die 1854 aus Australien eingeführte Rous Emigrant-Tochter Flora McIvor (1828), die Manto zur Großmutter hatte. Trotz ihres hohen Alters – sie starb mit 33 – fohlte sie nach Australians großem Beschäler Sir Hercules (1843; Cap-A-Pie), der fünf Deckzeiten auf der kleineren Insel verbrachte, noch zwei weitere, sehr einflussreiche Sir Herculess-Töchter: 1855 Io, die Urgroßmutter des Musket-Sohnes Trenton (1881), der in Australien zwei Hengst-Championate gewann, und die 1857 geborene Waimea. Diese wurde u. a. die sechste Mutter von Nightmarch, der von dem Bend Or-Enkel Night Raid stammte, 24 von 69 Starts gewann und 29 Plätze belegte. Zu seinen großen Siegen zählten das New Zealand Derby, der Melbourne Cup, das Cox Plate, Epsom Handicap, die Canterbury- und New Zealand Cups und der Awapuni Gold Cup. Und in der Zucht zählte er zu den besten Eigengewächsen seiner Zeit. Waimea wurde auch Vorfahrin von Scorn (1896), die zu ihrer Zeit zu den allerbesten Rennstuten zählte.
Pioniere der heimischen Zucht waren Männer wie George Gatenby Stead oder Mr. Redwood, denen andere eifrig folgten, sodass „die Kiwis“ schon vor dem Ende des 19. Jahrhunderts erfolgreich in die wertvollen Rennen beim großen Nachbarn eingreifen konnten. Im Laufe der Jahre wurde die Zucht selektiver, das neuseeländische Rennpferd besser, die Champions vertraten bald Weltklasse-Niveau, und in den späten 1970er Jahren lebten „am schönsten Ende der Welt“ rund 10.000 Zuchtstuten. Da aber in Neuseeland, wie auch in Australien, auch Halbblüter in Rennen laufen schätzt man, dass etwa 7% keine echten Vollblüter waren. 1994/95 waren noch 8.687 Zuchtstuten aktiv, und an Fohlen wurden mehr als 5.260 registriert, während in der Saison 2014/15 nur noch etwa 5.300 Stuten gedeckt wurden, für die 132 Hengste zur Auswahl standen. Die zu erwartenden Fohlen schätzte man auf rund 3.550.
Die höchste Zahl an Beschälern wurde im vorletzten Jahrzehnt des Zwanzigsten Jahrhunderts mit 268 registriert, und 2013/14 standen für 235 Rennmeetings mit 2.875 Rennen 5.382 Galopper zur Verfügung. Betreut wurden diese von 353 Trainern, die auf 119 lizenzierte Jockeys (ohne Lehrlinge) zurückgreifen konnten. Die Gesamtpreissumme betrug 50,7 Millionen NZ$, und der Gesamtwettumsatz auf Pferderennen erreichte 421 Millionen. Gegenüber 1997/98 waren das 90 Millionen weniger. Und 1994/95 wurden noch rund 3.300 Stuten mehr gedeckt als 2014/15. Damals grasten auch auf den Gestütskoppeln insgesamt 5.264 Fohlen, und für die 3.254 Rennen waren nach der NZ-Statistik noch 6.426 Rennpferde im Training.
Das ganz große Flachrenn-Meeting findet Anfang März zu Ellerslie statt, wenn das mit 750.000 NZ$ ausgestattete BMW New Zealand Derby, gleichzeitig das „teuerste“ Rennen des Landes, während der „Aukland Cup-Woche“ mit Partys, Musik und Mode die Krone aufsetzt. Als weitere Highlights gelten der Aukland Cup (500.000 NZ$), die Diamond- und New Zealand Stakes, die mit jeweils 200.000 NZ$ bestückt sind und ebenfalls höchsten Gruppenstatus tragen. Am Saison-Ende, wenn Vier- und Zweibeiner geehrt und 20 wunderschöne Bronze-Trophäen bei den „Thoroughbred Horse of the Year Awards“ an die Sieger vergeben werden, herrscht festliche Stimmung, und alles, was im Land Rang und Namen hat, ist zur Stelle.
Der Hindernissport hat mit etwa 100 Renntagen und mehr als zwei Millionen Preisgeld ebenfalls großen Zuspruch, wobei alle Hürdenrennen und Steeplechases von Anfang Mai bis Ende September gelaufen werden. Die beiden Hauptereignisse, mit je 100.000 NZ$ dotiert, haben auf Auklands Bahn Ellerslie Hausrecht, wo statt der europäischen „Hecken“ Bambus grünt: The Great Northern Steeplechase führt über 6.400 Meter und 25 Sprünge, wobei die Reise dreimal über den „Ellerslie Hill“ am Ostende der Bahn bergan führt, während im The Great Northern Hürdle 4.190 Meter zu absolvieren sind. Zwei Pferde gewannen die Steeple jeweils dreimal: Hunterville von 1983 bis 1985, und Hypnotize 2007, 2008 und 2010. Das erste „tote“ Rennen in der Mercedes Great Northern Chase gab es 2001 zwischen Smart Hunter, der unter seiner Reiterin, Michelle Hopkins, bereits zwei Tage früher das „Große Hürdenrennen“ gewonnen hatte, und Sir Avinion, dem Sieger von 1998. 2004 gelang Michelle Hopkins mit Wanderlust ein weiterer Erfolg in dieser „Großen Steeple“. Im Great Northern Hürdle war auch Shelly Housten doppelt erfolgreich, die 2010 Mount Sinai und 2012 Witoki Atti steuerte. Zwölf Monate später stieg diese Reiterin, die 13 Jahre lang eine Lizenz für Flach- und Hindernisrennen besaß, ins Trainergeschäft um. Als weitere wichtige Hindernisrennen in Neuseeland zählen die Grand National im Riccardon Park zu Christchurch, als auch die Wellington Steeple-Chase und das Wellington Hürdle zu Trentham. Die Steeple-Chase, die dort über 5.500 Meter „einer Acht“ folgt, führt auch drei Damen in der Siegerliste: Tina Egan gewann mit Kildare King 1998 und ein Jahr später; Michelle Hopkins siegte mit Flash Hunter 1997, und Sue Thompson zehn Jahre früher.
Von den „Pferden des Jahres“, die in Australien seit 1973 gekürt wurden, gingen 16 Titel an Neuseeländer, wobei die Stute Sunline zu Beginn des neuen Jahrtausends mit drei Titeln in Folge begann. Bis 2016 gewannen „Kiwis“ 30 der letzten 58 Melbourne Cups, und der erste, der insgesamt 43 Neuseeland-Sieger, war 1883 Martini Henry. Von den bisher 11 Pferden, denen in der gleichen Saison das Doppel Caulfield Cup/Melbourne Cup gelang, erblickten acht das Licht der Welt auf der kleinen Nachbar-Insel, und sieben der 12 Melbourne Cup Sieger, die die inzwischen verstorbene Trainerlegende Bart Cummings absatteln konnte, hatten die gleiche Heimat. Schließlich zogen auch acht Champions, die zwischen Cape Reinga und Invercargill geboren wurden, in die Australian Hall of Fame ein: Carbine, Phar Lap, Galilee, Might And Power, Rising Fast, Sunline, Tulloch und Super Impose.
Der Nachwuchs der neuseeländischen Pferde, die in der Regel Härte, hochklassiges Mitteldistanz, aber auch echtes Stehvermögen vertreten, für die sich ganz besonders Australien interessiert, wird vor allem zu Karaka bei der sechs Tage andauernden Nationalen Jährlingsauktion angeboten. 2016 wurden 979 Hoffnungen für rund 86,3 Millionen Neuseeland Dollars zugeschlagen, und die teuerste war ein Frankel-Hengst für 1,3 Millionen. Gezogen hatte ihn das Pencarrow Stud, dessen 300 Hektar in der Waikato-Region liegen, und das 2015 etwa 70 Stuten decken ließ.
Südamerikas Rennsport-Geschichte ist ebenfalls eine lange, denn die zu den ersten Siedlern in Argentinien zählenden Engländer ließen nicht viel Zeit verstreichen und organisierten bereits 1826 im Süden von Buenos Aires ihre Matches. 1853 kamen die englischen Hengste Elcho (1847), der ein Waxy-Ururenkel von Harkaway war, und der 4x4 auf den Waxy-Sohn Whisker ingezogene Bonnie Dundee (1848; Lanercost) ins Land, dem 1885 ein Stutenkontingent folgte. Ein starker Förderer war damals der spätere Präsident der Republik, Carlos Pellegrini, und das prinzipielle internationale Rennen Südamerikas, der Gran Premio Internazionale, wird heute als „Gran Premio Carlos Pellegrini“ gelaufen.
Der Vollblut-Gigant Südamerikas ist natürlich Argentinien, wo vor Jahren noch etwa 20.000 Zuchtstuten für jährlich acht- bis zehntausend Fohlen pro Jahr sorgten, während die Statistik für 2014 noch von 13.150 Stuten und 8.423 Geburten sprach. Nach jener Statistik folgen Brasilien (3.089), Chile (2.169), Uruguay (2.924), Venezuela (1.902) und Peru mit 895 Zuchtstuten. Auch nach der Anzahl der im gleichen Jahr gelaufenen Rennen führt Argentinien mit 5.727, während Chile (4.954) mit Brasilien (3.673) die Platze tauscht. Das trifft auch für Venezuela (2.737) und Uruquay (1.574) zu.
Naturell bestehen in Südamerika sehr gute Konditionen, und die Begeisterung wuchs sofort, als die ersten Rennen im englischen Stil auf einer Rennbahn stattfanden. Diesen Anfängen folgten hohe Investitionen in Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay, und lange vor dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden bereits sehr gute Pferde aus Europa importiert. Seither hieß das Target Exzellence. Die Halbblüter wurden durch Vollblüter ersetzt, und diese durch rigerose und intensive Auslese verbessert. Die ersten Bahnen entstanden durch die Initiative eingewanderter Briten, und eine der ersten und bestorganisierten war der Belgrano Racetrack in Buenos Aires. Danach wurde in der Nähe der Palermo Racetrack aus der Taufe gehoben, und in Santiago de Chile nahm der Club Hipico Gestalt an. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren in mehreren südamerikanischen Ländern auch die Jockey Clubs gegründet und der organisierte Pferderenn-Sport etabliert. Die Champions ließen eben so wenig auf sich warten, wie Export und Import.
Später unterstrichen Pferde wie Endeavour (1942; British Empire), den das Haras El Pelado zog, und der in der vierten Ahnenreihe auf beiden Seiten Chaucer im Pedigree hatte, den Fortschritt der Zucht oder beeinflussten sie durch ihre Nachkommen selbst positiv. Im Falle Endeavour traf das auf Nachkommen wie Prove It (1957, Sieger im Hollywood Gold Cup) zu, der einen nachhaltigen Eindruck auf die amerikanische Zucht hinterließ. Die 1956 geborene Pamplona, die den Argentinier und Hurry