Am berühmtesten sind die Chilam Balam-Prophezeiungen, auch Prophezeiungen des Jaguar-Priesters genannt – Prophezeiungen voller Dunkelheit, die neben der Arbeit am Kalender entstanden, hauptsächlich auf der Halbinsel Yucatan. Es gab eigentlich viele verschiedene Maya-Prophezeiungen über das Weltenende, je nachdem, auf welchen Priester man hörte. Wer also hatte nun recht?
Wenn Sie schon einmal an der Riviera Maya oder vielleicht in einer Maya-Ruine waren, wissen Sie, dass es dort oft einen Ballplatz gab, der für viele Zeremonien genutzt wurde, auch für ziemlich gruselige Spektakel. Oft wurden hier die besiegten Könige und Priester aus anderen Gegenden im Rahmen einer Siegesfeier enthauptet. Es wurden Spiele abgehalten, um zu sehen, wer überleben und wer sterben würde. In dieser Tradition wurde auch über die Frage entschieden, welcher Priester die »richtige Botschaft von Spirit« hatte, und zwar anhand eines heutzutage berühmten Teamspiels, welches in den einzelnen Maya-Siedlungen mit einem kleinen Ball und einem Reifen gespielt wurde. Es durften nur die Köpfe und Füße, Knie und Ellbogen eingesetzt werden; das Team, welches den Ball als Erstes durch den Reifen beförderte, hatte gewonnen. Die spirituellen Informationen des Priesters, der der Repräsentant dieses Gewinnerteams war, wurden für gültig erklärt. Anhand des Spiels wurden also Unstimmigkeiten durch »Zufall« oder »Schicksal« entschieden, so wie über Tod und Leben bei den Siegesfeiern.
Und das geschah oft! Das sagt ja wohl etwas darüber aus, wie viele verschiedene, miteinander im Wettstreit liegende spirituelle Informationen es gab. Bei dem Spiel ging es ernsthaft um Leben und Tod, und mit nur einem Tor (sobald der Ball durch den Reifen geschossen wurde) war das Spiel gewonnen. Bei der Abschlusszeremonie wurde der Kapitän des Verliererteams getötet. Ich nehme an, dieser Tod war eine Ehre für ihn (wie so viele ihrer Menschenopfer), aber ich frage mich wirklich, ob der Typ sich geehrt fühlte, wenn der Ball des gegnerischen Teams durch den Reifen flog und für ihn das Spiel (und sein Leben) verloren war.
All das Trara um die Informationen des Maya-Kalenders zum Jahr 2012 entstand wegen dieser Komplexität. Es waren gar keine reinen Kalenderinformationen; vielmehr vermischte sich das alles mit diesen Spielen und den Informationen von Priestern, die ihre eigenen Pläne (und ein paar Spiele gewonnen) hatten. Eine verwässerte Version dieses Spiels (ohne Todesopfer am Ende) ist übrigens in Xcaret in Cancún/Mexiko zu sehen; dort gehen die Touristen hin und haben ihren Spaß. In fast allen Maya-Ruinen sieht man auch die Überreste der Stadien, wo diese Spiele gespielt wurden. Ich habe solche Stadien insbesondere in Mexiko in Cobá, Xochicalco und Chichén Itzá gesehen.
Die Kalendermacher der Maya machten einfach ihren Kalender; und erstaunlicherweise erweist sich die Wintersonnenwende 2012 als Entscheidungspunkt der fraktalen Zeit. In diesem Jahr fand auch die Galaktische Ausrichtung statt, der Anfangs- und Endpunkt der 26.000-jährigen Präzession der Äquinoktien (wissen Sie noch, was weiter oben gesagt wurde?). Diese Ausrichtung wird vom 26.000-jährigen Zyklus des Axialschlags des Planeten verursacht, der dann beginnt und endet, wenn unsere Sonne (von der Erde aus gesehen) in einer Linie mit dem Zentrum der Galaxie ausgerichtet ist (so weit wir das unterscheiden können). Die Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 stellt also neben anderen priesterlichen Vorstellungen auch einen fraktalen Zeitpunkt dar. In unserer Kultur steht sie für den Weltuntergang, weil es der History Channel sehr gut verstanden hat, im Fernsehen Persönlichkeiten zu präsentieren, die die glaubwürdigste und überzeugendste Angst vor Dingen verbreiten konnten, die es gar nicht gibt und die nie geschehen werden.
Und übrigens: Gibt es da draußen eigentlich jemanden, der diesen Typen mal einen Brief schreibt und sie für die Angst, die sie unseren Kindern einjagen, zur Rechenschaft zieht? Wie viele Jahre noch müssen eigentlich Horrorvorhersagen getroffen werden, die nie eintreten, bis wir von solchen Programmen genug haben und Widerspruch einlegen?
Die Galaktische Ausrichtung
Ich möchte nicht länger als nötig auf diese Ausrichtung des Jahres 2012 eingehen, denn das alles findet man ganz leicht im Internet, zum Beispiel unter »Astronomie«, nicht unter »New Age« und bitte auch nicht bei Wikipedia, denn das ist ein Pseudo-Informationsdienst, dessen Informationen oft falsch sind.
Der Axialschlag der Erde wirkt sich auf unsere Sicht des Himmels aus; die Alten wussten fast alle darum und zeichneten uns ihr Bild davon auf, sodass wir heute um ihre Kenntnisse wissen. Wie bitte? Die Ahnen wussten über den Axialschlag der Erde Bescheid? Jawohl! An dieser Stelle gehe ich gerne auf etwas ein, an das nur sehr wenige Menschen denken: Wie konnten die Alten über galaktische Bewegungen Bescheid wissen, während wir vor ein paar Hundert Jahren noch nicht einmal wussten, dass die Erde rund ist? Sieht das nicht so aus, als ob wir mit der Zeit einiges an Wissen verloren haben? Ich glaube, Gregg Braden hat recht mit seiner Forschung, und wir haben durch Wellen der Zeit in der Vergangenheit eine große Menge an Wissen und Beobachtungen verloren. Die von ihm angesprochenen »Entscheidungspunkte« fanden vielleicht wirklich statt. Man sollte das einmal mit gesundem Menschenverstand betrachten: Schließlich wussten die Alten über unsere Position in der Galaxie Bescheid, wohingegen die Entdecker, die vor nur wenigen Hundert Jahren von Europa aus lossegelten, Angst hatten, sie würden über den Rand der Erde fallen.
Interessant ist es, wie ich finde, auch einen Blick auf ein paar derzeit beliebte Fernsehserien zu werfen. Inzwischen fragen sich Geschichtsforscher tatsächlich, ob es nicht eine ganze Zivilisation schon vor der »bekannten Zivilisation« gegeben hat. War der amerikanische Kontinent den Europäern womöglich Jahrhunderte vor Kolumbus schon bekannt? Gut möglich – im Hinblick auf neue Beweise, die sehr dafür sprechen. Die Europäer haben womöglich tatsächlich mit den Bewohnern des amerikanischen Kontinents Handel getrieben, und zwar mit so fortschrittlichen Dingen wie abgebautes Kupfererz! Das sind verblüffende Erkenntnisse, denn dadurch wird nicht nur die Geschichte umgeschrieben, sondern sie weisen auch darauf hin, dass uns wohl irgendwie Informationen aus vielen Jahrhunderten verloren gegangen sind, von denen wir heute keine Ahnung haben – sie liegen tief vergraben und deshalb also wohl sehr, sehr lange zurück.
Ein paar Dinge, die mit der Energie des Jahres 2012 zu tun haben, sind wirklich interessant. Zunächst einmal ein bisschen Astronomie. Darüber müssen Sie nicht groß nachdenken, es reicht, diese Informationen einfach hier zu lesen. Unsere Galaxie ist eine Spiralgalaxie, und wie Bilder von anderen Spiralgalaxien (wie beispielsweise dem Andromedanebel) zeigen, sammeln sich dabei Milliarden von Sternen in einem Klumpen um den großen engen Ring um das Zentrum herum an (wie eine Scheibe). Bei einem Blick an den dunklen Nachthimmel zeigt sich dieser »Ring« als Streifen am Himmel, das ist die sogenannte Milchstraße. Auch unser Sonnensystem befindet sich natürlich in diesem galaktischen Ring, unsere Galaktische Ausrichtung des Jahres 2012 wird also wohl, mit Blick in den Himmel von der Erde aus gesehen, mittendrin gewesen sein. Wenn der Axialschlag der Erde die Stelle erreicht, wo Anfang und Ende des Axialschlags gemessen werden, kreiselt er durch die Milchstraße (das ist die sogenannte Präzession; ich habe ja gesagt, am besten nicht zu viel darüber grübeln!). Das heißt einfach: Wenn die Sonne sich, von der Erde aus betrachtet, genau mit dem Zentrum unserer Galaxie ausrichtet, befindet sie sich genau in der Mitte dieses Streifens der Milchstraße am Himmel. Durch die Ausrichtung blicken wir also genau durch diesen galaktischen Ring, mitten hinein in das Zentrum unserer Galaxie.
Dieser kreisförmige Rand wird in der Astronomie auch als Dunkle Spalte bezeichnet, denn durch ein Teleskop kann man viele riesige, dunkle Gaswolken im Weltraum erkennen, die die anderen Sterne verdunkeln. Mit bloßem Auge kann man diese dunklen Stellen nicht wirklich gut sehen, außer bei völliger Dunkelheit am Nachthimmel. Wenn man weiß, wohin man schauen muss, sind diese dunklen Stellen in der Milchstraße aber tatsächlich offensichtlich, so offensichtlich, dass die Alten ihnen Namen gaben, so wie sie Namen für die Konstellationen hatten.
Der Zeitpunkt der Ausrichtung
Im Laufe dieser sehr langsamen Ausrichtung werden wir in den Streifen der Milchstraße am Himmel »befördert«; das dauert insgesamt 36 Jahre (bzw. ungefähr drei Jahrzehnte) – also 18 Jahre bis zur Präzession durch die Mitte des Streifens und weitere 18 Jahre, um ihn ganz zu durchlaufen. Das macht also jeweils 18 Jahre auf jeder Seite der eigentlichen Galaktischen Ausrichtung. Dieser Mittelpunkt der Ausrichtung wurde zur Wintersonnenwende 2012 erreicht, und jetzt taumelt unser Planet weiter in den nächsten 26.000-Jahres-Zyklus. In dieser Zeitspanne von 36 Jahren findet auch eine energetische Ausrichtung statt. Und wie uns