hat nicht nur Ideen, was wir hier tun können, sie lehrt uns auch, wie wir sein müssen, damit es klappt.
Und so kommen wir Eltern auch an unsere eigenen Themen, die uns im Familienleben oft im Leben stehen. All das sanft, unfassbar menschenfreundlich und positiv und gleichzeitig pragmatisch für den Familienalltag. Kurz: Dieses Buch sollte in keiner Familie fehlen!
Manchmal sind die Kinder einfach schrecklich? Ja, vielleicht. Aber mit diesem Buch werden wir immer einen Weg finden, sie und uns so sanft abzufangen, dass das nicht heißt, dass jetzt der Tag auch schrecklich wird ☺.
NICOLA SCHMIDT
VORWORT
Eine meiner großartigsten Lektionen lernte ich von meinen Nachbarn. Eines Morgens beobachtete ich, wie David seinem siebenjährigen Sohn zeigte, wie man den gasbetriebenen Rasenmäher durch den Garten schob. Während er ihm das Umdrehen des Mähers an der Rasenkante vorführte, rief ihm seine Frau Jane eine Frage zu. Als sich David zu ihr umdrehte, schob Kelly den Mäher geradewegs durch das Blumenbeet am Rasenrand: Zurück blieb eine breit abgemähte Schneise!
Sobald das David bemerkt hatte, verlor er die Beherrschung. Hatte er doch so viel mühevolle Arbeit in die Blumenbeete gesteckt, damit die Nachbarn vor Neid erblassten. In dem Augenblick, als sich sein Tonfall dem armen Kelly gegenüber in immer größere Wut steigerte, eilte Jane zu David, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: »David, bitte vergiss nicht … wir begleiten Kinder beim Heranwachsen, keine Blumen.«
In mehr als vierzig Jahren habe ich bereits Hunderttausende von Menschen dazu inspiriert und befähigt, ihre beruflichen und persönlichen Ziele zu erreichen. Meist geht es um das Begleiten eines Kindes, das zu einem rücksichtsvollen, leistungsfähigen und mitfühlenden Menschen heranwachsen soll. Die Beziehung mit ihm soll bis ins Erwachsenenalter authentisch, vertraut und freudvoll bleiben. Das sind ohne Zweifel herausfordernde Ziele.
In meinen Workshops erlebe ich täglich, wie sich Erwachsene um innere Heilung bemühen und die einschränkenden Auswirkungen ihrer Kindheitswunden zu überwinden suchen. Hatten diese Menschen schlechte Eltern? Ihre Eltern waren, wie die meisten von uns, gute Menschen, denen die eigene Erziehung Grenzen auferlegt hatte und die oft vergaßen, dass da Kinder und keine Blumen heranwuchsen – oder einfach nie gelernt hatten, wie man zu »guten« Eltern wird.
Diejenigen, die ich unterrichte und coache, bemühen sich oft darum, diesen Kreislauf zu durchbrechen, damit sie bei ihren Kindern ganz neu anfangen können. Aber zur Heilung alter Wunden reichen gute Absichten oft nicht aus. Wir wollen gern begeisterte und gelassene Eltern sein, aber die überdrehte Gesellschaft und unsere anstrengende heutige Zeit erleichtern das nicht gerade. Manchmal sind wir so sehr in unsere eigenen Emotionen verstrickt und stehen so unter Druck, dass wir beim kleinsten Missgeschick eines unserer Kinder ausrasten. Und noch mittendrin könnten wir herunterbeten, was wir tun müssten, um bessere Eltern zu werden: geduldiger sein, weniger gestresst, mit dem Schreien aufhören, uns ermutigender und unterstützender verhalten. Und doch hört sich das alles leichter an, als es in der Praxis ist.
»Erfolgreiche« Eltern scheinen ein Geheimnis zu kennen. Sie sind gelassener, ruhiger, bleiben aber auch mit ihren Kindern und ihrer eigenen inneren Weisheit stärker verbunden. Sie sind nicht einfach bloß geduldiger; sie scheinen im Umgang mit ihren Kindern stärker präsent und fröhlicher zu sein. Natürlich benehmen sich die Kinder dann auch besser – also scheint es nicht mehr so oft nötig, mit zusammengebissenen Zähnen an der eigenen Geduld zu arbeiten. Sollte ihr Kind versehentlich die Blumen ummähen, dann erinnern sie sich bereits daran, dass es am wichtigsten ist, wie sie das Heranwachsen ihrer Kinder begleiten und nicht wie schön und beeindruckend ihr Blumengarten ist.
Gelassene Eltern – zufriedene Kinder ist ein Buch, das uns in dieses Geheimnis erfolgreicher Elternschaft einweihen möchte. Lies einfach in irgendeines der umfassenden, praktischen und inspirierenden Kapitel hinein und Laura Markham zeigt uns, wie wir neue Kraft schöpfen, um den Kindern unser Bestes zu geben und nicht nur den Bodensatz. Kapitel wie »Bei gelassenen Eltern wachsen zufriedene Kinder heran« erinnern uns an diese tief gehende und dennoch oft vernachlässigte Wahrheit. Die Eltern, die ich kenne, haben nicht viel Zeit zum Lesen. Zu den Stärken dieses Buches gehören daher die integrierten Handlungsleitfäden. Jede dieser Weisheiten ist so kurz gefasst, dass man sie schnell zwischendurch lesen kann, ob vor dem Schlafengehen, beim Warten im Auto oder während du versuchst dich zu beruhigen, bevor du dich wieder mit deinem Kind verbindest. Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie »Dein Kind hat einen Gefühlsausbruch: Wie du dabei die Fassung bewahrst« und »Verbindung am Abend« sind so verständlich, dass sie auch während einer angeheizten Auseinandersetzung aufgenommen und umgesetzt werden können.
Natürlich findet dieser Kampf nicht wirklich zwischen Elternteil und Kind statt. Das ist nur das nachfolgende Symptom eines Kampfes, der sich im Elternteil selbst abspielt. Damit wir den Kindern unser Bestes geben können, müssen wir einiges an innerer Arbeit leisten und dort die Konflikte lösen, was nie einfach ist. Doch gibt es eine bessere Motivation für diese Arbeit als die Liebe zu unseren Kindern? Laura Markham bietet uns Eltern ein Repertoire an Strategien zur Heilung unserer eigenen Wunden und zur Stärkung der inneren Verbindung zu unserem wahren Selbst. Dies erleichtert uns die ersehnte tiefere Verbindung zu unseren Kindern. Und sie hat recht, uns daran zu erinnern, dass es für eine glückliche Kindheit nie zu spät ist.
Wenn bei dir Laura Markhams Buch auf dem Nachtkästchen liegt, ist das so, als flüstert dir ein Engel auf der Schulter nützliche Geheimnisse ins Ohr. Das sind die Geheimnisse, die jede Mutter und jeder Vater wissen muss, um als Eltern gelassener und erfolgreicher zu werden – und infolgedessen ein zufriedener Mensch zu sein.
JACK CANFIELD
Co-Autor von Hühnersuppe für die Seele
EINFÜHRUNG
Geheimnisse gelassener Eltern
Das Wachsen mit Kindern gehört zu unseren schwierigsten Aufgaben. Bei vielen Eltern hinterlassen die Alltagsbelastungen ein schlechtes Gewissen; uns plagt der Gedanke, wenn wir nur ein wenig mehr Zeit hätten, weniger müde wären oder überhaupt wüssten, wo wir anfangen sollten, würden wir unsere Aufgabe besser erfüllen. Die Menschen wurden nicht für den vielen Stress erschaffen, den uns das moderne Leben auferlegt. Er macht es uns umso schwerer, unsere angeborenen Elterninstinkte überhaupt wahrzunehmen.
Wir sind schon beinahe gezwungen, unsere Elternarbeit in der Freizeit zu leisten, nachdem wir die beruflichen Anforderungen erfüllt haben, nach Hause gependelt sind und Haushaltspflichten erledigt haben. Noch schlimmer ist, dass in unserer Kultur die Beziehung zu unseren Kindern leicht wegzubrechen droht und sie bereits früh ein großes Pensum von Betreuung und Terminen leisten müssen.
Aber es gibt Eltern, die ohne viel Drama wunderbare Kinder ins Leben begleiten. Sie scheinen mit ihrer Elternrolle im Reinen. Offenbar gedeihen ihre Kinder mühelos. Wie schaffen sie das? Was genau lässt ihre Kinder zu großartigen Teenagern und Erwachsenen aufblühen? Wäre es nicht toll, wenn du erfährst, wie sie es machen und es bei deinen eigenen Kindern in die Tat umsetzt? Die gute Nachricht: Es ist machbar. Diese Eltern haben ein Geheimnis. Sie haben in ihrem Kopf sogar ein geheimes Innenleben. Sie sprechen anders mit ihren Kindern, auch mit sich selbst. Sie nähern sich der Erfahrung des Elternseins von einer ganz neuen Perspektive. Vielleicht könnte man von einigen wichtigen Aha-Momenten sprechen, die die Art und Weise verändert haben, wie sie Kinder ins Leben begleiten. Dieser Perspektivenwechsel verwandelt ganz und gar, wie wir unsere Kinder wahrnehmen und auf sie eingehen, aber wir können ihn auf drei Hauptprinzipien verdichten. Große Ideen, aber für alle Eltern einfach und nachvollziehbar.
DREI HAUPTPRINZIPIEN
1. Selbstregulation
Die meisten Eltern glauben Folgendes: Wenn sich unser Kind einfach »ordentlich benimmt«, dann könnten wir als Eltern auch unsere Fassung wahren. In Wahrheit ermöglicht uns erst die Regulation der eigenen Emotionen und Handlungen, in der Elternrolle Gelassenheit zu entwickeln. Letztlich können wir unsere Kinder nicht steuern und ebenso wenig bestimmen, wie das Schicksal die Karten mischt – aber unsere eigenen Handlungen können wir sehr wohl steuern. Beim Elternsein geht es nicht darum, was unser Kind tut, sondern, wie wir darauf antworten. Eigentlich spielt