Sarah Dreher

Stoner McTavish - Schatten


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       Sarah Dreher

      Stoner McTavish

       Schatten

      Stoners 2. Fall

      Deutsch von

      Else Laudan und Martin Grundmann

      Ariadne Krimi 1023

      Argument Verlag

      Ariadne Krimis

      Herausgegeben von Else Laudan

       www.ariadnekrimis.de

      Titel der amerikanischen Originalausgabe:

      Something Shady

      © 1987 by Sarah Dreher

      Alle Rechte vorbehalten

      © Argument Verlag 1991, 2017

      Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg

      Telefon 040 / 4018000 – Fax 040 / 40180020

       www.argument.de

      Titelgrafik: Johannes Nawrath

      ISBN Buch: 978-3-88619-523-7

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

      ISBN EPUB: 978-3-86754-880-9

       Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Widmung

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapiel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Fußnoten

       Für Nancy,

       eine geliebte und liebende Freundin

       Kapitel 1

      Sie kamen näher.

      Krallige Klauen knirschten im Kies. Hielten inne. Das Geräusch von Schnüffeln. Wispern. Schweigen. Schnüffeln. Wispern. Schweigen. Schnüffeln. Schweigen.

      Nebel verdichteten sich zu ungestalten Formen, verwandelten sich zurück in Nebel.

      Weit unten gischtete das Meer gegen zerklüftete Felsen.

      Horch. Horch auf das Meer.

      Irgendetwas kroch über ihren nackten Fuß. Sie sah hinunter. Ein Skorpion, rot wie frisches Blut. Er schmeckte prüfend die Luft.

      Nicht bewegen.

      Nicht atmen.

      Ihre Haut war klamm von Salz und Angst.

      Das Insekt kroch ein paar Millimeter vorwärts.

      Hielt inne. Sein Schwanz vibrierte.

      Kältewellen liefen ihr das Rückgrat hinauf. Ihre Lippen waren taub.

      Ich muss schreien.

      Sie werden mich entdecken, wenn ich schreie.

      Sie erschauerte.

      Der Skorpion erstarrte.

      Nimm ihn weg. Nimm ihn weg. Oh Göttin, nimm ihn WEG!

      Wenn ich nicht schreie, werde ich verrückt.

      Wenn ich mich bewege, sterbe ich.

      Sie schloss die Augen …

      … und fühlte seine kleinen Füße wie weiche Haare über ihre Haut streichen.

      Panisch griff sie nach ihm. Er stach sie in den Fuß, in die Finger. Sie riss ihn heraus. Es zerfetzte ihr die Haut. Sie schleuderte seinen Körper in den Nebel.

      Das Wispern kehrte zurück, legte sich um sie. Das unendlich leise Zischeln von Regen auf trockenem Laub. Sie strengte sich an, Worte zu verstehen.

      »Sieh, sieh, sieh, sieh.«

      Das ist ein Traum. Ich kann aufwachen.

      Aufwachen.

      Sie schloss die Augen und zwang ihr Bewusstsein in die Wirklichkeit.

      Ihr Schlafzimmer war dunkel. Regen lief am Fenster hinab. Hinter der Glasscheibe das gedämpfte blaue Licht der schlafenden Stadt. Boston.

      Ich bin wach.

      Ihr Herzschlag beruhigte sich.

      Steh auf. Mach Licht an.

      Sie konnte sich nicht bewegen.

      Irgendwo über ihrem Kopf ertönte das gehässige Kichern eines Kindes. Der Nebel umschloss sie dichter, umschmeichelte ihr Gesicht wie ölige Ranken.

      Knistern von trockenem Gras.

      Schritte?

      Wind?

      Die Luft war ruhig wie im August.

      Kalt.

      Nur der Nebel bewegte sich … und irgendetwas im Nebel.

      Eine Mauer in ihrem Rücken. Ein Haus. Grobe Mauerschindeln. Abblätternde Farbe. Finde die Hausecke.

      Taste dich zur Hausecke vor. Schleich dich hinters Haus.

      Uralte Planken von der Sonne gewärmt.

      Aber da war keine Sonne. Nur der Nebel, der kalte Nebel.

      Das Holz begann sich unter ihrer Hand auszudehnen.

      Und zusammenzuziehen.

      Das Haus atmete.

      Sie stieß