Brigitta Schröder

Spiritualität Raum geben


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sind frei von religiösen und konfessionellen Strukturen. Entscheidend für sie ist, in welcher Haltung das Gegenüber ihnen begegnet.

      Unausgesprochene Fragen von Menschen mit Demenz sind:

      • Werde ich ernst genommen?

      • Werde ich in meinem Sosein angenommen?

      • Werden meine Wünsche und Bedürfnisse gesehen und erfüllt?

      Menschen mit Demenz sind wie Seismographen. Sie können Atmosphären erspüren und haben Kompetenzen, die uns mehr oder weniger fremd sind.

      Spiritualität berührt eine existenzielle Dimension, transzendentale Grundbedürfnisse, die alle Menschen (mehr oder weniger stark bewusst oder unbewusst) beschäftigt, egal in welcher Kultur und in welcher Region sie aufgewachsen sind und leben.

      Auch diese Fragen stehen im Raum:

      • Wer bin ich?

      • Was will ich?

      • Wo ist meine Heimat?

      • Wie gehe ich mit Endlichkeit um?

      • Wieso gibt es Leid?

      Die Diagnose Demenz erschüttert nicht nur den Betroffenen, sondern auch die Menschen in seinem Umfeld, insbesondere seine nächsten Angehörigen. Die Frage nach dem Sinn solch eines Lebens stellt sich vermehrt, Verzweiflung und Angst vor dem, was kommen wird, brechen auf und können nicht mehr verdrängt werden. Das soziale Beziehungsnetz verändert sich oft dramatisch. Betroffene und Angehörige fürchten sich vor der Zukunft.

      Die Frage nach dem Tod stellt sich mit aller Wucht. Menschen mit Demenz und alle, die sie begleiten, werden vielleicht mehr als andere mit diesen Grundfragen unserer Existenz konfrontiert und erhalten die Chance, Antworten zu suchen und zu finden.

      Eine Antwort könnte in dem Gedanken »Aufgehoben sein im Ganzen« liegen.

      Spiritualität lässt sich nicht fassen, nicht einmal im Wort und Begriff. Für jeden bedeutet sie etwas anderes. So wie die Welt eines Menschen, die ihn oder mit der er sich umgibt. Wohl ist das Wort in vieler Munde, doch schon trennen sich darüber Ansichten, Gedanken und Bilder. Solange wir darüber nachsinnen, ist Spiritualität schon mitten unter uns. Ein Hauch, der dich berührend streift und als ahnende Erinnerung bleibt, nicht zu fassen, ein Gedanke nur, dass da etwas nahe war, das du nicht festhalten und dir näher anschauen konntest, weil der Moment nur einen Wimpernschlag lang gedauert hat, dennoch, der Eindruck bleibt und lässt hoffen…

      Das Eine wünsche ich für uns alle, egal in welchem Alter oder wo gerade wir uns auf der großen Landstraße Leben befinden: Lassen wir uns niemals das Leichteste aus unserem Reisegepäck nehmen! Was das ist? Das Staunen. Die Wertschätzung. Lachen und Lebensfreude. Die Offenheit unserer Sinne, welche uns ermöglichen, all die versteckten Schönheiten auf unserem Weg wahrzunehmen, uns daran zu freuen und dankbar zu sein, sie entdeckt zu haben. Wer oder was hält all das zusammen? Liebe, Spiritualität, sie sind grenzenlos in Zeit und Raum.

      Du kannst Spiritualität nicht berühren – sie berührt dich. Du kannst ihr nicht nachlaufen, höchstens entgegengehen. Geh langsam, lass dich finden.

      Spiritualität ist für mich nichts Festes, sondern wandelbar wie meine persönliche Entwicklung.

      Beobachtung – ein Impuls zum Nachdenken

      Ich werde zu einer Benefizveranstaltung eingeladen und erhalte einen exklusiven Platz in der ersten Reihe. Nach dem Apero suche ich diesen und wende mich dabei verunsichert an ein in der gleichen Reihe sitzendes Ehepaar, nicht ohne dieses zu fragen, aus welchen Gründen sind sie hierhergekommen seien. (So wurde mir im Vorfeld der Veranstaltung gesagt, dass ich hier viel Prominenz treffen würde und damit die Möglichkeit hätte, neue Kontakte herzustellen.) Auf meine Frage reagiert der sehr elegant gekleidete Herr mit klaren Worten: »Ich bin dement.« Mir stockt der Atem. Ich sehe in seine lebendigen Augen und sage spontan: »Herzlichen Glückwunsch, dass Sie die Behinderung annehmen und dazu stehen!« Das Eis zwischen uns war gebrochen. Im Laufe des weiteren Abends entwickelte sich ein bereicherndes Miteinander.

      Raum zur Selbstreflexion

      Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.

      Johann Wolfgang von Goethe

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