Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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Zentrum des Palastes interpretiert und ist heute zum Schutz vor Witterungseinflüssen überdacht. Von einem erhöhten Geh­weg aus kann man die Ausgrabung betrachten.

      Noch vor dem Palasteingang führt von der Straße beim Parkplatz aus ein breiter Pfad etwa 100 m nach Westen zu einem weiteren überdachten Gebäu­dekomplex.

      Sísi liegt am Ausgang einer hügeligen Küstenebene mit einem Meer von Oli­ven­bäumen. Noch bis Ende der Acht­ziger konnte man von einem „Ort“ kaum sprechen. Damals gruppierten sich lediglich einige alte Häu­ser um den idyllischen Fischer­hafen, der gut geschützt in einen maleri­schen Fel­sen­fjord gebaut ist. Doch 1992 wurde das Großhotel „Kalimera Kriti“ an einer Sandbucht östlich vom Ort er­öffnet, dies lockte zahlreiche Unternehmer nach Sísi. Innerhalb weni­ger Jah­re ent­stan­den zahlreiche Apartmenthäuser, Hotels und „Villages“, neue As­phalt­stra­ßen wur­den gezogen und zahl­reiche Auto­vermieter, Taver­nen und Bars bieten mitt­lerweile ihre Dienste an. Trotz al­ler Neuerungen blieb die ruhige Atmo­sphäre aber bislang erhal­ten, wenn auch alles recht bunt zu­sam­men­ge­wür­felt wirkt.

Der Hafen von Sísi

      Der Hafen von Sísi

      Ein wirkliches High­light ist jedoch nach wie vor der Naturfjord. Sofokles Sfakia­nos, der Inhaber des Ho­tels Palm Bay, hatte an seiner Westseite Mitte der 80er Jahre auf dem nack­ten Fels und dem felsigen Abhang zum Hafen Erde anfahren lassen und meh­rere hun­dert Palmen gepflanzt, die schnell wuchsen, weil sie seitdem im Som­mer täglich gewäs­sert wurden - so ist ein gro­ßer und ge­pflegter Palmenhain ent­stan­den, der sich zum genussvollen Bum­mel an­bie­tet.

      Die Bademög­lichkeiten in und um Sísi sind eher bescheiden. An der Nord­west­ecke des Hafenfjords liegt in ge­schützter Lage ein klei­ner, aufge­schüt­teter Sandstrand mit Bar/Kiosk, Liegen und Sonnen­schirmen. In Rich­tung Wes­ten kommt man nach ca. 3 km zum schönen Strand von Agía Var­vára mit vorgelagerter Insel, wo das „Greco­tel Meli Pa­lace“ gebucht werden kann. Östlich vom Ort liegen die beiden Sand­buchten Boúkos und Avláki zwi­schen fel­si­gen Klippenrändern, zum Liegen gar nicht schlecht, im Wasser gibt es allerdings z. T. dicke Steine. In der er­sten größeren Bucht Liege­stühle, Son­nenschirme und Strand­bar, nach­mittags oft laute Musik­beschal­lung. Die zweite Bucht ist dagegen klein und ruhig, auch dort gibt es Son­nenschirme und Liegen. Auf dem Kap zwischen beiden Stränden ist eine archäologische Ausgrabung einge­zäunt. Wei­ter östlich folgt der lange, künstlich angelegte Ba­de­strand beim Hotel „Kali­me­ra Kriti“.

      Übernachten Es gibt nur wenige Privat­zim­mer, das meiste läuft pauschal. Das 5-Sterne-Hotel „Kalimera Kriti“ wird seit 2016 von der Gruppe Helios Hotels geführt (www.kalimerakriti.gr).

      **** Maritimo, große Anlage mit Pool, schö­ner Gartenanlage und gu­tem Essen im haus­eigenen Restaurant. Net­te Lage west­lich vom Fjord, fast direkt am Meer, aber nicht alle Zim­mer mit Meer­blick. Kein Strand vor dem Haus. DZ/F ca. 80-120 €. Tel. 28410-71645, maritimo.gr.

      *** Palm Bay, links oberhalb vom Fjord, schö­ne Anlage mit viel Blumengrün in ei­nem herrlichen Palmenpark mit Avocado-, Zitronen- und Bananenpflanzen, kleiner Pool, Ca­fé „Palm Bay“ (→ Bars/Cafés). 72 ein­fache und saubere Zim­mer. DZ/F ca. 40-70 €. Tel. 28410-71607, www.palmbay-sisi.gr.

      **** Angela Suites Boutique Hotel, ele­gante und ruhig gelegene Anlage, ein Stück zurück vom Wasser. Hübscher Pool mit Bar, sau­bere und gepflegt eingerichtete Stu­dios und Apts., freundlich geführt von So­phia und George, angeboten werden di­ver­se Entspan­nungstherapien. Deluxe-DZ/F ab ca. 100 €. Tel. 28410-71121, www.angelasuites.com.

      Camping Sisi, 2 km westlich von Sísi an der nied­ri­gen Klippenküste, Gelände mit Ta­maris­ken, einem recht schönen Pool (da man hier im Meer nicht baden kann) und Kinder­becken, Bar und Meerblick. Sa­nitär einfach, Waschma­schi­ne vor­han­den. Tel. 28410-71247, www.sisicamping.gr.

      Essen & Trinken An der Uferpromenade öst­lich vom Fjord rei­hen sich mehrere Taver­nen/Ouzerien, die recht malerisch auf die Klip­pen gebaut sind.

      Apostolos, gute Fisch­ta­ver­ne in toller Lage di­rekt neben den Fi­scher­booten im Fjord­ha­fen. Tel. 28410-71750.

      Remezzo, gepflegte Taverne mit schö­nem Holz­boden und Panoramablick ober­halb des Fjords. Tel. 6985-011444.

      Thalassinos Cosmos, derselbe Vorzug der Lage, spezialisiert auf Fisch, gute Qualität. Tel. 28410-71089.

      Mein Tipp Neromilos, gemütliche Ta­verne am Ortseingang, direkt an der Zu­fahrts­straße, aufmerksam bewirtschaftet von Niki, die gut Deutsch spricht. Täglich gibt es zwei Tages­gerichte, ansonsten wird alles frisch zubereitet, schmackhaft und preisgünstig. Auf der Ter­rasse kann man unter Orangen- und Zitro­nen­bäumen sitzen. Tel. 6972-031277.

      Bio/Regional Liofito, ebenfalls am Ortseingang (ge­gen­über vom Metzger), hübsche Terrasse und Plätze unter Olivenbäumen. Georgios und Anna kochen leckere, stets frische Ge­richte, das meiste mit Produkten aus ei­genem Anbau. So geschl. Tel. 28410-71039.

      The Jolly Roger, an der Piste östlich vom Ha­fen terrassiert an den Hang gebaut, von netten Engländern geführt, Schilfdächer und Ta­ma­ris­ken, schöner Blick, mehrmals wöch. Livemusik.

      Palm Bay, im Palmenpark an der Westseite des Fjords. Ruhige Sitzgelegenheiten in­mit­ten von Blumenrabatten, Fächer- und Fei­gen­pal­men.

      Sonstiges Gepflegte Minigolfanlage (18 Löcher) mit Sun­set Bar am Ende der Café/Restaurantzeile am Hafen.

      Das fast verlassene Dörf­chen im Hin­ter­land von Sisi wurde durch den Tou­ris­mus zu neuem Leben erweckt, die Natur­steinhäu­ser sind frisch reno­viert und es gibt zwei Tavernen.

      6 km östlich von Sísi liegt die ruhige Bucht von Mílatos, die von der Straße nach Ágios Nikólaos auf einer Stich­straße erreicht werden kann. Man nimmt zu­nächst die Abzweigung nach Sísi, kurz darauf beginnt rechts die 6 km lange Stra­ße nach Mí­la­tos (beschil­dert). In Serpentinen geht es über einen Bergrücken mit Oliven­hai­nen zunächst zum alten Dorf Mílatos. Von hier erreicht man nach et­wa 1 km die Kü­ste.