutschland ausgesprochen und für die Interessen des eigenen Volks, meiner Landsleute. Manche würden sagen, ich sei in den letzten Jahren politischer geworden und hätte meine emotionale Seite vernachlässigt, aber das stimmt nicht. Ich bin lediglich erwachsener geworden und habe eines begriffen: Ich kann die Themen, die mich und viele andere emotional bewegen, nur positiv voranbringen, wenn ich sie politisch und rational bewerte und bearbeite. Dies werde ich auch in diesem Buch tun.
Als Jugendlicher in der politischen Szene hat man es nicht einfach, aber es einfach zu haben, war nie mein Anspruch; insbesondere als Teil einer Jugend, die als sehr beeinflussbar und politikverdrossen gilt. Viele reduzieren einen nur auf das junge Alter und wollen einem nicht zuhören. Ich habe jedoch die Erfahrung machen dürfen, dass es genug Menschen gibt, die einem bei guter und sachlicher Arbeit auch ein entsprechendes Feedback geben und einen unterstützen. Für diese Menschen schreibe ich dieses Buch. Mir ist bewusst, dass ein so junger Mensch wie ich nicht die Reife und Lebenserfahrung erfahrener politischer Fachautoren haben kann und dass ich deshalb kein wissenschaftliches Meisterwerk abliefere. Aber das muss ich auch gar nicht.
Meine Stimme möchte ich erheben, ich möchte laut werden und die unerträgliche Stille zerreißen, welche meine junge Generation im Blick auf bestimmte politische Themen ausstrahlt. Ich werde all meine Kraft und meinen Mut zusammennehmen, um den Lesern dieses Buches Einblicke in die Gedankenwelt eines jungen Mannes zu geben, der Deutschland noch nicht aufgegeben hat. In Zeiten der kulturfremden Masseneinwanderung, der Verengung des Meinungskorridors und der Manipulation vieler Medien möchte ich eine Stimme sein, die dem entgegentritt und Menschen aufweckt aus dem Schlaf der Willenlosen. Ich möchte meinen Freunden im Geiste Hoffnung schenken und meinen politischen Feinden zeigen, dass dieser Kampf noch nicht zu Ende ist.
Vielleicht habe ich meine Ziele zu hochgesteckt, vielleicht habe ich nicht die nötigen Mittel, das Wissen und die Kraft, etwas Großes für Deutschland zu bewegen. Aber ich möchte diese Welt nicht eines Tages verlassen müssen, ohne sagen zu können, ich habe es wenigstens versucht.
Dieses Buch ist mein Schrei gegen die Stille einer ganzen Generation.
Ich wünsche jedem viel Spaß beim Lesen!
Die willenlose Jugend
Es ist nicht leicht sich einzugestehen, dass man zu einer Minderheit gehört. So ist das immer mit Problemen verbunden, mit vielen schwierigen Situationen voller Unannehmlichkeiten. Dennoch muss klargestellt werden, dass man als politischer und dazu noch kritischer Jugendlicher einer Minderheit angehört.
Eine im Jahre 2008 veröffentlichte Studie der Universität Hohenheim, welche im Spiegel abgedruckt wurde,1 zeigte sehr eindrucksvoll auf, wie wenig die meisten Jugendlichen eigentlich von der Politik mitbekommen. Als Beispiel wurde angeführt, dass viele junge Menschen weder den Begriff Opposition kennen, noch wissen, was Wolfgang Schäuble beruflich macht. Die allgemeine Debatte, ob das Wahlalter auf 16 Jahre abgesenkt werden soll, ist nach Studien wie dieser immer ziemlich schnell abgeebbt.
Eigentlich sollte uns das traurig machen, denn die jungen Menschen sollten doch selbst Einfluss auf ihre Zukunft nehmen können. Wenn man jedoch beobachtet, wie klein das Interesse an politischer Bildung bei der jungen Generation häufig ist, kann man sogar sehr froh über das aktuelle Wahlrecht sein. Wer mit 16 nicht weiß, wie auch nur ein einziges Mitglied des Bundestags heißt, der kann auch nicht ernsthaft über die Zusammensetzung von selbigem mitbestimmen.
Nun wäre es aber vermessen, meinen Altersgenossen die alleinige Schuld für ihr Unwissen zu geben. Jeder ist erst einmal unwissend, bis er sich Wissen aneignet. Hier muss die Frage erlaubt sein, ob es in unserer Gesellschaft denn überhaupt gewünscht ist, Schüler zu kritischen Menschen zu erziehen? Meine eigenen Erfahrungen besagen da eindeutig Gegenteiliges: In der Schule lernt man, Befehle auszuführen. Man lernt, sein Denken auf eine bestimmte Art und Weise anzupassen, um einen bereits vorgezeichneten Lösungsweg zu begehen. Da gibt es Lehrpläne und Normen, vorgegebene Denkmuster und Arbeitsaufträge.
Diese Art zu unterrichten mag sinnvoll sein, wenn man mathematische festgeschriebene Gesetze vermittelt oder grammatikalische Regelungen einer Fremdsprache. Geht es jedoch um politische Bildung, um Gemeinschaftskunde und Allgemeinwissen, dann befinden wir uns hier auf einem gewaltigen Irrweg. Wer immer nur ein Denkmuster aufzeigt, der vermittelt keine Bildung, sondern nutzt Indoktrination.
Man muss sich nur einmal anschauen, welche Themen in den Fächern behandelt werden, die eigentlich der politischen Bildung dienen sollen. Man lernt Fakten über die Funktion der indirekten Demokratie, kritisch hinterfragt wird diese aber nie. Der Lehrer spricht über das deutsche Parteiensystem, beleuchtet vor der Klasse aber meistens nicht, wie undemokratisch und prinzipienlos es in diesem oft zugeht, wenn beispielsweise Koalitionen gegen den Wählerwillen gebildet werden. Es geht nämlich nur um das Vermitteln von theoretischem Wissen. Dass junge Menschen das herrschende System allgemein eher kritisch beobachten, dies ist nach meiner Erfahrung meist gar nicht gewünscht.
Ich bin nicht so arrogant, um zu sagen, ich würde mich den meisten jungen Menschen politisch überlegen fühlen, denn wer weiß wie intelligent und eloquent meine Altersgenossen wären, wenn sie vom System nicht willenlos gemacht worden wären. Ich würde eher sagen, dass ich unverschämtes Glück hatte. Ich war schon immer immun gegen Massenmeinungen, schon immer immun gegen Gruppenzwang. Es ist wohl nicht einmal so, dass ich nicht gerne zu einer Gruppe gehört hätte. Vielmehr war es mir immer unmöglich, einfach auf bestehende Narrative und Dogmen zu setzen. In mir hat sich immer etwas gesträubt, wenn in meiner Schulzeit ein Lehrer im Politikunterricht Propaganda für eine bestimmte Ideologie gemacht hat. Auch wenn es immer der einfachere Weg gewesen wäre, einfach alles hinzunehmen und mein Weltbild im Laufe meiner Schulzeit dem Mainstream anzupassen, ich konnte es nicht.
Gerne würde ich sagen, dass mein „Anderssein“ auf Willensstärke und Geisteskraft fußt, aber die Wahrheit ist eher, dass ich gar nicht anders kann, als zu denken, wie ich eben denke. Ich hätte die Lügen gerne alle geglaubt, aber ich konnte es einfach nie. Da geht es mir ein wenig wie den Menschen, die gerne an Gott glauben würden, aber es einfach nicht schaffen, ihren Verstand ernsthaft davon zu überzeugen. Es war mir oft eine innere Hölle, dabei zusehen zu müssen, wie willenlos und lenkbar meine Altersgenossen doch sind und wie ihre Naivität ausgenutzt wird. Ich hatte eigentlich immer nur einen Wunsch: sie aufzuwecken.
Hierbei