Reinhold Ruthe

Endlich sorgenfrei!


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Behandlung ist offensichtlich fragwürdig. Aber viele Menschen wählen den einfachen Weg. Sie wollen nicht an sich arbeiten. Sie schlucken Tabletten und lassen alles beim Alten.

      Christen, die ihr Leben vor dem lebendigen Gott verantworten, sind aufgerufen, ihren Lebensstil zu überprüfen. Welche Lebensgewohnheiten treiben den Blutdruck in die Höhe? Welche Fehler und Sünden überspielen wir?

       Fragen zur Selbstprüfung:

       Neigen Sie zur übertriebenen Gewissenhaftigkeit? Was wollen Sie damit bezwecken? Wollen Sie besser, moralischer und frömmer als andere Christen sein?

       Neigen Sie zum Jähzorn? Unterdrücken Sie Ärger, Wut und Aggressionen?

       Sind Sie vom Ehrgeiz getrieben? Glauben Sie, dass Ehrgeiz im Zwischenmenschlichen und im Arbeitsleben ein gottgefälliges Einstellungsmuster ist?

       Leiden Sie an Ehekonflikten? Tragen Sie nach? Sind Sie im Tiefsten mit dem Partner unzufrieden?

       Sind Sie eifersüchtig und bringen sich unbemerkt in Spannung?

       Sind Sie unzufrieden mit dem Leben, mit der Arbeit, mit der Ehe, mit der Familie?

       Sind Sie bereit, ein Motiv in Arbeit und ins Gebet zu nehmen?

       Was wir befürchten, tritt ein

      Schon im Alten Testament hat Hiob die Gefahr der Befürchtungen in unserem Leben erkannt. Bei ihm heißt es: „Denn was ich fürchte, das kommt über mich, wovor ich schaudere, das trifft mich.“ (Hiob 3, 25) Die Gute Nachricht übersetzt es so:

      „Hab ich vor etwas Angst, so trifft es mich. Wovor ich zittere, das kommt bestimmt.“

      Was wir ständig befürchten, schafft in uns Bedingungen, die eine Verwirklichung fördern und anziehen. In der Psychologie sprechen wir von der „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“. Was wir prophezeien, das trifft ein. Womit wir uns penetrant beschäftigen, das nimmt von uns Besitz. Wir denken so, als wäre das Unglück schon eingetreten.

      Wir gehen in die Befürchtung hinein, als könnten wir nicht anders. Das zu Befürchtende zieht uns hypnotisch an. Wir sind mit unseren Gedanken und mit unserer Fantasie so mit der Befürchtung beschäftigt, dass wir mit unserer gesamten Existenz auf die Befürchtung zugehen.

      Es ist schon so: Wer sich mit Sorgen und Befürchtungen beschäftigt, wird von Sorgen und Befürchtungen heimgesucht. Wer sich mit Jesus beschäftigt, mit Mut machenden Aussagen und mit seinen Verheißungen, der beschäftigt sich mit Zuversicht, mit Hoffnung und mit Vertrauen.

      „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“

       Mit ihm werde ich mit allen Befürchtungen fertig.

       Mit ihm werde ich mit allen Sorgen fertig.

       Mit ihm kann ich alle Mauern überspringen.

       KAPITEL 2

      Was bedeutet der Begriff „Sorge“?

      Wenn ich die Enzyklopädie Brockhaus befrage, dann lese ich, dass das mittelhochdeutsche Wort sorge Kummer und Grauen bedeutet.8

      Sorge meint:

      1. (Durch eine unangenehme, schwierige, gefahrvolle Situation hervorgerufene) quälende Gedanken;

      2. bedrückendes Gefühl der Unruhe und Angst; Bemühen um jemandes Wohlergehen,

      Fürsorge;

      die Sorge füreinander; die gegenseitige Sorge;

      die Sorge für die Familie;

      dafür werde ich sorgen;

      dafür übernehme ich die Verantwortung.

      Dann tauchen Begriffe auf, die in der deutschen Sprache eine Bedeutung haben:

       Sorgenbrecher (Alkohol, Wein)

       Sorgenfalten

       Sorgenfreiheit

       Sorgfalt

       Sorgenkind

       Sorglosigkeit

       Sorgenstuhl (Lehnstuhl)

      Das englische Wort für Sorge ist worry. Es stammt von einem alten angelsächsischen Wort, das erdrosseln oder erwürgen bedeutet.

       Der Würgegriff der Sorge hindert uns daran, ein sorgloses Leben zu führen.

       Der Würgegriff der Sorge raubt uns die Ruhe und den inneren Frieden.

       Der Würgegriff erdrosselt das wirkliche Leben.

       Das Wort Sorge in der Bibel

      Die Übersetzungen in der Bibel betonen verschiedene Aspekte. Begriffe, die auftauchen, lauten:

       „ängstlich sein“,

       “beunruhigt sein“,

       „bekümmert sein“.

      Das griechische Wort hierfür im Neuen Testament bedeutet so viel wie „zertrennen“, „geteilt sein“, „zerrissen sein“, „auseinandergerissen sein“. Wenn wir den Zusammenhang verstehen wollen, in dem Jesus in der Bergpredigt von den täglichen Sorgen redet, wird die wörtliche Übersetzung verständlich.

      „Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den anderen bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den anderen hintergehen. Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Geld.“ (Matthäus. 6, 24)

      Wer Gott rückhaltlos vertraut, kann nicht gleichzeitig auf Geld bauen. Wer Gott rückhaltlos vertraut, kann nicht gleichzeitig sein Vertrauen auf irdische Macht setzen.

      Wer Gott rückhaltlos vertraut und sich gleichzeitig dem Besitz und dem Reichtum verschreibt,

       lebt geteilt,

       lebt schizophren,

       lebt innerlich zerrissen.

      Diese innerliche Gespaltenheit verbraucht ungeheure Energie, raubt den Seelenfrieden und macht unruhig und nervös. Der Glaube ist dann Theorie. Der Christ will sein Leben dem Herrn ausliefern und hat im Glauben nur gute Absichten demonstriert. Er fährt zweispurig, trägt auf beiden Schultern Lasten und wundert sich, dass er bis ins Mark unzufrieden ist.

      Sorgen werden gemacht. Wir infizieren uns nicht mit ihnen. Wir machen und produzieren sie. Das Wort machen hängt mit dem hebräischen Wort Machon zusammen. Es bedeutet: Lehm zum Hausbau kneten. Wer sich also Sorgen macht, knetet aus Sorgen ein Sorgenhaus.

       Sorge im Neuen Testament

      Das griechische Substantiv merimna bedeutet Sorge, Besorgnis, Beängstigung. Und das Verb merimnan bedeutet tragen, ängstlich besorgt sein. Auch hier wird deutlich, dass Sorge und Angst zusammengehören. Die Triebfeder hinter der Sorge ist die Angst. Was versteht das Neue Testament unter Sorgen?

       1. Sorgen um Angelegenheiten in der Welt

      Probleme des Alltags, Sorgen um weltliche Dinge, Ängste und Befürchtungen um diesseitige Aufgaben nehmen den Menschen gefangen. Im Gleichnis vom „vierfachen Ackerfeld“ formuliert es Jesus so:

      „Wieder bei anderen ist es wie bei dem Samen, der in das Dornengestrüpp fällt. Sie hören zwar die Gute Nachricht, aber sie bleibt wirkungslos, weil diese Menschen sich in ihren Alltagssorgen verlieren und sich vom Reichtum verführen lassen.“ (Matthäus 13, 22)

      Der