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Klaus Nüchtern
Kleine Quittenkantate
für Kastratensopran und Querflötenquintett
Nüchtern betrachtet:
76 pflegeleichte Kolumnen
und vier voll fette Vorworte
Falter Verlag
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Keine unerlaubte Vervielfältigung!
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016
ISBN ePub: 978-3-85439-542-3
ISBN Kindle: 978-3-85439-552-2
ISBN Printausgabe: 978-3-85439-348-1
Inhalt
Klaus Nüchtern: Danksagung, Entschuldigung und Widmung
Tobias Heyl: Nüchterns München
Brigitte Hilzensauer: Ein Mann von Welt
Paulus Hochgatterer: Mama, Papa, Gaugau
Am Frühling muss noch gefeilt werden
Nicht alles ist in Ordnung auf dieser schönen Welt
Schmalz und andere suprige Substanzen
Halbwelttypen in meiner Mundhöhle
Außerplanmäßiger Halt in Hallwang-Elixhausen
Ich hab noch eine Buckelwalbag in Berlin
Der Rest der großen weiten Welt (außer München)
Wenn das Wünschen noch helfen würde
Danksagung, Entschuldigung und Widmung
Von allen Sängern, die sich einen Satz heiße Ohren einfangen werden, sollten sie sich je unterstehen, um die Hand meiner Tochter, ach was, die Hand irgendeiner Tochter anzuhalten, habe ich Julio Iglesias (www.julioiglesias.net) immer für den dämlichsten Arsch gehalten. Gibt es ein widerlicheres Gesülze als „To All the Girls I Loved Before“? Ich glaube kaum. Was für eine strunzdumme und taktlose Geste: ein mickriger Song, und damit soll dann die ganze Heerschar der Verflossenen bei Laune gehalten werden und sich nicht mehr einkriegen können vor Dankbarkeit und Gefühlsdösigkeit. Weil es aber unmöglich ist, hier jeder Leserin, jedem Leser persönlich und namentlich zu danken und all den anderen Menschen, die bislang zu meiner kometenhaften Karriere als Kleinkolumnist beigetragen haben (ich sage nur: Aus-lands-le-sun-gen!1), will ich auch diesmal nur die Vorwortschreiber und die Vorwortschreiberin herausheben und mich bei ihnen dafür bedanken, dass sie ein paar Zentner Esprit und Herzensbildung mit stupender stilistischer Leichtigkeit zwischen die Deckel dieses Büchleins gewuchtet haben, sodass allein die Beiträge von Brigitte Hilzensauer, Tobias Heyl und Paulus Hochgatterer Erscheinen, Verkaufspreis und Erwerb der „Kleinen Quittenkantate“ rechtfertigen. Ich stehe aber nicht an zuzugeben, dass es abseits der Vorworteschinderei auch noch weitere Beweggründe gibt, bereits publiziertes Kolumnengut buchförmig zu bündeln. Die meisten fallen unter die sieben populärsten Todsünden. Zumindest einer sei dennoch erwähnt. Er verdankt sich dem Umstand, dass ich seit vorigem Sommer bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt mitjurieren darf und es sich der Dienst habende Moderator dort nicht hat nehmen lassen, im Zuge der allmorgendlichen Jurorenvorstellung mein kolumnistisches Gesamtwerk aufzuzählen, was im Publikum jedes Mal mit hörbarer Heiterkeit aufgenommen wurde. Potzwetter!, dachte ich, wenn schon ein so schlichter, vom Verlagschef genehmigter Zweite-Wahl-Titel wie „Kleines Gulasch in St. Pölten“ für Gekicher sorgt, dann wollen wir da doch einmal das ein oder andere Schäuferl nachlegen; außerdem schreibt zum Beispiel Jurykollege Burkhard Spinnen Bücher im selben Takt, in dem unsereiner Krankenscheine ausfasst – da sieht man mit so einem windigen Zwei-Buch-Werk schnell aus wie ein südmährischer Schneidermeister ohne Hosen! Zudem möchte ich doch schauen, wo die „Crazy Bärenfellmütze“ bleibt, wenn der Moderator auch noch die „Quittenkantate“ vom Blatt lesen muss – dem Manne will ich doch ein wenig zu beißen geben.
Ich muss mich hier also wohl bei Ernst Grandits entschuldigen, sollte er sich im Juni angesichts eines etwaigen mnemotechnischen Malheurs einen Knopf in den Kopf reden. Entschuldigen will ich mich auch bei Robert „Freund, der wo Gitarre kann“ Rotifer. Der Mann wäre natürlich ob seiner generösen Gastfreundschaft und sonstiger charakterlicher Vorzüge (siehe das Kapitel „Der Rest der großen weiten Welt (außer München)“) zum Vorworteschreiber prädestiniert, wäre er nicht ein gleichsam in sich ruhendes alliteratives Atom2, das jeglichen anlautenden Hs vollständig enträt. Robert Rotifer soll sich aber auf jeden Fall für das nächste Mal als gebucht betrachten, sollten Gott, Welt und Verlagschef das dann noch wollen. So bleibt mir nichts anderes, als die „Kleine Quittenkantate“ dem Andenken an Roberts Katze Molly zu widmen, der Königin der Zutraulichkeit, die im letzten Jahr freiwillig aus dem Leben geschieden ist – was wir Hinterbliebenen zu respektieren haben. Möge ihr im Katzenhimmel ein flauschiges Federbett bereitet sein.
Klaus Nüchtern Wien, 20. Jänner 2005
Nüchterns München
Nüchtern mag München. Das ist für mich ein Glück, denn ich wohne in München. Regelmäßig reist er in unsere Stadt und quartiert sich in meiner von Eichhörnchen umtanzten Jugendstilvilla ein, die den treueren unter den Lesern seiner Kolumnen langsam ein Begriff sein sollte. Das sichert mir eine zwar bescheidene, aber dauerhafte Stellung in der