Jan Schäfer

Wilde Welt der Widerworte


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Formel

       Betrachtungsweisen

       Für Schiller - 2005

       Erinnerte Stimmung

       Gedanklich

       Mein Schreibtisch

       Worte

       SchicksalsMacht

       Sehnsuchtsland

       SeelenTiefe Sehnsucht

       Vermutete Wirklichkeit

       Wechselvolles Wagnis

       Diabolische Nachtfahrt

       Die Stimme von Joseph Beuys

       Ostern und Weihnachten im Gedicht

       Ein Ostergedicht

       Der Schokoladenweihnachtsmann

       Weihnachten

       Weihnachtliche Freude

       Weihnachtszauber

       Weihnachtszeit

       Wenn Weihnacht ist

ZUM GELEIT

       Erinnerung

      Du lächelst leise von der Wand.

      Einst habe ich dich gut gekannt.

      Ich kenne dich noch immer –

      das macht es umso schlimmer.

      Dein Blick berührt bestimmt mein Herz.

      Allein ich fühle selten Schmerz.

      Doch dieser, der weicht nimmer

      und begleitet mich für immer.

      Dein Bild hat keine Makel.

      Dein Herz, dass hat Tentakel.

      Die streckt es nach mir aus

      und so verlasse ich das Haus.

      Mein Weg, dass ist der Deine.

      Darum bin ich nie alleine.

      Halt an, dich zu verstehen.

      Geh fort, kann dich doch sehen …

      Das macht es mir nicht eben leicht.

      Du bleibst auf ewig unerreicht.

      Ich hätte dich so gern noch hier –

      wirst immer sein ein Teil von mir.

      Mal sehen, ob ich sterben kann.

      In Ruhe dann als alter Mann.

      Den Tag des Abschieds kennst auch Du:

      Ich weiß, du siehst mir dabei zu!

       Wilde Welt der Widerworte

      Kommt klangvoll schnell erstrahlend hell

      Gedrängt die Sinne zu vereinen …

      Im Silbensaum Exlibris schafft –

      Ein Wort wohl will man meinen.

      Hungrig Herz an hoher Stätte,

      Der Wortklang hat herausgehöhlt;

      Das Widerwort der wilden Worte,

      Mag Arkadiens Zeichen sein.

      Erwachen kreuzt im Panthersprunge.

      Löwenpranke schlägt fest zu.

      Wilde Welt der Widerworte –

      Keine Welt ist so wie Du.

      Blogger’s Nightmare letzte Ölung.

      Haderhastig klingt der Satz.

      Fehlgeliebte Zeit der Lügen –

      Worte lieben zu betrügen.

      Ankerwurf im Off der Träume.

      Die Apfelbäume tragen schwer.

      Wieder wilde Widerworte,

      Wie seit langem schon nicht mehr.

DURCHDRUNGENE ATMOSPHÄRE

       Der arme Poet

      Von der letzten Stufe in die Einsamkeit,

      führten ihn zwei Schritte weit.

      Ging über altersblankes Holz

      und einen Korridor voll Stolz.

      Nur ein Zimmer gab es da.

      Lag ganz oben, wolkennah.

      Direkt darüber kam das Dach

      und der Mond sah ihn oft wach.

      In alter Kammer, mörtelblass,

      alle Wände regennass.

      Doch er nahm es in Demut hin

      und schärfte lieber seinen Sinn.

      Seine Liebe galt dem Wort.

      Sie trug ihn täglich weit, weit fort.

      Dort wo kein Elend nach ihm drängte

      und freier Geist die Feder lenkte.

      Ein jeder Wandel lag ihm fern,

      denn diese Qualen litt er gern.

      Dachte nur selten an den Tod

      und ertrug die größte Not.

      Allein die Kunst, ganz offenbar,

      sein einzig Glück auf Erden war.

      Trug doch kaum Fleisch noch auf den Knochen

      und hatte mit der Welt gebrochen.

      Selbst von der Sünde keine Spur –

      kannte sie aus Büchern nur.

      So lebte er, Poet vor Gott,

      und schwieg zum Spiel der Welt.

      Er