Elinor Boré

Amadeus Märzhase


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dass du allein bist. Wo sind deine Eltern?!“

      „DDDas weiß ich nicht“, schluchzte da auf einmal der Kleine. Eine große Träne kullerte über sein kleines Hasengesicht und fiel in den Schnee.

      Die ehrenwerte Eule seufzte. Das schien komplizierter, als sie gedacht hatte, und dieser kleine Kerl tat ihr aufrichtig leid. Was sollte sie nun tun?

      „Na. Na. Das war schwer für dich. Ich weiß. Aber schau, du bist gesund und hast eine wunderschöne Stimme.“ Die ehrenwerte Dame runzelte ihre ehrenwerte Stirn, soweit das bei einer Eule überhaupt möglich ist.

      „Ich werde etwas unternehmen müssen“, seufzte sie vernehmlich.

      „Ich habe da so meine Verbindungen, weißt du“, sprach sie weiter zu dem kleinen Hasen. „Daher werde ich etwas für dich in Erfahrung bringen. Bisweilen rührst du dich nicht vom Fleck. In einigen Tagen bin ich wieder da.“

      Amadeus schaute die Eulendame mit großen Augen an. „Ja, aber … können Sie das denn?“

      „Natürlich! Ich kann so Einiges!“, brauste die Dame auf. Dann räusperte sie sich. „Du kannst es vielleicht noch nicht wissen. Aber ich bin eine Wächterin. Ich bin die Wächterin der Nacht und die Hüterin des Waldes. Ich kenne mich aus und weiß über alles Bescheid. Ich höre sogar die kleinen Mäusebabys in ihren Betten husten! In einigen Tagen wirst du Kunde von mir erhalten. Bis dahin sei zuversichtlich und lass dich von nichts Bange machen. Und nun geh schlafen, Amadeus Märzhase.“

      Gehorsam trottete er ins Haus und schloss die Tür. In dieser Nacht schlief er ruhiger, denn er fühlte sich seltsam getröstet.

      Als er am Morgen die Augen aufschlug, war der Schmerz weniger geworden. Hoffnungsvoll hoppelte er in den Wald. Es war ein bedeutsamer Morgen.

      Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit war der Schnee hartnäckig geblieben. Wie ein alter Freund bedeckte er Wiesen und Felder bis zu den sanften Hügeln, die ebenfalls noch immer ihre Schneemäntel trugen.

      Der Frühling wagte sich ganz offensichtlich noch nicht hervor.

      „Er hält sich hier irgendwo versteckt“, überlegte ein mutig gewordener Amadeus Märzhase.

      Er hatte eine Idee: „Dann werde ich ihn eben suchen!“

      Der Tag war wie geschaffen für eine Entdeckungsreise. Die Sonne schien und der Schnee glitzerte wie unzählige Diamanten. Im Wald war es schattiger, doch leuchtende Streifen einer übereifrigen Vorfrühlingssonne fielen auf kahle Büsche und Sträucher, Zweige und das Laub vom Vorjahr. Schnee gab es hier auch, doch ließ er an manchen Stellen den Waldboden sehen.

      Amadeus war gut vorbereitet. Er hatte seine dicke, blaue Jacke angezogen. Am Bach hatte er einen Ast gefunden, und sich daraus einen Wanderstab geschnitzt. Lange hatte er überlegt, was er brauchte, um jemanden, der sich verborgen hielt, aufzuspüren, und wenn möglich einzufangen. Alles was ihm dazu eingefallen war, zum Beispiel eine Angel, ein Netz oder ein Seil, schienen ihm für den Frühling ungeeignet. Ein Fernglas ja, dass wäre das Richtige. Doch das Fernglas seines Vaters war mit ihm verschwunden.

      So wagte er sich allein in den Wald, nur mit seinem Wanderstab in der Pfote, einer großen Portion Entdeckerlaune und einem neu gewonnenen Vertrauen.

      Als er ein Stück gewandert war, knackte es ganz plötzlich bedenklich im Unterholz. Das erschreckte den kleinen Märzhasen so, dass er wie erstarrt stehen blieb, die Luft anhielt und auf weitere Geräusche wartete.

      Auf die brauchte er denn auch nicht lange zu warten, denn wieder knackte und raschelte es.

      Dazu gesellten sich ganz ungewöhnliche Töne, wie lautes Schnaufen und Grunzen. So etwas hatte er noch nie im Leben gehört.

      Dass es gefährlich war, ahnte er sofort. Vor lauter Angst fühlte er sich ganz schwach. Mit letzter Kraft verbarg er sich unter einen schneebedeckten Holunderbusch. Und das in der allerletzten Minute.

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